Plastikfreie Kita
„Plastik ist allgegenwärtig – auch in der Kita. Es ist der Stoff, aus dem Puppen, Buddelsachen und Spielzeugflugzeuge gemacht sind. Wir alle können dazu beitragen, den Plastikverbrauch zu reduzieren!“
Wir als Kita beschäftigen uns schon länger mit dem Thema, Plastik zu reduzieren. Wir planen dieses Jahr ein Müllprojekt, zu welchem wir die ansässige Abfallwirtschaft eingeladen haben und uns das große Müllauto vorgestellt wird. Zudem wurde nach und nach über Wochen immer mehr Plastikspielzeug aussortiert und durch Holzspielsachen ersetzt. Um den Fokus der Nachhaltigkeit jedoch trotzdem gerecht zu werden, wurden alte Sachen nicht einfach entsorgt, sondern gespendet. Das Deutsche Rote Kreuz genau wie das kinderbunte Kinderzelt e.V. wurden von uns beschenkt. Die Kinder sollen lernen die einfachen Sachen wieder mehr zu schätzen und auch bewusst mehr auf Müll und ihre Umwelt zu achten.
AWO Kindertagesstätte Sperlingsberg, Reichenbach
Tauschtelefonzelle - Nachhaltig teilen
Die Tauschtelefonzelle ist ein Ort des Gebens und Nehmens für Kinder und Familien. Hier können Spiele, Spielzeug, Bücher und digitale Medien kostenlos getauscht werden. Wer et-was nicht mehr braucht, stellt es hinein - wer etwas Neues entdeckt, nimmt es mit.
Dieses einfache Prinzip fördert Nachhaltigkeit, reduziert Müll und schenkt Freude, gebrauch-ten Materialien ein zweites Leben. So entsteht ein gemeinschaftlicher Kreislauf, in dem jeder profitieren kann. Wichtig ist, dass nur vollständige und gut erhaltene Gegenstände weiterge-geben werden, damit alle Freude daran haben.
Die Tauschtelefonzelle ist mehr als nur eine Tauschbörse - sie steht für Ressourcenscho-nung, Fairness und Gemeinschaft.
Kita und Familienzentrum St. Barbara, Bottrop
Transporttaschen
Die Kinder haben immer wieder viele Kunstwerke, die sie mit nach Hause nehmen, Weihnachtsgeschenke oder mal dreckige Kleidung. Bisher sind diese Sachen in Plastik-Müllbeuteln mitgegeben worden. Jetzt hat jedes Kind einen Stoffbeutel, welchen sie zu Beginn ihrer Kindergartenzeit mit ihrem Namen gestalten dürfen und der mit ihrem Kindergartenaustritt bei ihnen zu Hause einzieht.
DRK Kita Mutscheid, Bad Münstereifel
Umdenken! Weg vom Plastik
Die UN-Konferenz gegen Plastikmüll in Südkorea ist gerade gescheitert, es wurde noch kein rechtsverbindliches, internationales Abkommen beschlossen. Die Mehrheit der Staaten, die die Plastikproduktion begrenzen will – darunter auch die EU –, konnte sich nicht gegen die Handvoll Verweigerer vor allem aus ölproduzierenden Staaten durchsetzen. Diese Länder, wie Russland oder Saudi-Arabien, weigern sich, das sehr lukrative Geschäft mit Plastik, dessen Bestandteil Erdöl ist, zu drosseln. Das Problem dabei: Derzeit werden bereits weltweit jährlich 400 Millionen Tonnen Plastik produziert und es wird mit einer Verdopplung oder Verdreifachung in den nächsten Jahrzehnten gerechnet. Doch nur ein Bruchteil davon kann recycelt werden.
Ein Großteil ist wertloses Einmalplastik, das sich beispielweise wegen des Plastikmix gar nicht recyceln lässt – auch nicht in Ländern mit niedrigen Lohnkosten wie Malaysia, in denen unser exportiertes Plastik aus Deutschland noch per Hand sortiert wird. Die Folge: Plastik wird (illegal) verbrannt oder einfach illegal in der Natur entsorgt – und findet sich inzwischen ebenso in der Tiefsee und Arktis wie in unseren Böden, ebenso in den Mägen von verendeten Walen und Seeigeln wie in allen Teilen unseres Körpers und der Muttermilch, hier als winziges Mikroplastik oder noch kleineres Nanoplastik. Eine Tragödie für den ganzen Planeten!
Da eine zwischenstaatliche Lösung (noch) nicht in Sicht ist, müssen wir selbst unser Konsumverhalten ändern – also Plastikprodukte vermeiden/reduzieren und Alternativen finden. Hier gibt es auch bereits viele Ansätze in Kitas und Kindertagespflegestellen, wie unsere Praxisbeispiele zeigen:
- Wetbags für nasse Kleidung statt Plastiktüten
- Baumwollbeutel für jedes Kind (z.B. für den Transport von Kunstwerken)
- Leitungswasser und eingebaute Sprudelanlage statt Flaschenwasser
- Unverpackt einkaufen (Gemüse/Obst, aber auch Körner für selbstgemachtes Müsli)
- Eltern bringen eigenes Geschirr mit bei Festen
- Keine (Plastik-)Geschenke mehr im Adventskalender, stattdessen 24 Geschichten etc.
- Upcycling: Laternen oder Osterkörbchen
- Tauschregal (Gegenständen ein zweites Leben ermöglichen)
- Nachhaltiger Konsum ist DIE Stellschraube, an der wir alle drehen können. Auf geht’s!
Weiter informieren:
- UN-Plastikkonferenz 2024
- Plastikatlas
- Podcast "Unser Plastikmüll in Malaysia"
- Ideen für weniger Plastikmüll
- Wie wir Plastik reduzieren können
- Reportagen zu Plastikverschmutzung und Recycling
- Kinderlied „Unsere neue Taktik ist weniger Plastik“
4. Dezember 2024
Wir machen unser Papier selbst
Wir haben uns mit unserem Papierkonsum beschäftigt und mit den Fragen: wo kommt das Papier her und wie kann man es verwerten? Wir haben uns eine kleine Kinderdokumentation angeschaut „Wie wird Papier hergestellt?“ und uns im Anschluss mit den Kindern darüber ausgetauscht. Die Kinder waren schon sehr erschrocken, dass so viele Bäume dafür benötigt werden.
Daher haben wir entschieden, unser Papier nachhaltig selbst herzustellen. Zunächst sammelten wir unser anfallendes Altpapier. Dieses wurde in kleine Schnipsel zerrissen und in Wasser aufgeweicht. Nun hieß es endlich selber schöpfen. Nachdem die Kinder den Schöpfprozess einmal erlebt hatten und so bemerkt haben, wie lange es dauert, bis ein Blatt Papier fertig hergestellt ist konnten wir eine Veränderung bemerken. Sie überlegen genau, ob das Papier nicht mehr benötigt wird oder ob sie ihr Kunstwerk später weitergestalten möchten. Die Kinder schätzen ihr selbsthergestelltes Papier viel mehr.
FRÖBEL-Kindergarten Abenteuerland, Köln