Schneemann und Schnee in zwei Schalen

Wetter warm und kalt – Wasser fest und flüssig

Es hat geschneit und sofort sind wir rausgegangen, um mit dem Schnee zu spielen, Schneebälle zu formen und zu versuchen, Schneeflocken mit der Zunge zu fangen. Wir haben auch einen Minischneemann gebaut, den wir mit reingenommen haben in einer Schale. In einer weiteren Schale war weiterer Schnee zum Anfassen, Matschen , Formen, Fühlen….

Wir konnten beobachten, wie der Schneemann schmolz und sich zu Wasser verwandelte. Bildmaterial lieferte uns die Erklärungen dazu, außerdem haben wir Schneeflockenlieder gesungen. Am nächsten Tag wurde im Morgenkreis nochmal das Thema mit einer Schneelocken-Bastelaktion aufgegriffen.

Kindertagespflege „Andreas kleine Flitzer“ von Andrea Flick, Hamburg


Kinder sähen Kresse in Töpfen.

Kresse – Entdecken, Säen, Schmecken

Den Einstieg für meine Projekte für mehr Nachhaltigkeit in meiner Kindertagespflege habe ich mit einer Aktion rund um die Kresse gewählt: Die kleine würzige Pflanze sollte für die Verbindung von Natur, Ernährung und Kräuterkunde im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam mit den Kindern wurden Kressesamen gesät und gepflegt. Dabei lernten sie, wie aus kleinen Samen essbare Pflanzen entstehen – ein faszinierender Prozess, der täglich beobachtet werden konnte. Die Kinder erfuhren spielerisch, wie wichtig frische Kräuter für eine gesunde Ernährung sind, woher unsere Lebensmittel kommen und wie wir sie selbst anbauen können.

Das Projekt förderte nicht nur Wissen über gesunde Ernährung und Pflanzenwachstum, sondern auch Achtsamkeit, Geduld und Verantwortungsbewusstsein – denn die zarten Keimlinge mussten regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Vor dem Urlaub haben die Kinder die Kresse-Töpfchen mit einem Elternbrief nach Hause genommen. Das Wachstum sollte zusammen mit den Eltern weiter beobachtet und gerne auch fotografisch dokumentiert werden. Ziel war es dann, die Kresse gemeinsam zu ernten und zu probieren – ein echtes Geschmackserlebnis für zu Hause!

Kindertagespflege „Spatzplatz“ von Stefan Koscielny, Bonn


Kinder beobachten das Anlegen einer Blühwiese

Wildblumenwiese

In unserem Garten auf der Gemeinschaftsfläche wurde eine Wildblumenwiese errichtet, die wir mitgestalten durften. Wir konnten bei den Arbeiten zusehen und haben Bagger, Walze und Landschaftsgärtner mit Harke und Spaten kennengelernt. Wir selbst haben auch Blumensamen gestreut. Regelmäßig gehen wir jetzt zur Wiese, um zu beobachten was passiert: Wir erfreuen uns daran und staunen, was dort alles wächst und welche Insekten und Vögel sich bei uns wohlfühlen.

Kindertagespflege „Andreas kleine Flitzer“ von Andrea Flick, Hamburg


Ein Hochbeet mit Pflanzen, die Tieren und Menschen Nahrung bieten.

Bienen und Insekten im Blick

In diesem Jahr haben wir die Hochbeete unter dem Gesichtspunkt der Artenvielfalt bepflanzt. Es wurde mit den Kindern im Vorfeld besprochen und erarbeitet, dass wir die Hochbeete dieses Jahr Bienen und Insekten freundlich bepflanzen. Dazu wurde anhand von Büchern geschaut, welche Nutzpflanzen bienen- und insektenfreundlich sind. Die Kinder konnten dann demokratisch abstimmen, welche Pflanzen wir nehmen – sie haben sich auf Zuckerschoten, Sonnenblumen und Kapuzinerkresse geeinigt. Es war ihnen wichtig, dass nicht nur die Bienen und Insekten genügend Nahrung finden, sondern auch sie selbst etwas zum Essen haben. Daher wurden auch Möhren, Radieschen und Kartoffeln angepflanzt. Durch die Aussaat von Wildblumen an verschiedenen Stellen auf dem Außengelände unterstützen wir Bienen und Insekten noch zusätzlich bei der Nahrungssuche.

FABIDO Familienzentrum Mallinckrodtstraße 266, Dortmund


Ein Tauschregal in einer Kita mit Kleidung und Spielsachen.

Anderes Konsumverhalten erleben

In den vergangenen Wochen haben wir unser Tauschregal reaktiviert und vermehrt „Werbung“ dafür bei den Eltern gemacht. Seitdem wird es wieder vermehrt genutzt, und die Eltern bringen gebrauchte, nicht mehr benötigte, aber noch gut erhaltene Kleidung, Bücher und Spielzeuge mit und nehmen sich etwas anderes aus den Regalen mit nach Hause. Da wir das Thema Konsum und Verzicht anhand des Tauschregals auch mit den Kindern in den Gruppen thematisiert und sie dafür sensibilisiert haben, kann man nun vermehrt beobachten, wie die Kinder ihre Eltern dazu auffordern, etwas mit ihnen aus dem Tauschregal zu holen und dafür im Gegenzug etwas von zuhause mitzubringen.

Da der Platz in unserem Tauschregal sehr begrenzt ist, informieren wir in dem Zusammenhang die Eltern auch über das Sozialkaufhaus „Schatzkästchen“ der dobeq in Dortmund. Dort können secondhand Spielzeuge und Kleidung im größeren Umfang abgegeben werden. Mit einem entsprechenden Nachweis können dort auch kostenlos Kleidung und Spielsachen mitgenommen werden.

FABIDO Familienzentrum Mallinckrodtstraße 266, Dortmund


Plakat, auf dem Kinder Lebensmittel einer Jahreszeit zugeordnet haben

Was wächst wann?

Seit dem Frühjahr haben wir zwei kleine Obstbäume auf dem Außengelände. Da die Kinder nun fast täglich fragen, wann sie denn endlich die Pflaumen und Kirschen ernten können, haben wir dies zum Anlass genommen, mit den Kindern zu erarbeiten, was bei uns regional wächst und wann man es ernten kann. Hierzu visualisierten wir mit den Kindern die vier Jahreszeiten auf einem großen Plakat und nutzten im Anschluss Bildkarten und Bücher, um herauszufinden, was bei uns wächst und wann man es ernten kann. So füllte sich nach und nach das Plakat mit Lebensmitteln, welche die Kinder kennen, mögen und die regional wachsen. In der Mitte des Plakates konnten die Kinder Lebensmittel aufkleben, die sie gerne essen, die wir aber nicht hier anpflanzen können.

FABIDO Familienzentrum Mallinckrodtstraße 266, Dortmund


Kinder umringen einen Mann, der ein Vogelhaus aufhängen will.

Nistkästen und Vogelnester

Im Rahmen unseres Naturprojekts habe ich gemeinsam mit den Kindern verlassene Vogelnester erkundet, ein kleines Vogelhaus gebastelt und später „richtige“ Nistkästen für heimische Vögel aufgehängt. Ziel war es, die Kinder spielerisch für Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und den Schutz unserer heimischen Natur zu begeistern. In kindgerechten Einheiten lernten sie, welche verschiedenen Vögel bei uns leben, wie wir sie nach ihrem Aussehen besonders benennen – z.B. das Rotkehlchen oder die Blaumeise –, warum sie Nistplätze brauchen und wie wir helfen können. Beim Untersuchen eines alten Vogelnestes aus unserem Garten und beim Beobachten der Vögel auf unseren täglichen Spaziergängen entwickelten die Kinder ein erstes Verständnis für ökologische Zusammenhänge.

Das Projekt förderte nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch Teamarbeit und Verantwortungsgefühl. Es wurde in den Alltag (und in unseren Garten) integriert und soll künftig durch eine „Vogel-Beobachtungsecke“ erweitert werden. Besonders stolz werden wir sein, wenn die ersten Meisen in unseren Nistkasten einfliegen!

Kindertagespflege „Spatzplatz“ von Stefan Koscielny, Bonn


Die Kinder schauen auf ein Kamishibai der Raupe Nimmersatt

Kamishibai – Bilderbuchkino für Chancengleichheit

Mit unserem „neuen“ Kamishibai möchten wir Kindern den Zugang zu Sprache, Geschichten und kultureller Teilhabe erleichtern – unabhängig von Herkunft, Alter oder sprachlichen Voraussetzungen. In gemeinsamer Kooperation der beiden Kindertagespflegestellen „Spatzplatz“ und „Spatzplatz 2.0“ gestalten wir regelmäßige und auch gemeinsame Vorlese- und Erzählzeiten, bei denen das Kamishibai als visuelles und sprachförderndes Medium eingesetzt wird. Die großflächigen Bildkarten und die dialogische Erzählweise ermöglichen allen Kindern – auch mit geringen Deutschkenntnissen – aktives Zuhören, Mitdenken und Teilnehmen. Durch Themen wie Freundschaft, Vielfalt und Gerechtigkeit erleben die Kinder spielerisch selbst, was Chancengleichheit bedeutet. Das Projekt fördert frühkindliche Sprachbildung, interkulturelles Lernen und soziale Kompetenzen. Das Kamishibai ist für uns ein nachhaltiges Werkzeug auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit – für alle Kinder. Deswegen möchten wir es gerne zum Ausleihen für Kindergeburtstage o.ä. „unseren“ Familien zur Verfügung stellen.

Kindertagespflege „Spatzplatz 2.0“ von Christiane Noell und Kindertagespflege „Spatzplatz“ von Stefan Koscielny, Bonn


Ein selbstgestaltetes Rezeptbuch

Gemeinsame Rezeptesammlung

Im „Spatzplatz“ wird täglich frisch, regional und ohne Fertigprodukte gekocht. Dabei stehen meistens Lieblingsgemüse und die gemeinsamen Vorlieben der Kinder im Vordergrund. Um unsere Lieblingsmahlzeiten den Eltern für zuhause zugänglich zu machen und andersherum auch Lieblingsrezepte aus den einzelnen Familien für unseren Alltag in der Kindertagespflege zu nutzen, war schnell die Idee eines Kochbuchs für uns alle entstanden. Dafür wurden eine einfache Vorlage für das Niederschreiben der Rezepte, sowie feste DinA5-Ringbücher aus Pappmaché zum Einheften bestellt. Es trudeln nun viele Rezepte ein, in denen viel Frisches verwendet wird und in denen die Wurzeln/die Herkunft der Familien deutlich werden. Ein kreativer Vater hat außerdem wunderschöne Aquarellzeichnungen zur weiteren Ausgestaltung unserer Rezepte-Sammlung angefertigt.

Ziel ist, dass jede Familie ein Exemplar unseres „Spatzplatz“-Kochbuchs erhält – als Erinnerung und zum Nachkochen. Gleichzeitig verbleibt aber auch jeder „Spatz“ mit der Lieblingsspeise seiner Familie in Erinnerung, indem Rezepte als „Lieblingssuppe von Marie“ oder „Lukas Leckerei“ einmal nachgekocht werden. Das „Repertoire“ wird sich mit neuen Familien stets erweitern, somit immer vielfältiger, um „mutig“ einmal etwas Neues auszuprobieren.

Kindertagespflege „Spatzplatz 2.0“ von Christiane Noell, Bonn


Collage: Kinder helfen beim Bepflanzen des Hochbeets mit.

Gemeinsames Gärtnern

Als Aktion zusammen mit den Eltern haben die Kinder und ich ein gemeinsames „Gardening“ für neue Hochbeete rund um den „Spatzplatz“ bestimmt. Für das Bepflanzen wurden im Vorfeld verschiedene Samen vorgezogen und das Wachsen der Keimlinge beobachtet. Die Eltern wurden dann eingeladen, zusammen mit den „Spatzen“ die alten Hochbeete mit den herangezogenen Paprikapflänzchen, Erdbeeren, kleinen Tomatenstauden, Zitronenmelisse sowie Rosmarin neu zu bepflanzen.

Vorab wurden die Kästen mit Tonkügelchen für eine optimale Bewässerung befüllt, danach mit passender Erde. Später wurden Löcher geschaffen, um Keimlingen und Pflanzen einen neuen Platz für ihre feinen Wurzeln zu geben. Danach haben die Kinder beim Angießen fleißig geholfen – Gänse- und Butterblümchen auf der Wiese haben ebenfalls reichlich Wasser abbekommen.

Die Kinder hatten viel Spaß beim Schütten, Fühlen und Räumen von Blähton, Erde und Wasser. Feine Wurzeln, duftende Blätter wurden wahrgenommen. Das Wachsen wird jetzt täglich kontrolliert und beim Ernten werden wir bald auch unseren Erfolg „schmecken“. Für einige Elternteile bedeutete die Pflanzaktion ebenfalls, „Neuland betreten“ und hat zu Ideen für den eigenen Balkon inspiriert.

Kindertagespflege „Spatzplatz 2.0“ von Christiane Noell, Bonn


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