Kinder beim Besuch eines Abfallwirtschaftszentrums

Rohstoffe wertschätzen, Müll vermeiden

Beim Thema Müllvermeidung machen wir Folgendes im Alltag: Die Kinder bringen ihr Frühstück in Dosen mit, somit sparen wir viel Müll. Wir binden Eltern als Vorbildfunktion ein und sind im Austausch. Wir nutzen Trinkwasser aus dem Wasserspender anstatt Einwegflaschen mitbringen zu lassen. Wir kooperieren zudem mit einem Supermarkt, wo wir Obst und Gemüse, welches aus optischen Gründen nicht mehr verkauft wurde, als Spende abholen dürfen. Wir sortieren generell den Müll, um Energie zu sparen und Rohstoffe zu erhalten. Wöchentlich finden Naturspaziergänge in den Wald mit Müllsammelaktionen statt. Die Kinder werden außerdem sensibilisiert, Kunstwerke fertigzustellen und wertzuschätzen, bevor ein neues Werk begonnen wird.

Im Rahmen unseres Projekts „Mülltrennung“ haben wir auch das Abfallwirtschaftszentrum Mechernich/ Strempt besucht. Außerdem haben wir den Erklärfilm für Kinder „Herr Stinknich zeigt die wunderbare Welt der Wertstoffe“ über Youtube angeschaut.

DRK-Kita Gemünd 1, Schleiden-Gemünd


Fotos von selbstgebastelten Laternen

Nachhaltiges Laternenbasteln

Wir nehmen generell Papierreste und Verpackungsmaterial zum Basteln. Außerdem nutzen wir Material mehrmals oder funktionieren es um. Daher haben wir uns auch für ein nachhaltiges Laternenbasteln entschieden:  Aus Laternen vom Vorjahr entstanden neue beziehungsweise diese wurden repariert und aufgewertet. Einwegflaschen wurden zur Laterne umfunktioniert.

Im Kita-Alltag machen wir auch Folgendes: Wir reparieren, wenn möglich, Spielsachen, statt sie wegzuwerfen. Wir kaufen Spielsachen und Möbel aus Holz oder anderen langlebigen Materialien. Es gibt ein Tauschregal für Kleidung und Spielmaterial in Absprache. Zusätzlich werden Gummistiefel und Matschkleidung  innerhalb der Kita gerne nach Absprache mit den Eltern an kleinere Kinder weitergegeben.

DRK-Kita Gemünd 1, Schleiden-Gemünd


Ein Kind macht die Blätter von einem Rotkohl ab.

Gemüse mit allen Sinnen erfahren

Wir beschäftigen uns immer wieder einmal mit Fragen rund ums Gemüse: Wie sieht unser frisches Gemüse aus? Wie ist das Gemüse/ Obst aufgebaut? Was kann man davon essen? Wie wird es verarbeitet? Kann man damit malen, etwas färben?

Hier ist das Beispiel Rotkohl: Die Kinder lösten die einzelnen Kohlblätter vom Kohlkopf. Die Blattstücke wurden ohne Salz in Wasser gekocht – das Kohlwasser wurde violett. Nun verteilte ich etwas davon in drei Schüsseln und wir experimentierten mit der Farbe: In die erste Schüssel kam etwas Zitrone – Resultat pink –, in die zweite Natron – blau – und in die dritte nichts – so blieb es violett. Dann haben wir mit diesen Farben auf Papier gemalt. In zwei weitere Schüsseln gab ich wieder auf wenig Rotkohlwasser ganz wenig Zitrone oder Natron. Dann gaben wir in Salz gekochten Reis dazu. Zur Freude der Kinder hatten wir nun bunten Reis. Ein weiteres Experiment in der Küche: Dunkle Rotkohlsuppe wird durch Zugabe von Frischkäse fliederfarben. An anderen Tagen gab es den Rotkohl als Gemüse, in einem Teig verarbeitet als Bratling sowie als Salat.

Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn


Ein Spiel, um Kindern die Mülltrennung zu veranschaulichen

Mülltrennungsspiel

Wenn ich mit meinen Tageskindern im Wald unterwegs bin, finden wir oft etwas Müll, meistens Flaschen und Süßigkeiten-Tüten. Daher erzählte ich das Buch „Egon Eichhorn und der wilde Müll im Wald“ passend für meine Altersgruppe nach. So erfuhren die Kinder von der Gefahr, die von dem Müll für die Tiere ausgeht. Wir begannen den Müll zu sammeln. Daraus ergab sich das Thema Mülltrennung. Ich habe ein Mülltrennungsspiel erfunden, um das Ganze spielerisch umzusetzen: Wir bemalten weiße Stoffkörbe in den Farben unserer Hausmülltonnen. In Bonn kommt der Elektromüll auf den Sammelstellen außerdem in eine rote Tonne – deshalb kam die gewünschte Lieblingsfarbe Rot dazu. Dann wurde ein Bauklotz als Würfel in den Farben der Tonnen bemalt. Nun brachten alle Familien eine bunte Mischung ihres Hausmülls mit. Dieser wird bei dem Spiel vor allen Kindern ausgebreitet. Jedes Kind würfelt eine Farbe und sucht ein Stück Müll heraus, das in die entsprechende Tonne gehört. Zur Vertiefung haben wir das Müll-Lied Kita/ Grundschule gesungen (findet man bei Youtube).

Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn


Kartoffel im Schauglas

Wie wächst eine Kartoffel? Was geschieht unter der Erde? Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir Kartoffeln in ein Beet gepflanzt. Eine Kartoffel wurde in einer großen Vase auf Erde gelegt. Diese Vase gruben wir halb in die Erde ein, bedeckten sie mit einem Blumentopf und ließen etwas Licht hinein. Nun holen wir regelmäßig die Vase aus der Erde und beobachten, was sich verändert.

Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn


Grasköpfe werden in Wasser getaucht

Grasköpfe

Ich habe mit meinen Tageskindern im Wald die verschiedenen Stadien der Zersetzung der Baumstämme angeschaut und verglichen. Von einem stark verrotteten Baumstamm haben wir genug frische Erde gesammelt für unser neues Projekt „Grasköpfe“. Diese werden folgendermaßen hergestellt: In den Fuß einer kaputten Nylon-Strumpfhose werden als erstes zwei Kinderhände voller Gras-Samen gegeben. Auf diese kommt die gesammelte Erde, bis ein Kopf entsteht. Nun wird die Erde mit Kraft in den Strumpf geschlagen, damit sich der Kopf fest in die Strumpfhose drückt (nur so kommt das Gras durch die Maschen). Danach das Strumpfende so nah wie möglich am Kopf verknoten. Als nächstes die Haar-Samen gleichmäßig verschieben. Nun die Nase heraus kneten und mit Faden an der Engstelle umwickeln. Verzierte Senfgläser dienen als Kopfhalter (hier mit Bast beklebt). Nun täglich den Kopf an dem losen Ende festhalten und in eine Wasserschüssel tauchen. Projektende: Die Grasköpfe werden jetzt bei den Kindern zu Hause gepflegt und das nachwachsende Gras wird mit den Eltern zusammen gekürzt.
Tipps: Es geht auch mit Blumenerde. Auf das Verfallsdatum der Gras-Samen achten!

Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn


Eine selbstgemachte Milchschnitte.

Die gesündere Variante

Wir haben uns dazu entschieden, gemeinsam eine gesündere Alternative zur handelsüblichen „Milchschnitte“ zuzubereiten. Diese wird sowohl zucker-, als auch fettreduziert hergestellt. Statt  raffiniertem Zucker verwenden wir ein wenig Reissirup zum Süßen. Damit alle Kinder die Milchschnitten im Anschluss verzehren können, verwenden wir statt Gelatine Agar-Agar, sodass die Milchschnitten vegetarisch und halal sind. Uns ist wichtig zu zeigen, dass gesünder auch süß und lecker bedeuten kann und nicht gänzlich auf süße Speisen verzichtet werden muss. Gemeinsam bereiten wir den Teig der Milchschnitten zu. Die Kinder helfen beim Abwiegen, Umrühren, Einfüllen, Verstreichen, etc. Anschließend stellen wir gemeinsam die Creme für die Füllung der Milchschnitten her. Zum Abschluss verzehren wir zusammen die selbstgemachten Milchschnitten.

Das Rezept wird für die Eltern zum „Nachbacken“ in der Kita ausgehängt.

Städtische Kindertageseinrichtung (KTE) Alsfeld


Ein Kind sammelt Müll mit einer Zange.

Frühjahrsputz in der Natur

Jährlich führt unsere Stadt die Sauberkeitskampagne „Respekt, wer´s sauber hält“ durch, um aktiv und mit gutem Beispiel die Einwohner unserer Stadt ihr Engagement zeigen zu lassen gegen „Littering“.

An dieser Art von „Frühjahrsputz“ beteiligt sich unsere Kita auch in diesem Jahr und sammelt in der  Aktionswoche gruppenweise an verschiedenen Standorten Müll aus der Natur. Ausgestattet mit Müllsäcken, Arbeitshandschuhen, Greifzangen und Warnwesten geht es mit den Kindern raus ins nahe Umfeld des Kindergartens. Hochmotiviert und mit scharfem Auge entdecken die Kinder Plastikverpackungen, Dosen, Papiermüll und vieles andere, was schnurstracks eingesammelt wird und im Müllsack landet. Stolz präsentieren die Kinder ihre Ausbeute von mehreren prall gefüllten blauen Müllsäcken deutlich sichtbar für alle Eltern vor der Haupteingangstür der Kita.

Ab sofort sammeln wir nun auch regelmäßig bei Ausflügen Abfall am Straßenrand und in der Natur.

Städtische Kindertageseinrichtung Alsfeld


Ein Mädchen malt ein Selbstporträt.

Selbstporträts – alle anders, und doch alle gleich!

Als Kita mit vielseitigem Umfeld ist es uns besonders wichtig, die Kinder erfahren zu lassen, dass sie alle gleich zu betrachten sind – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder den sozialen Verhältnissen, aus denen sie stammen. Zuerst besprechen wir die jeweiligen optischen Merkmale eines jeden Einzelnen. Dann dürfen die Kinder sich selbst malen. In einer weiteren Gesprächsrunde werden nun alle Selbstportraits miteinander betrachtet. Als Fazit zieht die Gruppe, dass zwar jedes Kind ein individuelles Aussehen hat, es aber dennoch Eigenheiten gibt, die mehrere Kinder in unterschiedlicher Form aufweisen. Jetzt wird besprochen, ob Kinder mit anderen äußeren Merkmalen auch andere Rechte im Kindergartenalltag oder in den Familien zuhause haben. Schnell erkennen die Kinder die Gleichheit in ihren Rechten – auch mit anderem Aussehen, Geschlecht oder anderer Herkunft. Gemeinsam ziehen wir das Fazit, dass alle Menschen das Recht auf Gleichheit haben. Die Portraits hängen nun im Flur aus.

Städtische Kindertageseinrichtung Alsfeld


Keimende Kartoffeln in einer Schale

Kartoffeln, Klima, Kühlschranktipps

Vom 6. bis 9. Mai 2025 findet wieder die bundesweite Aktionswoche zum Thema Kitaverpflegung statt: Das Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung  bietet zusammen mit den Vernetzungsstellen Kitaverpflegung der Bundesländer verschiedene kostenlose Online-Fortbildungen  an. Das Motto lautet „Vielfalt schmecken und entdecken“. Auch die Kindertagespflege wird als Zielgruppe adressiert.

Die Verbraucherzentrale NRW beispielsweise hat aber auch regelmäßig kostenlose Fortbildungen bezüglich Ernährung für Fachkräfte aus der Kita oder der Kindertagespflege auf dem Programm.

Wer selbst mit Kindern in der Kindertagespflege oder Kita herausfinden möchte, wie unsere Lebensmittel wachsen – jetzt ist noch Gelegenheit, es mal mit dem Anbau von Kartoffeln einfach im großen Kübel zu versuchen! Eine spannende Erfahrung für kleine und große Leute. Bio-Kartoffeln, die schon erste Keime haben, taugen allemal, da braucht man keine Pflanzkartoffeln besorgen. Mit ein paar Tricks wird die Ernte was üppiger.

Weitere Ideen:

Mai 2025, Bild: WILA Bonn


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