Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Im Rahmen unseres Projekts legen wir besonderen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Konsumgütern. Kinder lernen, dass Konsum nicht immer mit „Neu“ und „Verschwendung“ verbunden sein muss, sondern auch kreativ und nachhaltig gestaltet werden kann.
Gemeinsam mit den Kindern haben wir selbst Papier hergestellt. Zunächst sammelten wir viele alte Zeitungen, die als Ausgangsmaterial dienten. Schritt für Schritt ging es dann an die Herstellung des eigenen Papiers, wobei die Kinder hautnah erlebten, wie aufwendig der Prozess ist und wie viel Zeit es braucht, um ein einziges Blatt Papier zu produzieren. Diese Erfahrung förderte das Bewusstsein der Kinder für die Ressourcen, die in der Produktion von Papier stecken.
Beim Sankt-Martins-Fest veranstalten wir eine Tauschbörse, die ganz im Zeichen des „Teilens“ steht. Kinder und Eltern können ungespieltes Spielzeug abgeben und im Gegenzug gebrauchtes Spielzeug eintauschen.
Kita Apfelbäumchen, Sankt Augustin
Müll und Plastik – Nachhaltigkeit im Kita-Alltag
Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprojekts spielt der bewusste Umgang mit Müll und Plastik eine zentrale Rolle. Die Kinder lernen schon früh, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen – auf altersgerechte, spielerische und kreative Weise.
Mülltrennung im Alltag: In den Gruppen der 2- bis 6-jährigen sowie der 3- bis 6-jährigen Kinder wurden Mülleimer mit einem einfachen Trennsystem eingeführt. Gemeinsam mit den Kindern besprachen wir vorab die verschiedenen Abfallarten und deren Zuordnung. Getrennt wird in Bioabfall, Plastik, Restmüll und Papier. Zur besseren Orientierung sind die Mülleimer mit bildlichen Symbolen versehen – so erkennen auch die jüngeren Kinder auf einen Blick, welcher Müll in welche Tonne gehört.
Wiederverwendung statt Wegwerfen: Im Alltag stellen wir regelmäßig die Frage: Muss das wirklich in den Müll? Gemeinsam überlegen wir mit den Kindern, ob beispielsweise Müslischachteln oder Eierkartons noch zum Basteln verwendet werden können.
Kita Apfelbäumchen, Sankt Augustin
Frei entscheiden dürfen
Zum Thema Chancengleichheit haben wir uns zwei neue Bücher angeschafft: „Farben sind für alle da“ und „Herr Seepferdchen“. Bei den Kindern kamen die Bücher sehr gut an. Wir haben uns die Bücher angeschafft, weil mir aufgefallen ist, dass die Kinder schon früh in typischen Männer- und Frauenberufen spielen. Und mir ist auch aufgefallen, dass viele Eltern den Kindern diese typische Richtung vorgeben und vorleben. Mir ist es sehr wichtig, den Kindern die Chance zu geben, frei zu wählen. Beim Lesen der neu angeschafften Bücher war es ganz toll, den Kindern zu zeigen, dass es eine Postbotin, eine Polizistin oder einen Pfleger gibt. Bei den Eltern gab es gemischte Meinungen, manche taten sich schwer mit unserem Thema Geschlechtergerechtigkeit. Wir haben an einem Tag nur mit Puppen und an einem anderen Tag nur mit Baggern und Autos gespielt. Der Tag mit den Puppen kam nicht so gut an wie der Tag mit den Autos, was ich schade fand. Aber ich werde mich in Zukunft sehr dafür einsetzen, dass Kinder in meiner Tagespflege frei entscheiden dürfen.
Kindertagespflege „Blumenwiese“ von Nadine Pfennings, Millen
Dem Klimawandel entgegentreten
Schritt für Schritt zu mehr Klimaschutz beizutragen in Kitas und Kindertagespflegestellen – das ist gar nicht schwer. Es gibt so viele inspirierende Ideen, Ressourcen und CO2 einzusparen, wie unsere Praxisbeispiele zeigen. Im Sinne von BNE ist es ein zentraler Punkt, hierbei die Kinder und deren Familien mitzunehmen und Lösungen für den Klimaschutz für sie erfahrbar zu machen. Experimente zu Wasser, Wetter und Klima helfen bei der Wissensvermittlung, fördern kritisches Denken und stärken die Selbstwirksamkeit. Wichtig ist auch, den Blick in den globalen Süden zu werfen, wo der Klimawandel das Leben der Menschen noch viel mehr als hier bedroht und Dürren, Hitzeperioden oder Überflutungen massiv die Kinderrechte einschränken, wie das Recht auf Gesundheit, auf Bildung oder auf freies Spiel.
Mehr natürlicher Schatten, Begrünung oder eine andere Tagesroutine – es gibt viele Maßnahmen zur Klimaanpassung in Ihrer Einrichtung/Kindertagespflege, um die Kinder besser zu schützen und ihnen und ihren Familien Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Weitere Materialien zum Thema Klima:
- Praxishandreichung für Kitas vom DRK
- KlimaKitaNetzwerk
- CO2-Rechner für Kitas
- Materialsammlung für Kitas von Stiftung Kinder forschen
- Mit Kindern über die Klimakrise reden, Psychologists for Future
- Veranstaltungen (auch online) zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen, Verbraucherzentrale NRW
Juli 2025, Bild: DRK Kita Mahlberg
Minztee aus eigenem Anbau
Im Eingangsbereich der Kindertageseinrichtung präsentieren wir den Familien das Auszeichnungsverfahren zur Nachhaltigen Kita sowie unsere individuellen Themenschwerpunkte. Unser offenes „Tee-Café“ wird von Mitarbeiterinnen der Kita begleitet, die für Erklärungen rund um die Auszeichnung und offene Gespräche bereitstehen. Materialien wie Bücher und Spiele liegen zum Stöbern bereit und der Duft des frischen Minztees weckt das Interesse aller.
Um den frischen Minztee anbieten zu können, haben wir im Vorfeld gemeinsam mit den Kindern Minze auf dem Außengelände angebaut. Wir haben sie geerntet und getrocknet. Im Stuhlkreis haben wir das Ganze besprochen und die Minze mit allen Sinnen kennengelernt. Am Tag der Präsentation erfüllt der Duft des frischen Minztees die gesamte Kita und kommt sowohl bei den Eltern, als auch bei den Kindern sehr gut an.
Städtische Kindertageseinrichtung Alsfeld, Oberhausen
Mikroklima im Flaschengarten
Wir haben in den vergangenen Monaten viel mit den Kindern über Wetter/Sonne/Regenwasser/Klima/Natur/Pflanzen gesprochen. Als Abschiedsgeschenk bekommen nun alle Kinder, die dieses Jahr in die Kita wechseln, einen bepflanzten „Flaschengarten“ zum weiteren Beobachten mit. Mit Deckel funktioniert das „Mikroklima“ in dem großen Glas fast von selbst: Die verdunstete Feuchtigkeit sammelt sich jeden Morgen als Kondenswasser und bewässert wieder erneut das Moos und den kleinen, wachsenden Zier-Spargelbaum.
Kindertagespflege „Spatzplatz 2.0“ von Christiane Noell und Kindertagespflege „Spatzplatz“ von Stefan Koscielny, Bonn
Kulturelle Vielfalt in unserer Kita
Kürzlich fand eine internationale Woche statt, die ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt stand. Unsere Mitarbeiterinnen, die aus anderen Herkunftsländern kommen, bereiteten an jedem Tag dieser Woche typische Landesgerichte ihrer Heimat für das gemeinsame Mittagessen zu.
Von Cevapcici über Pizza hin zu marokkanischen Köstlichkeiten - die Kinder konnten täglich neue Gerichte und Aromen probieren. Es kamen auch lebendige Gespräche über verschiedene Esskulturen, Gewohnheiten und Bräuche der verschiedenen Kulturen zustande. Diese Woche war ein guter Start, um tiefer in das Thema „Kulturelle Vielfalt in unserer Kita“ einzusteigen.
Evangelisches Familienzentrum Troisdorf
Umgang mit Müll und Mülltrennung
Ein wichtiges Thema für uns war der Umgang mit Müll und Mülltrennung. Den Einstieg gestalteten wir ganz praktisch: einige Kinder und Erzieher*innen brachten gereinigten Verpackungsmüll mit. Dieser wurde in die Mitte unseres Treffpunkts gelegt und neugierig von allen begutachtet. Nun stellte sich die Frage: welcher Müll kommt in welchen Mülleimer? Grün – Gelb – Braun – Schwarz?
Es entstand ein reger Austausch über die Symbole auf den Verpackungen, wie z.B. das Recyclingzeichen. Gemeinsam erarbeiteten wir, welcher Müll in welchen Eimer gehört. Um die Mülltrennung den Kindern auch im Alltag zu erleichtern, haben wir unsere Mülleimer in den verschiedenen Farben gekennzeichnet. Somit können die Kinder im Alltag den Müll eigenverantwortlich trennen. Das Thema begleitet uns auch weiterhin im Alltag und wird dort vertieft.
Evangelisches Familienzentrum Troisdorf
Gemeinschaftsgarten
Die Stadt Troisdorf hat ein Grundstück zur Verfügung gestellt, um einem temporären - auf zwei Jahre - festgelegten, Gemeinschaftsgarten anzulegen. Daraufhin haben wir uns als KiTa und Kirchengemeinde gemeldet, diesen Garten mit zu bewirtschaften. Es sind 520 Quadratmeter, die in Gemeinschaftsarbeit mit einer Mitarbeiterin der Stadt und Mitgliedern der Kirchengemeinde in unsere Verantwortung übergegangen sind.
Gemeinsam mit den Eltern haben wir eine Pflanzaktion gestartet und somit den Grundstein für unser Projekt „Gemeinschaftsgarten“ gelegt. Unsere vorgezogenen Kürbisse und Sonnenblumen haben hier einen Platz gefunden, sowie viele andere insektenfreundliche Stauden und drei Kirschbäume. Pflanzaktionen werden im Laufe der zwei Jahre in regelmäßigen Abständen stattfinden. Gemeinsam mit den Kindern und Eltern verwandeln wir diese Fläche für (erstmal) zwei Jahre in ein wunderschönes Stück Grün in der Stadt.
Evangelisches Familienzentrum Troisdorf
Mit Zange und Herz für die Umwelt
Bei unseren Ausflügen in Wald und Wiese fiel den Kindern auf, wie viel Müll in der Natur liegt. Schnell entstand der Wunsch, aktiv zu werden: Mit Handschuhen, Greifzangen und Müllbeuteln machten sich die Kinder motiviert ans Sammeln. Dabei erlebten sie, wie viel Spaß gemeinsames Engagement für die Umwelt machen kann. Die Aktion förderte nicht nur das Umweltbewusstsein, sondern auch Verantwortungsgefühl, Teamarbeit und Selbstwirksamkeit – ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Begeistert setzten wir die Aktion später auch am Rhein fort. Für den Herbst ist nun ein eigener Clean-Up Day geplant, bei dem die Kinder ihre Erfahrungen weiter vertiefen und weitergeben können.
Naturkindergarten „Casa Natura“, Rheinbrohl









