Partizipation als Schlüssel zur Chancengleichheit
Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch Chancengleichheit und einen achtsamen Umgang miteinander. In unserer Einrichtung hat jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur oder Beeinträchtigung die gleichen Möglichkeiten, sich einzubringen und mitzubestimmen. Wir leben Partizipation in unserem Kita-Alltag. In unserer Verfassung ist die Mitbestimmung festgelegt. Basierend darauf geben wir den Kindern durch das Kitaparlament, der Kitavollversammlungen (beide Gruppen) und unserer Gruppenbesprechung (Gruppenintern) eine Stimme und sie können über Themen, Wünsche und Entscheidungen abstimmen.
So erfahren sie, dass ihre Meinung wichtig ist und sie aktiv den Alltag mitgestalten können. Damit alle Kinder an diesen Abstimmungen teilnehmen können, nutzen wir visuelle Hilfsmittel, wie Fotos und kindgerechte Abstimmungsmethoden. So wird Mitbestimmung für jedes Kind greifbar und verständlich. Durch diese gelebte Partizipation schaffen wir ein nachhaltiges Fundament für Chancengleichheit.
Kita Piepmatz, Bergheim
Unser Tauschschrank
Zur Einführung des Themas Nachhaltige Kita wurde auf einem Elternabend gemeinsam mit den Eltern entschieden, zusammen einen Tauschschrank in unserer Einrichtung zu installieren. Dank der Spende einer Familie wurde uns ein Schrank für die Umsetzung des Projekts zur Verfügung gestellt. Aus der Elternschaft erklärten sich zwei Mütter in Zusammenarbeit mit uns bereit, sich für den Schrank verantwortlich zu fühlen.
Der Tauschschrank dient dazu, den Kindern und Eltern einen bewussten Umgang von Konsum und Verzicht nahe zu bringen. Der Schrank ist für alle Familien im Eingangsbereich frei zugänglich. Hier befinden sich Spielmaterialien, Bücher und CDs, die von Zuhause mitgebracht werden und gegen ein anderes Material kostenfrei ausgetauscht werden können.
Den Kindern wird somit ein bewusster und nachhaltiger Umgang nahegebracht, in dem sie gebrauchte Materialien nicht kaufen, sondern eintauschen und wiederverwerten können.
Kita Piepmatz, Bergheim
Reaktivierung des Hochbeets
Auf dem Foto sieht man unser Hochbeet, welches wir gemeinsam mit den Kindern und Eltern reaktiviert haben. In unserem Projekt zur nachhaltigen Kita stimmen wir regelmäßig in Kita-Versammlungen mit den Kindern darüber ab, welche Gemüse, Kräuter und Obstsorten wir passend zur Jahreszeit anpflanzen möchten. Die Kinder haben ihre Wünsche im Vorfeld geäußert und haben die Möglichkeit, anhand von vorbereiteten Bildern abzustimmen, welche Gemüse, Kräuter und Obstsorten über das Jahr angepflanzt werden.
Im monatlichen Elterncafé werden die Eltern über die Wünsche der Kinder informiert. Gemeinsam mit den Eltern werden dann in einer der regelmäßigen Eltern-Kind Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit die Setzlinge und Samen eingepflanzt. Hier sammeln die Kinder Erfahrungen, indem sie ihr Hochbeet pflegen und beobachten. Sie erleben den Prozess, wie aus der Natur Nahrungsmittel gewonnen werden. Beim gemeinsamen Frühstück und Mittagessen können sie ihr Geerntetes zubereiten und essen.
Kita Piepmatz, Bergheim
Upcycling-Modenschau – Einfälle statt Abfälle
Jeden Tag begegnen wir Müll – in der Kita, zu Hause, auf den Spielplätzen. Wir fragen uns, wieviel Müll wir eigentlich in einer Woche produzieren, und bitten unsere Eltern, gereinigten Müll mit in die Kita zu bringen. Nach einer Woche setzen wir uns zusammen und betrachten das Ergebnis. Es ist sehr viel Müll zusammengekommen! Wir wollen den Müll sortieren und ihn dann in die passende Mülltonne werfen. Aber muss man wirklich alles wegschmeißen? Oder kann man daraus noch etwas machen? Den Kindern fällt dazu vieles ein. Die Idee, die als erstes umgesetzt wird, ist eine Upcycling-Modenschau!
FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund
Wir lernen die jezidische Kultur kennen
Einige Familien kommen aus dem Iran oder der Türkei und sind Jeziden. Darüber wissen wir nicht so viel, und wir fragen einige Mütter, ob sie uns ein bisschen über ihre Kultur erzählen können. Während eines Elterncafés erzählen sie, dass es in ihrer Religion keine Schriften gibt und alles mündlich überliefert wird. Im Frühling findet ihr größtes Fest statt, da beginnt für sie das neue Jahr. Traditionell werden in den Familien dann auch Eier gefärbt. Eine der Mütter erzählt, dass sie in ihrer Kindheit sehr wenig materiellen Besitz hatten und sie sich Spielsachen selbst gebastelt haben. Das möchte sie den Kindern vermitteln: Sie zeigt uns Schritt für Schritt, wie wir Püppchen aus Eisstielen basteln können, so wie sie es als Kind gemacht hat. Alle haben großen Spaß dabei und die Mutter erzählt uns währenddessen, was und wie sie in ihrer Kindheit gespielt hat. Anschließend wurden gemeinsam mit den Kindern Kutalik gekocht, eine Art Maultauschen.
FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund
Fairer Handel: Woher kommt die Banane?
Jede Woche bekommen wir eine Obstlieferung über eine Abo-Kiste. Darin sind auch Bananen. Beim Kleinschneiden der Bananen fällt den Kindern auf, dass auf der Schale ein Schildchen klebt mit einem Zeichen, das sie schon kennen – dem Fairtrade-Logo. Sie fragen, ob das Zeichen ebenfalls dafür steht, dass die Menschen auf den Plantagen genug Geld für ihre Arbeit bekommen, so wie sie das schon bei der Schokolade kennengelernt haben.
In Büchern und in einem kleinen Video erfahren wir, was für einen weiten Weg die Banane zurücklegen muss, um zu uns zu kommen. Sie wächst nämlich nur in Ländern, in denen es sehr warm ist. Auf Bildern stellen wir im Flur die einzelnen Transportschritte der Banane nach, und die Kinder erklären den Eltern, welch weiten Weg die Banane zu uns braucht und wie wichtig es ist, darauf zu achten, dass das Fairtrade Logo auf den Bananen ist, damit die Arbeiter auf den Plantagen gerechten Lohn bekommen.
FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund
Upcycling: Pflanzgefäße aus Milchkartons
In der Kita versuchen wir an vielen Stellen nachhaltige Bastelangebote durchzuführen. Beispielsweise werden in der Herbst- und Winterzeit gerne Teelichter aus Marmeladengläsern hergestellt oder Naturmaterialien wie selbst gesammelte Stöcke und Blätter zum Basteln verwendet. Im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes unserer Kita haben die Kinder aus gesammelten Milchkartons Pflanzgefäße hergestellt. Diese wurden mit Erde und Gartenkresse befüllt und am Zaun der Kita aufgehangen. So konnten die Kinder tägliche Wachstumsfortschritte gut beobachten.
Kindertagesstätte Dortmund-West e.V., Dortmund
Vom Spielhaus zum Hochbeet
Auf dem Außengelände unserer Kita befand sich ein altes Spielhaus aus Holz, welches nach vielen Jahren einige Reparaturen nötig gehabt hätte. Allerdings merkten wir, dass die Kinder seit längerem das Häuschen nicht mehr zum Spielen nutzten. Nach Rücksprache mit dem Team waren schnell einige engagierte Eltern gefunden, die aus dem alten Holzhaus mit wenigen Handgriffen ein Hochbeet zauberten. Der Plan ist nun, das Beet im kommenden Frühjahr mit Gemüse-/Obstpflanzen zu bestücken, von denen auch Insekten und Bienen profitieren. Die Kinder erleben so hautnah mit, was das angebaute Gemüse benötigt, um gut zu wachsen, welche Rolle Bienen und Insekten spielen, und wie lange es manchmal vom Setzling bis zur Ernte dauert.
Kindertagesstätte Dortmund-West e.V., Dortmund
Zubereitung von Apfelchips
Die Kinder der Kita backen regelmäßig und bereiten gemeinsam Snacks für den Nachmittag. Hierbei wird auf vegane und ausgewogene Rezepte zurückgegriffen, damit alle Kinder den Nachmittagssnack genießen können. Alle Kinder dürfen bei der Herstellung helfen. Wir haben zum Beispiel mithilfe eines Dörrautomaten Apfelchips vorbereitet. Wir schauen auch gemeinsam nach, welches Obst noch in der Kita vorrätig ist oder zeitnah verbraucht werden muss, damit möglichst nichts verdirbt. So werden den Kindern auch wichtige Impulse zum Thema „Lebensmittelverschwendung“ mit auf den Weg gegeben.
Kindertagesstätte Dortmund-West e.V., Dortmund
Welche Pflanze wächst denn da?
Ziel des Projekts „Welche Pflanze wächst denn da? – Entdecker*innen auf Spurensuche“ war es, dass die Kinder spielerisch Pflanzen in ihrer Umgebung entdecken, einfache Bestimmungsmerkmale kennenlernen und Wertschätzung für die Natur und Artenvielfalt entwickeln. Unsere pädagogischen Ziele waren die Förderung von Naturbeobachtung und Achtsamkeit, die Schulung der Sinne (sehen, fühlen, riechen), Wortschatzerweiterung (Blatt, Stängel, Blüte, krautig, stachelig etc.), erste botanische Unterscheidungen erkennen (Baum, Blume, Gras, Klee) und Verantwortungsgefühl für Natur und Umwelt stärken.
Ablauf:
Woche 1: Pflanzen entdecken – gemeinsamer Spaziergang mit Sammelaktion
Woche 2: Pflanzen beschreiben und unterscheiden – Vergleich: Bildkarten – welche Pflanzen ähneln sich?
Woche 3: Bestimmen und dokumentieren – Presse bauen und Pflanzen trocknen
Woche 4: Präsentation und Abschluss – Ausstellung in der Kita und im Elterncafé mit Pflanzenpostern, Zeichnungen, Fotos
FABIDO Familienzentrum Bergparte, Dortmund









