Die Kraft des Wassers
Die Kinder laufen neugierig durch den Bach. Woher kommt das Wasser? Warum fließt es genau hier und warum versickert es nicht? Beim Bauen eines Staudamms aus Steinen, Ästen und Baumstämmen erleben sie, wie Wasser sich aufstauen lässt – und wie kraftvoll es wird, wenn der Damm durchbrochen wird. Fasziniert sprechen wir darüber, wie der Mensch Wasserkraft nutzt. Anschließend bauen wir eigene Wasserräder aus Joghurtbechern, Korken und Nägeln. Mit Y-förmigen Stöckern als Halterungen werden die Räder im Bachlauf platziert. Sobald das Wasser die Schaufeln trifft, beginnt sich das Rad schnell zu drehen! Die Kinder probieren verschiedene Stellen aus und entdecken, wie unterschiedlich stark das Wasser fließt. In der Kita stellen wir spielerisch den Wasserkreislauf dar. Als Abschluss besuchen wir das Baldeneyer Stauwehr – die Kinder staunen über die gewaltige Kraft gestauter Wassermengen. Ein Tag voll mit Staunen, Lernen und vielen Eindrücken.
Kita St. Franziskus, Essen
Geheime Welt unter unseren Füßen
Boden ist Lebensraum, Speicher, Filter und Nährstoffquelle zugleich. Unsere Forscherreise beginnt im Wald, wir untersuchen den Waldboden ganz genau: Mit Lupen entdecken wir winzige Tiere und Pilze. Wir vergleichen, riechen und fühlen trockene und feuchte Erde. Vorsichtig schaufeln wir ein Loch – die unterschiedlichen Erdschichten erstaunen die Kinder. Um den Aufbau des Waldbodens noch anschaulicher zu machen, bauen wir gemeinsam einen Schaukasten aus recycelten Materialien. Die Plexiglasscheibe von einem alten Terrarium wird durch Teile einer alten Palette gehalten, die Rückwand ist eine Sperrholzplatte aus unserem Fundus. Waldboden tragen wir schichtweise vorsichtig ab und füllen diesen naturgetreu in den Schaukasten. Von der Laubschicht über den Humus bis hin zur mineralischen Erde. Spannend: Oben aus dem Kasten wachsen Pflanzen – ein sichtbares Zeichen, dass aus Boden Leben entsteht. Die Kinder beobachten täglich: Wachsen die Wurzeln? Kommen kleine Tiere? Ist der Boden trocken oder feucht?
Kita St. Franziskus, Essen
Wetter warm und kalt – Wasser fest und flüssig
Es hat geschneit und sofort sind wir rausgegangen, um mit dem Schnee zu spielen, Schneebälle zu formen und zu versuchen, Schneeflocken mit der Zunge zu fangen. Wir haben auch einen Minischneemann gebaut, den wir mit reingenommen haben in einer Schale. In einer weiteren Schale war weiterer Schnee zum Anfassen, Matschen , Formen, Fühlen….
Wir konnten beobachten, wie der Schneemann schmolz und sich zu Wasser verwandelte. Bildmaterial lieferte uns die Erklärungen dazu, außerdem haben wir Schneeflockenlieder gesungen. Am nächsten Tag wurde im Morgenkreis nochmal das Thema mit einer Schneelocken-Bastelaktion aufgegriffen.
Kindertagespflege „Andreas kleine Flitzer“ von Andrea Flick, Hamburg
Experiment: Die tanzenden Rosinen
Ich habe mit meinen Tagespflegekindern Experimente mit Rosinen im Wasser ausprobiert. Was passiert wann? Wir haben zwei verschiedene Beobachtungen gemacht: Die Rosinen sinken bei stillem Wasser auf den Boden. Wir haben nun Sprudelwasser genommen und festgestellt, dass sich Bläschen um die Rosinen bilden, dann steigen die Rosinen nach oben und sinken dann wieder nach unten. Am Ende waren wir alle glücklich, die Experimente zu beobachten. Und die Rosinen haben auch hervorragend geschmeckt. Aber ich habe auch gesehen, dass meine kleinen Kinder leider noch nicht so viel Geduld und Interesse gezeigt haben. Deshalb habe ich dieses Experiment nochmal mit dem anderen zwei größeren Mädchen wiederholt, die ich nachmittags betreue. Sie waren sehr begeistert – vor allem von der „tanzenden Rosinen" im Sprudelwasser, die immer hoch- und runtergeschwommen ist, weil sie von den Gasbläschen mit nach oben an die Wasseroberfläche genommen wurde.
Kindertagespflege Waldnest von Adina Drotleff, Bonn
Experiment zur Quellung
Nachmittags betreue ich zwei ältere Mädchen, die immer Spaß an kleinen Experimenten haben. Diesmal haben wir uns mit dem Thema Ernährung beschäftigt: Dank guter Lagerfähigkeit sind Weizen, Linsen und Bohnen für Menschen eine wichtige Nahrungsquelle. Die Frage war, wie kann aus einem harten, trockenen Samenkorn neues Leben entstehen. Dazu sind die Schritte Quellung, Keimung und Wachstum notwendig. Ich habe den ersten Schritt, die Quellung, die auf Äckern nicht sichtbar ist, für die Kinder erlebbar gemacht.
Kindertagespflege Waldnest von Adina Drotleff, Bonn
Gemüse mit allen Sinnen erfahren
Wir beschäftigen uns immer wieder einmal mit Fragen rund ums Gemüse: Wie sieht unser frisches Gemüse aus? Wie ist das Gemüse/ Obst aufgebaut? Was kann man davon essen? Wie wird es verarbeitet? Kann man damit malen, etwas färben?
Hier ist das Beispiel Rotkohl: Die Kinder lösten die einzelnen Kohlblätter vom Kohlkopf. Die Blattstücke wurden ohne Salz in Wasser gekocht – das Kohlwasser wurde violett. Nun verteilte ich etwas davon in drei Schüsseln und wir experimentierten mit der Farbe: In die erste Schüssel kam etwas Zitrone – Resultat pink –, in die zweite Natron – blau – und in die dritte nichts – so blieb es violett. Dann haben wir mit diesen Farben auf Papier gemalt. In zwei weitere Schüsseln gab ich wieder auf wenig Rotkohlwasser ganz wenig Zitrone oder Natron. Dann gaben wir in Salz gekochten Reis dazu. Zur Freude der Kinder hatten wir nun bunten Reis. Ein weiteres Experiment in der Küche: Dunkle Rotkohlsuppe wird durch Zugabe von Frischkäse fliederfarben. An anderen Tagen gab es den Rotkohl als Gemüse, in einem Teig verarbeitet als Bratling sowie als Salat.
Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn
Kartoffel im Schauglas
Wie wächst eine Kartoffel? Was geschieht unter der Erde? Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir Kartoffeln in ein Beet gepflanzt. Eine Kartoffel wurde in einer großen Vase auf Erde gelegt. Diese Vase gruben wir halb in die Erde ein, bedeckten sie mit einem Blumentopf und ließen etwas Licht hinein. Nun holen wir regelmäßig die Vase aus der Erde und beobachten, was sich verändert.
Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn
Grasköpfe
Ich habe mit meinen Tageskindern im Wald die verschiedenen Stadien der Zersetzung der Baumstämme angeschaut und verglichen. Von einem stark verrotteten Baumstamm haben wir genug frische Erde gesammelt für unser neues Projekt „Grasköpfe“. Diese werden folgendermaßen hergestellt: In den Fuß einer kaputten Nylon-Strumpfhose werden als erstes zwei Kinderhände voller Gras-Samen gegeben. Auf diese kommt die gesammelte Erde, bis ein Kopf entsteht. Nun wird die Erde mit Kraft in den Strumpf geschlagen, damit sich der Kopf fest in die Strumpfhose drückt (nur so kommt das Gras durch die Maschen). Danach das Strumpfende so nah wie möglich am Kopf verknoten. Als nächstes die Haar-Samen gleichmäßig verschieben. Nun die Nase heraus kneten und mit Faden an der Engstelle umwickeln. Verzierte Senfgläser dienen als Kopfhalter (hier mit Bast beklebt). Nun täglich den Kopf an dem losen Ende festhalten und in eine Wasserschüssel tauchen. Projektende: Die Grasköpfe werden jetzt bei den Kindern zu Hause gepflegt und das nachwachsende Gras wird mit den Eltern zusammen gekürzt.
Tipps: Es geht auch mit Blumenerde. Auf das Verfallsdatum der Gras-Samen achten!
Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn
„Aus Resten wird Erde – Kompostprojekt“
Seit vier Jahren führen wir in der Kita ein Gartenprojekt durch. Zur Vertiefung der Nachhaltigkeit wurde eine Kompostanlage eingerichtet, um Küchenabfälle und Pflanzenreste zu verwerten. Das Kompostprojekt umfasste folgende Aktivitäten:
• Gespräche über Müll und Wiederverwertung: Was gehört in den Kompost? Wie hilft er den Pflanzen?
• Experiment „Zersetzungsprozess“: Beobachtung von Obstschalen, Papier und Plastik in Erde.
• Anlage des Komposts: Wir sammeln Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen sowie Blätter und Pflanzenreste. Die Kinder schichten diese Materialien in unsere Beete und lernen dabei, was hineingehört (z. B. kein Plastik).
Unsere Lernziele sind hierbei:
• Ressourcen schonen und natürliche Kreisläufe verstehen.
• Zersetzung beobachten und fruchtbare Erde erkennen.
• Verantwortung durch aktive Mitarbeit übernehmen.
Das Projekt soll langfristig fortgeführt werden. Die Kinder werden weiterhin bei der Pflege des Komposts und der Beete eingebunden.
Kita Vogelsangstraße, Niederkassel
Forschen rund ums Wasser
In unserer Forscherecke können die Kinder im Alltag verschiedene Experimente mit unterschiedlichen Materialien durchführen. Die Materialien der Forscherecke werden je nach Situation, Fragestellung der Kinder, erworbenes Vorwissen, usw. regelmäßig überprüft und ausgetauscht. Die Kinder haben die Möglichkeit, in kleinen Gruppen mit den vorhandenen Materialien zu forschen, zu experimentieren und sich auszuprobieren. Im Anschluss können die Kinder diese Erfahrungen dokumentieren.
Kath Kita St. Mariä Himmelfahrt, Odenthal