Ein Kind für sein Upcycling-Outfit vor bei der Modenschau

Upcycling-Modenschau – Einfälle statt Abfälle

Jeden Tag begegnen wir Müll – in der Kita, zu Hause, auf den Spielplätzen. Wir fragen uns, wieviel Müll wir eigentlich in einer Woche produzieren, und bitten unsere Eltern, gereinigten Müll mit in die Kita zu bringen. Nach einer Woche setzen wir uns zusammen und betrachten das Ergebnis. Es ist sehr viel Müll zusammengekommen! Wir wollen den Müll sortieren und ihn dann in die passende Mülltonne werfen. Aber muss man wirklich alles wegschmeißen? Oder kann man daraus noch etwas machen? Den Kindern fällt dazu vieles ein. Die Idee, die als erstes umgesetzt wird, ist eine Upcycling-Modenschau!

FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund


Ein Kind füllt einen Milchkarton mit Erde.

Upcycling: Pflanzgefäße aus Milchkartons

In der Kita versuchen wir an vielen Stellen nachhaltige Bastelangebote durchzuführen. Beispielsweise werden in der Herbst- und Winterzeit gerne Teelichter aus Marmeladengläsern hergestellt oder Naturmaterialien wie selbst gesammelte Stöcke und Blätter zum Basteln verwendet. Im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes unserer Kita haben die Kinder aus gesammelten Milchkartons Pflanzgefäße hergestellt. Diese wurden mit Erde und Gartenkresse befüllt und am Zaun der Kita aufgehangen. So konnten die Kinder tägliche Wachstumsfortschritte gut beobachten.

Kindertagesstätte Dortmund-West e.V., Dortmund


Ein Kind präsentiert sein Kleid aus Müllutensilien.

Müllmodenschau

Immer mehr Müll wird auf der Welt verbreitet – auch wir in der Kita bekommen das mit und deswegen handeln wir: Wochenlang haben wir unseren Plastik- und Papp-Müll behalten und zusätzlich die Eltern gebeten, alltäglichen Müll wie alte Anziehsachen, CDs, Plastikbecher etc. mitzubringen. Zusammen haben wir mit den Kindern daraus dann neue Mode erschaffen: Wir haben verschiedene Materialien ausgebreitet und die Kinder haben entschieden, mit was sie basteln wollen und was es werden soll. Die Kollektion der Kinder haben wir auf unserem Nachhaltigen Sommerfest bei der Müllmodenschau präsentiert, um zu zeigen, dass wir aus Müll noch schöne Sachen zaubern können.

FABIDO Familienzentrum Steiermarkstr. 69, Dortmund


Eine Materialsammlung zum Thema Plastik, zum Beispiel Bücher.

Wissen zu Plastik erweitern

Die Themen Mülltrennung und Plastik begegnen uns alltäglich. Unser Ziel ist es, dass wir die Kinder für die Themen Mülltrennung und dem umweltbewussten Umgang mit Plastik begeistern und ihr Interesse wecken. Die Kinder sollen die Möglichkeit für neue Denkanreize erhalten, indem sie Müll beispielsweise als Ressource kennenlernen. Ebenso sollen sie die Chance erhalten, neues Wissen über Plastik zu bekommen, um selbst aktiv das Plastikproblem angehen zu können. Unterstützend hierzu erhalten wir Umweltpädagogische Angebote zur Abfalltrennung und -vermeidung für unsere Vorschulkinder von der Abfallberatung der Stadt.

Kita KiKu Auenland, Euskirchen


Kinder schauen auf Müll im Gesprächskreis

Recycling und Neues erschaffen

Das Thema „Abfall und Plastik“ haben wir mit den Schulkindern bearbeitet. Wir glauben, dass die Kinder in diesem Alter ein gutes Verständnis für unser Konsumverhalten vorweisen. In drei Schulkinder-Stunden haben wir uns mit dem Thema beschäftigt. Zunächst ging es um die Frage, wo unser Müll vor allem im Kita-Alltag herkommt und welche verschiedenen Materialien es gibt. Dann haben wir unsere Mülleimer mit Zeichen versehen, um künftig allen Kindern zu verdeutlichen, wo welcher Müll einsortiert wird. Das haben wir für jede Gruppe übernommen. Zum Abschluss wurden wir kreativ und haben Müll-Mandalas gelegt. So haben wir den Kindern verdeutlicht, dass jeder Mensch Müll produziert und es wichtig ist, ihn richtig zu trennen. Außerdem kann man Müll einen neuen Sinn geben und etwas Schönes daraus herstellen.

DRK-Kita und -Familienzentrum Marsberg


Ein Bagger schaufelt Müllsäcke weg.

Oscar und die Mülldetektive

Unterstützt von Oscar lernten die Kinder, wie Abfälle richtig getrennt werden. Zuerst starteten die Kinder mit dem Buch „Müll ist nicht gleich Müll“. In der Upcycling-Werkstatt entstanden kreative Kunstwerke aus scheinbar nutzlosen Materialien. Der dritte Tag widmete sich der praktischen Mülltrennung. Jede Gruppe erhielt drei Mülleimer, die mit Symbolen und Farben gestaltet wurden. In kleinen Präsentationen erklärten die Kinder die Funktion ihrer Eimer. Ein Höhepunkt war der Ausflug zum EDG-Recyclinghof hier in Dortmund. Am letzten Projekttag reflektierten die Kinder das Gelernte, ordneten Bilder den Projekttagen zu und bewerteten die Aktivitäten. Das Projekt fand seine Fortsetzung im nachhaltig gestalteten Sommerfest. Hier standen Mobilität und Bewegung im Vordergrund: Die Kinder konnten verschiedene Parcours ausprobieren, und ein Müllauto knüpfte an das Thema  Mülltrennung, Recycling und Nachhaltigkeit an.

FABIDO Familienzentrum Oesterstraße, Dortmund


Ein Kind schaut in einen Sperrmüll-Container bei der Abfallverwertung.

Weniger Müll, mehr Zukunft

Im Rahmen des jährlichen Müllsammelprojekts unseres Ortes haben wir uns intensiv mit dem Thema Abfall und Müllvermeidung beschäftigt. Ausgehend von der Frage „Was ist Müll?“ erarbeiteten wir gemeinsam mit den Kindern Wege zur Vermeidung von Abfall. Ein besonderes Highlight war das Experiment „Müll vergraben“, bei dem die Kinder erfuhren, wie lange verschiedene Materialien in der Erde bleiben. Auch mit den Eltern sprachen wir über Verpackungsarten und nachhaltige Alternativen, um Plastikmüll im Kita-Alltag zu reduzieren. Passend dazu haben wir unsere Mülleimer gekennzeichnet, um die Mülltrennung zu erleichtern. Zum Abschluss besuchten die Vorschulkinder das nahegelegene Abfallwirtschaftszentrum und erhielten spannende Einblicke in die Welt der Müllverwertung.

DRK-Kita „Mühlenzwerge“, Blankenheim-Mülheim


Bemalte Bilder wurden zu Papierfliegern gefaltet.

Aussortierte Malblätter wiederverwerten

Das hohe Müllaufkommen und die Frage, was wir dagegen tun können, ist bei uns immer wieder Thema. Zuerst haben sich die Kinder mit der Mülltrennung beschäftigt, dann ging es über die Entsorgung zur Verwertung. Wie die Kinder bereits gelernt haben, wird nicht jeder Abfall verbrannt. Manches wird wiederverwertet. In den Ländern des Globalen Südens ist die Wiederverwertung von Abfall für viele Menschen Existenz- und Lebensgrundlage. Kinder dort nutzen den Abfall zum Beispiel, um hieraus Spielzeuge herzustellen. Das haben wir auch gemacht: Aus den aussortierten Bildern der Kinder bastelten wir Puzzle oder Papierflugzeuge. So lernten die Kinder den Wert ihrer „alten Bilder“ neu kennen. Das Kreativmaterial wurde generell durch wiederverwertbaren Abfall ergänzt. So ermöglichen wir Chancengerechtigkeit durch armutssensibles Handeln (Unser Ziel: Kinder können zu Hause ohne große Kosten basteln) und fördern gleichzeitig die Übernahme von Verantwortung für unsere Zukunft – auch als Vorbild für andere. Wir achten im Alltag auf den sorgsamen Umgang mit Ressourcen.

FABIDO Familienzentrum Lange Straße, Dortmund


Sauberzauber

Das Thema Müll ist derzeit aktuell, so haben wir uns in diesem Jahr an der Aktion „Sauber Zauber“ beteiligt. Diese ist eine stadtweite Aktion in Essen. Die Materialien wie Müllzangen, Mülltüten und Handschuhen zur Verfügung stellt. So haben wir uns auf den Weg gemacht, den Müll in der näheren Umgebung der Kita einzusammeln. Die Müllsäcke werden dann zeitnah abgeholt und entsorgt.

Daraus ist entstanden, dass wir in regelmäßigen Abständen, mit den Kindern Müll auf dem Außengelände und dem Grünstreifen vor der Kita sammeln. So erfahren die Kinder, ganz praktisch wie wichtig es ist die Natur zu schützen und Verantwortung zu übernehmen. Wir haben die Eltern mit einbezogen, so wurde es ein voller Erfolg. An dieser Aktion nehmen Kinder ab 4 Jahre teil.

Kath. Kita Fronleichnam, Essen


Projekt Boot upcyceln

Die Eltern fanden es eine tolle Idee, dass wir endlich ausgezeichnet werden für unsere Arbeit, welche wir tagtäglich machen und wollten uns unterstützen.

Ein Elternteil hatte ein altes Boot im Garten und wollte dieses eigentlich entsorgen. Dann kam der Gedanke: „Das könnte passend zum Vorschulprogramm ein Piratenbot werden – und wir haben direkt ein Abschiedsgeschenk!“ Die Eltern sprachen sich ab, kamen an bestimmten Vormittagen und bezogen die Kinder voll ein. Die Farben wurden aus Resten verwertet und die Halterung im Boden spendete der ortsansässige Schreiner, weil er noch etwas über hatte an Material.

An einem Samstag trafen sich alle Vorschulkinder, hatten nochmal einen alleinigen Zeitraum für sich zum Spielen und die Eltern Zeit für Gespräche. Es wurden Handabdrücke gesetzt und alles wetterfest versiegelt. Am letzten Kita-Tag am 31. Juli 2025 wurde es uns übergeben.

DRK Familienzentrum Schönau


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