Warum ist Strom wichtig und wo kommt er her?
Mit diesen und weiteren Fragen gingen die Vorschulkinder dem Thema Strom auf den Grund. Sie bauten sich selbst einen Stromkreis auf und besprachen, wo wir heute überall Strom brauchen und benutzen. Im Zuge dessen kamen sie zu der Erkenntnis, dass Strom heutzutage schon viel Erleichterung im Alltag bringt. Doch Strom hat nicht nur gute Seiten. Gibt es denn „guten Strom“? Wie wird der hergestellt? Mit viel Eifer und Freude am Erforschen beschäftigten sich die Kinder mit diesem umfangreichen Thema und so entstand unter anderem auch eine eigene „Solarzelle“. Sie entdeckten, wie diese aufgebaut ist und wie sie das Sonnenlicht einfängt und schließlich dann zu Strom umwandelt. Sie denken nun öfters daran, das Licht auszumachen, wenn es nicht benötigt wird, und erinnern auch andere daran. Gemeinsam verantwortungsvoll mit Strom umzugehen ist gar nicht so schwer.
Kath. Kindergarten St. Bilhildis, Veitshöchheim
Projekt: „Strom aus - was nun?“
Wir wollten den Kindern bewusst machen, dass Strom aus der Steckdose keineswegs selbstverständlich ist. Die Kinder wurden zu Energiedetektiv*innen und wir probierten Alternativen aus. Die Kinder berichteten im Morgenkreis von Stromausfällen und kamen von selbst auf dieses Thema. Wir schauten nach, welche Geräte eigentlich mit Strom funktionieren und welche Geräte Strom benötigen. Wir stellten uns die Frage, was man tun kann, um sich zu wärmen oder wie man sich Essen zubereiten kann. Wir beschäftigten uns mit dem Stromkreis, führten Experimente durch, kochten am Lagerfeuerplatz unser Essen im Kessel, tauschten unseren Staubsauger gegen einen Stromfreien Staubsauger aus, führten einen täglichen Dienst des Licht- und Heizungsdetektiven ein, wuschen unsere Wäsche mit dem Waschbrett und überlegten gemeinsam, wie wir in unserem Alltag Energie einsparen können.
Johanniter Kita der Kinderakademie, Eberswalde
Vorleseaktion: Vorlesen in der Muttersprache
Wir begleiten Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und Muttersprachen in unserem Haus und so entstand die Idee, in unserer Bücherwoche jeden Tag Eltern einzubeziehen, die ein Buch in ihrer Muttersprache vorlesen. Die Eltern nutzen ihre eigenen Sprachkenntnisse, um in ihrer Muttersprache den Kindern vorzulesen und ihnen so Zugang zu ihrer Kultur und Sprache zu verschaffen. Durch das Vorlesen in einer anderen Sprache wurde ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verständnis für ihre Kultur vermittelt. Zusätzlich konnten sie sich am dialogischen Lesen beteiligen, indem die Kinder aktiv in die Vorlesegespräche einbezogen wurden. Hier arbeiteten auch Kita und Eltern zusammen, um kulturell relevante Bücher zu integrieren und die Vielfalt in der Kita zu fördern. Wir besuchen einmal im Monat die städtische Bibliothek und die Kinder füllen dann den Leserucksack mit ihren Büchern, um auch hier partizipativ zu agieren. Thematisch stellte uns die Bibliothek schon Bücher zusammen was sehr hilfreich war.
Johanniter Kita der Kinderakademie, Eberswalde
Lernort Garten – Vom Ausprobier-Beet bis zum Hochbeet
Um den Kreislauf der Natur unmittelbar wahrzunehmen, gestalteten wir unseren Garten weiter und es entstanden neben den „Ausprobier-Beeten“ auch Hochbeete für Gemüse mit Solarbewässerung, Kräuterbeete, Blumenbeete, Naschbeete, Obstbäume, und eine Weinlaube. Die Kinder teilten ihre Wünsche mit, welche Obst- und Gemüsesorten sie in ihrem Garten pflanzen möchten. Ein Beet zum freien Experimentieren nutzen die Kinder, um selbst zu entscheiden was dort gepflanzt und gesät wird. Ebenfalls zum Garten gehören Blumenbeete. Hier integrierten wir weitere Sitzplätze, von denen Blütenpracht und Insektengewimmel beobachten werden kann. Das Insektenhotel kommt den Wildbienen zugute. Neben den Beeten erschufen wir Bereiche, die sich selbst überlassen bleiben und vor uns Menschen geschützt werden. Vogeltränken, Futterstellen und Nistkästen wurden angebracht. Wir schafften uns Gartengeräte an, zu denen die Kinder jederzeit Zugriff haben. Außerdem kauften wir Becherlupen, Ferngläser sowie Bestimmungsbücher.
Johanniter Kita der Kinderakademie, Eberswalde
Großstadt-Garten-Dschungel
In einer Großstadt mit rund einer Millionen Einwohnern finden wir mehr Siedlungs- und Verkehrsfläche. Es entstand die Idee, unseren angrenzenden Hinterhof von der einfachen Rasenfläche zu einem blühenden Hinterhof mit umzugestalten. Unsere Kindertagespflege schloss sich den bereits engagierten Nachbarn im Hof an. Wir legten einen kleinen Garten an. Bereiteten die Erdfläche ähnlich wie ein Hügelbeet vor, indem wir sie mit Blättern und Hölzern unterlegten. Ein kleines Ökosystem soll entstehen. Neben einem kleinen Nutzgarten soll Lebensraum unter anderem für die Bienen und andere Insekten entstehen/ausgebaut werden. Eichhörnchen und Vögel sind dort schon sehr heimisch geworden. Nun darf es durch neue vielfältige Pflanzen ein ganzjähriges Angebot geben. Beispielsweise wurden Tulpenzwiebeln für den Februar schon Ende Oktober gesetzt. Im Frühling kam der Johannisbeerstrauch hinzu. Hummelkasten und Insektenhotel sind in der Planung. Mischkultur von Nutzpflanzen wie Fenchel, Kartoffeln, Erdbeeren, Tomaten, Kürbis, Salat unter vielem anderen teilen den Raum mit ganzjährigen Blühern.
Kindertagespflege Spielraum von Dietrun Geske, Köln Riehl
Marienkäfern auf der Spur
Auf Erkundungsjagd in der Natur der Großstadt sind wir dem Marienkäfer auf der Spur. Die Metamorphose mit den Kindern zu erleben, ist unglaublich: Man sieht, wie diese kleinen Insekten als Larven aus Eiern schlüpfen, über Puppen zu voll entwickelten Käfern werden. Im Ei verbleibt der Marienkäfer ca. 5 Tage, dann macht er sich auf eine ganz besondere metamorphe Reise. Bis er dann erwachsen ist, dauert es bis zu 60 Tage. Das ist ganz schön lang. Aber sehr spannend, denn er sieht in dieser Zeit als Larve immer wieder komplett anders aus. Das Interesse an „Biologie und Ökologie“ im kleinen Rahmen wird hier gesteckt. Begeistert wurden die Marienkäfer immer wieder im vorübergehenden „Netz-Zuhause“ gesucht, und es wurde geschaut, wie weit die Verwandlung schon vorangeschritten ist. Und es stellte sich immer die Frage, wer wohl den ersten Marienkäfer entdecken wird. Und wer weiß, vielleicht werden im nächsten Jahr bei uns im eigenen Garten im Hof diese kleinen Marienkäfer unsere Blattläuse fressen. Das tun sie nämlich am liebsten.
Kindertagespflege Spielraum von Dietrun Geske, Köln Riehl
Küchenkraft aus der Natur
Die Natur bietet uns unglaublich viele Möglichkeiten, aus ihr zu schöpfen. Die Brennnessel zum Beispiel findet zumeist nicht überall große Begeisterung. Bei uns ist das jedoch der Fall, denn sie ist ein Superfood: Sie enthält Vitamin C, Kieselsäure, Chlorophyll und eine gute Portion Eisen. Zu unserem Glück ist sie nahezu überall anzutreffen. Mit Geschick kann man sie auch ohne Handschuhe pflücken: Wenn wir den Stiel von unten nach oben streichelnd abpflücken, bleiben die Brennhärchen intakt und es findet keine Verletzung statt.
Bei uns in der Kindertagespflege findet die Brennnessel ihren Platz in der Küche als Pesto über Nudeln, im Kräutersalz (auch für die Familien zu Hause), als selbst gemachte Kräuterbutter zum Beispiel für die Grundlage eines Flammkuchens oder gebacken als gesunde Chips. Als Kräuterpädagogin nutze ich die Kraft der Kräuter nicht nur für die Küche, sondern werde mit den Kindern auch kreativ: Zu Weihnachten leuchtete sie bei uns an den Fenstern - aus den getrockneten Blättern klebten wir wundervolle kräftig leuchtende grüne Sterne.
Kindertagespflege Spielraum von Dietrun Geske, Köln Riehl
Die Kraft des Löwenzahns
Wir schauen uns an, was der Löwenzahn so alles kann. Er wächst und dient Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle. Aber er kann einiges mehr: Mit dem weißen Saft machen wir uns Sommersprossen wie Pippi Langstrumpf. Darüber hinaus blüht er im Frühjahr und ziert einige Köpfe mit Kränzen, so auch bei uns. Eingekochte Blüten verwandeln wir in Löwenzahnhonig fürs Frühstücksbrot. Im Salat findet er mit anderen Kräutern mit seinem leicht bitter-würzigen Geschmack seinen Platz - als Kräuterpädagogin wird bei mir stets einiges aus der Natur gesammelt und mit nach Hause in die Küche gebracht.
Seiner Zauberkraft des Verwandelns auf der Spur tauchen wir ihn sogar in ein Wasserglas, denn dort wird seine Kraft als Pusteblume deutlich. Es drückt ihn zusammen, aber dank seiner wasserabweisenden Eigenschaften kommt er quasi trocken und komplett wieder heraus. Welch ein Wunder. Und wusstet ihr, dass er sich auch zu Locken kringeln kann, wenn wir den Stiel aufschneiden und ins Wasser legen? Eine Seite des Stängels nimmt viel Wasser auf, die Außenseite dagegen deutlich weniger, und somit kringelt sich die Innenseite nach außen. Der Löwenzahn ein toller Künstler der Natur und vor allem für Kinder besonders magisch.
Kindertagespflege Spielraum von Dietrun Geske, Köln Riehl
Gestalten mit Pappe
Recycling kann so einfach sein. Das Material liegt uns zu Füßen und ist oft besser als ein neues fertiges Produkt, denn schon allein die Umsetzung fördert Fantasie und Kreativität. Wir geben einem Karton, einem Abfall-Produkt, neues Leben. Dabei bieten sich uns unglaublich viele Möglichkeiten. Denn es ist nicht nur eine gute Alternative zu NEU, sondern auch schnell umgesetzt. Wir müssen nicht überlegen, wie viel es kostet, ob wir es uns leisten können oder wann oder wie es bei uns ankommt.
Wir haben einen Fundus an Kartons erstellt und suchen für unsere Projekte den geeigneten Karton/Pappe raus. Gemeinsam setzen wir kreative Projekte um wie: der Farbe in der Natur auf der Spur mit den selbst gebastelten Kameras. Auch sind wir draußen in der Natur auf der Suche nach Tieren in der Luft oder auf dem Boden mit den selbst designten Ferngläsern. Mit selbst gebauten Schmetterlingsflügeln lassen wir unsere Schatten bunt leuchten und natürlich drehen wir auch unsere Runden in der Luft damit. Zu Karneval haben wir Krawatten gestaltet. Zu Ostern sind wir kreativ mit den Eierkartons, welche zur Osterdeko wurden. Allein beim Tun entstanden immer wieder neue Ideen für weitere Projekte.
Kindertagespflege Spielraum von Dietrun Geske, Köln Riehl
Wildkräuter für Kinder
Wildkräuter bieten Kindern eine wunderbare Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen zu entdecken. Sie fördern nicht nur das Bewusstsein für unsere Umwelt, sondern auch das Verständnis für gesunde Ernährung und nachhaltiges Handeln. Beim Sammeln, Riechen, Schmecken und Verarbeiten von Wildkräutern erleben Kinder Natur hautnah – das stärkt ihre Neugier, Achtsamkeit und Kreativität. Zudem lernen sie spielerisch viel über Pflanzenkunde, ökologische Zusammenhänge und den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Wildkräuter sind also nicht nur gesund, sondern auch ein Schatz für die kindliche Entwicklung.
Unser Motto: Ein Wildkraut passt immer und überall dazu. Jedes Gericht wurde im Alltag auf die kulinarische Tauglichkeit für Tageskinder getestet.
Kindertagespflege Schnirkelschnecken von Maya Heuer-Lampe, Braunschweig









