Kartoffel-Projekt

Garten und Hochbeete sind bereits fester Bestandteil des Alltags. Die Kartoffel eignet sich aufgrund ihres deutlichen Wachstums und der guten Lagerung und Verarbeitungsmöglichkeiten besonders für ein Saisonprojekt.

Zu Beginn betrachten die Kinder Pflanzkartoffeln, sprechen über Augen und Keime und wählen den Pflanzort. Je nach Platz nutzen wir Beete oder Kartoffelsäcke. Die Kinder setzen die Kartoffeln in geeigneter Tiefe, bedecken sie mit Erde und gießen sie. In den folgenden Wochen beobachten sie Blätter und Blüten und lockern bei Bedarf die Erde nach. Zur Ernte graben die Kinder die Knollen behutsam aus, zählen sie, wiegen sie und sortieren sie nach Größe. In der Küche kochen wir ein einfaches Gericht wie Pellkartoffeln mit Kräutern aus dem Hochbeet. Hygiene und sichere Handhabung werden zu Beginn besprochen und begleitet.

Inklusives Montessori Kinderhaus Reichswalde e.V., Kleve


Igelrettung im Garten

Ein verletzter Igel wurde direkt vor dem Kinderhaus gefunden. Eine Erzieherin hat das Tier artgerecht in einen gepolsterten Korb gelegt und umgehend in einer Igelrettungsstation untergebracht. Die akute Situation diente als pädagogischer Ausgangspunkt, um mit den Kindern über Lebensräume, Gefahren und Schutzmaßnahmen für Igel zu sprechen.

Zunächst besprechen wir, warum Igel Ruhe und Schutz brauchen und wie Erste Hilfe bei Wildtieren aussieht. Wir sammeln gemeinsam Ideen, wie unser Garten igelfreundlicher werden kann. Anschließend richten die Kinder mit dem Team ruhige Laub und Totholzecken ein, legen eine flache Wasserstelle an und markieren Wege, die nicht betreten werden. Ein einfacher Saisonplan erinnert an Schonzeiten. Füttern erfolgt nur nach fachlicher Rücksprache der Rettungsstation.

Inklusives Montessori Kinderhaus Reichswalde e.V., Kleve


Biotop im Glas

Die Kinder bringen häufig Fundstücke aus Garten und Wald mit. Diese Neugier nutzen wir, um einen kleinen geschlossenen Lebensraum im Glas anzulegen und Veränderungen über Wochen zu beobachten.

Gemeinsam bereiten wir Schraubgläser vor und sprechen über Licht, Wasser und Luft. Die Kinder schichten eine dünne Drainage aus kleinen Steinen, darauf etwas Sand und anschließend Gartenerde. Moos und kleine, ungefährliche Pflanzen werden eingesetzt und behutsam angegossen. Die Gläser stehen hell, jedoch nicht in direkter Sonne, damit kein Hitzestau entsteht. In festen Abständen betrachten wir Kondenswasser, neues Wachstum und Veränderungen der Farben. Wir sprechen darüber, warum im geschlossenen System nur selten gegossen werden muss und weshalb Tiere im Glas nichts zu suchen haben.

Inklusives Montessori Kinderhaus Reichswalde e.V., Kleve


Partizipation als Schlüssel zur Chancengleichheit

Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch Chancengleichheit und einen achtsamen Umgang miteinander. In unserer Einrichtung hat jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur oder Beeinträchtigung die gleichen Möglichkeiten, sich einzubringen und mitzubestimmen. Wir leben Partizipation in unserem Kita-Alltag. In unserer Verfassung ist die Mitbestimmung festgelegt. Basierend darauf geben wir den Kindern durch das Kitaparlament, der Kitavollversammlungen (beide Gruppen) und unserer Gruppenbesprechung (Gruppenintern) eine Stimme und sie können über Themen, Wünsche und Entscheidungen abstimmen.

So erfahren sie, dass ihre Meinung wichtig ist und sie aktiv den Alltag mitgestalten können. Damit alle Kinder an diesen Abstimmungen teilnehmen können, nutzen wir visuelle Hilfsmittel, wie Fotos und kindgerechte Abstimmungsmethoden. So wird Mitbestimmung für jedes Kind greifbar und verständlich. Durch diese gelebte Partizipation schaffen wir ein nachhaltiges Fundament für Chancengleichheit.

Kita Piepmatz, Bergheim


Unser Tauschschrank

Zur Einführung des Themas Nachhaltige Kita wurde auf einem Elternabend gemeinsam mit den Eltern entschieden, zusammen einen Tauschschrank in unserer Einrichtung zu installieren. Dank der Spende einer Familie wurde uns ein Schrank für die Umsetzung des Projekts zur Verfügung gestellt. Aus der Elternschaft erklärten sich zwei Mütter in Zusammenarbeit mit uns bereit, sich für den Schrank verantwortlich zu fühlen.

Der Tauschschrank dient dazu, den Kindern und Eltern einen bewussten Umgang von Konsum und Verzicht nahe zu bringen. Der Schrank ist für alle Familien im Eingangsbereich frei zugänglich. Hier befinden sich Spielmaterialien, Bücher und CDs, die von Zuhause mitgebracht werden und gegen ein anderes Material kostenfrei ausgetauscht werden können.

Den Kindern wird somit ein bewusster und nachhaltiger Umgang nahegebracht, in dem sie gebrauchte Materialien nicht kaufen, sondern eintauschen und wiederverwerten können.

Kita Piepmatz, Bergheim


Reaktivierung des Hochbeets

Auf dem Foto sieht man unser Hochbeet, welches wir gemeinsam mit den Kindern und Eltern reaktiviert haben. In unserem Projekt zur nachhaltigen Kita stimmen wir regelmäßig in Kita-Versammlungen mit den Kindern darüber ab, welche Gemüse, Kräuter und Obstsorten wir passend zur Jahreszeit anpflanzen möchten. Die Kinder haben ihre Wünsche im Vorfeld geäußert und haben die Möglichkeit, anhand von vorbereiteten Bildern abzustimmen, welche Gemüse, Kräuter und Obstsorten über das Jahr angepflanzt werden.

Im monatlichen Elterncafé werden die Eltern über die Wünsche der Kinder informiert. Gemeinsam mit den Eltern werden dann in einer der regelmäßigen Eltern-Kind Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit die Setzlinge und Samen eingepflanzt. Hier sammeln die Kinder Erfahrungen, indem sie ihr Hochbeet pflegen und beobachten. Sie erleben den Prozess, wie aus der Natur Nahrungsmittel gewonnen werden. Beim gemeinsamen Frühstück und Mittagessen können sie ihr Geerntetes zubereiten und essen.

Kita Piepmatz, Bergheim


Ein Kind für sein Upcycling-Outfit vor bei der Modenschau

Upcycling-Modenschau – Einfälle statt Abfälle

Jeden Tag begegnen wir Müll – in der Kita, zu Hause, auf den Spielplätzen. Wir fragen uns, wieviel Müll wir eigentlich in einer Woche produzieren, und bitten unsere Eltern, gereinigten Müll mit in die Kita zu bringen. Nach einer Woche setzen wir uns zusammen und betrachten das Ergebnis. Es ist sehr viel Müll zusammengekommen! Wir wollen den Müll sortieren und ihn dann in die passende Mülltonne werfen. Aber muss man wirklich alles wegschmeißen? Oder kann man daraus noch etwas machen? Den Kindern fällt dazu vieles ein. Die Idee, die als erstes umgesetzt wird, ist eine Upcycling-Modenschau!

FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund


Kinder präsentieren ihre selbstgebastelten Püppchen

Wir lernen die jezidische Kultur kennen

Einige Familien kommen aus dem Iran oder der Türkei und sind Jeziden. Darüber wissen wir nicht so viel, und wir fragen einige Mütter, ob sie uns ein bisschen über ihre Kultur erzählen können. Während eines Elterncafés erzählen sie, dass es in ihrer Religion keine Schriften gibt und alles mündlich überliefert wird. Im Frühling findet ihr größtes Fest statt, da beginnt für sie das neue Jahr. Traditionell werden in den Familien dann auch Eier gefärbt. Eine der Mütter erzählt, dass sie in ihrer Kindheit sehr wenig materiellen Besitz hatten und sie sich Spielsachen selbst gebastelt haben. Das möchte sie den Kindern vermitteln: Sie zeigt uns Schritt für Schritt, wie wir Püppchen aus Eisstielen basteln können, so wie sie es als Kind gemacht hat. Alle haben großen Spaß dabei und die Mutter erzählt uns währenddessen, was und wie sie in ihrer Kindheit gespielt hat. Anschließend wurden gemeinsam mit den Kindern Kutalik gekocht, eine Art Maultauschen.

FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund


Eine Weltkarte mit Bildern zum Bananenanbau

Fairer Handel: Woher kommt die Banane?

Jede Woche bekommen wir eine Obstlieferung über eine Abo-Kiste. Darin sind auch Bananen. Beim Kleinschneiden der Bananen fällt den Kindern auf, dass auf der Schale ein Schildchen klebt mit einem Zeichen, das sie schon kennen – dem Fairtrade-Logo. Sie fragen, ob das Zeichen ebenfalls dafür steht, dass die Menschen auf den Plantagen genug Geld für ihre Arbeit bekommen, so wie sie das schon bei der Schokolade kennengelernt haben.

In Büchern und in einem kleinen Video erfahren wir, was für einen weiten Weg die Banane zurücklegen muss, um zu uns zu kommen. Sie wächst nämlich nur in Ländern, in denen es sehr warm ist. Auf Bildern stellen wir im Flur die einzelnen Transportschritte der Banane nach, und die Kinder erklären den Eltern, welch weiten Weg die Banane zu uns braucht und wie wichtig es ist, darauf zu achten, dass das Fairtrade Logo auf den Bananen ist, damit die Arbeiter auf den Plantagen gerechten Lohn bekommen.

FABIDO Kita Bornstraße, Dortmund


Ein Kind füllt einen Milchkarton mit Erde.

Upcycling: Pflanzgefäße aus Milchkartons

In der Kita versuchen wir an vielen Stellen nachhaltige Bastelangebote durchzuführen. Beispielsweise werden in der Herbst- und Winterzeit gerne Teelichter aus Marmeladengläsern hergestellt oder Naturmaterialien wie selbst gesammelte Stöcke und Blätter zum Basteln verwendet. Im Rahmen des diesjährigen Sommerfestes unserer Kita haben die Kinder aus gesammelten Milchkartons Pflanzgefäße hergestellt. Diese wurden mit Erde und Gartenkresse befüllt und am Zaun der Kita aufgehangen. So konnten die Kinder tägliche Wachstumsfortschritte gut beobachten.

Kindertagesstätte Dortmund-West e.V., Dortmund


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