Upyclingbeispiele wie Schmetterlinge aus Joghurtflaschen

Upcycling im Alltag

In unseren Projektwochen „Jahreszeiten“ haben wir zum Thema Frühling Schmetterlinge gebastelt. Da wir uns zuvor schon mit dem Thema Müll auseinandergesetzt haben, passte Upcycling hier mit rein – also die Idee, dass man Müll nicht unbedingt wegschmeißen braucht, sondern auch etwas Schönes daraus basteln kann. Dazu haben wir aus leeren kleinen Joghurtflaschen kleine Schmetterlingslaternen gebastelt. Die kleinen Schnipsel, die wir immer in einem Glas sammeln, konnten wir hierfür auch sehr gut verwenden. Diese haben wir aufgeklebt, dann die Flügel ausgeschnitten und ebenfalls aufgeklebt. Kleine Fühler fehlten jetzt noch und schon war der Schmetterling fertig.

Upcyling ist bei uns selbstverständlich. Wir haben auch Rennautos aus Klorollen und Quetschie-Deckeln gemacht oder nutzen eine selbstgebastelte Motorik-Box aus einer Waschpulverplastikverpackung, in deren Deckel die Kinder alte kleine Knöpfe unterschiedlicher Größe einwerfen können.

Kindertagespflege von Desiree Güngör, Bonn


Kleine selbstgeformte Wecken mit Rosinen

Gemeinsames Backen

Das Thema Essen, nachhaltige Ernährung und Nahrungsmittel wird bei mir ganzjährig behandelt. Vor kurzem haben wir Marmelade selbst gemacht aus verschiedenen Früchten, die schon überreif waren. Statt diese wegzuschmeißen, haben wir die Früchte vermischt und Marmelade daraus hergestellt.

Mir geht es auch darum, Nahrungsmittel mit mehreren Sinnen zu erleben. Natürlich kennen die meisten Kinder schon Wecken, meistens aber nur als Endprodukt aus der Bäckerei. Dabei ist es interessant, woraus er besteht: Wir reden darüber, woher das Mehl kommt und woraus es gewonnen wird und wie es hergestellt wird. Die Kinder stellen fest, wie weich Mehl ist, trotzdem in der Rohform nicht so lecker wie Zucker. Dann werden die Zutaten vermengt und es entsteht ein Teig, von dem man roh nicht zu viel essen sollte. Es macht aber Spaß, damit zu kneten. Dann das Backen und das Staunen, was aus dem Teig durch Hitze entsteht und wie sich die Form verändert, wie köstlich es duftet und wie lecker es letztendlich  schmeckt.

Kindertagespflege von Desiree Güngör, Bonn


Die Kinder bekommen im Gewächshaus eine Führung.

Ausflug zur Bioland-Gärtnerei

Zum Abschluss unserer Projektwochen zum Thema „Jahreszeiten“ haben wir einen Ausflug zum Leyenhof in Bonn gemacht. Dort haben wir eine einstündige Führung bekommen. Im Gewächshaus wurde uns erklärt, wie Tomaten angebaut werden und was sie zum Wachsen alles brauchen. Die Kinder fanden es interessant, dass die Tomaten grün statt rot und noch nicht essbar waren. Weiter ging es zu den grünen Paprika, die wir probieren konnten. Auf dem Kürbisfeld wurde uns erzählt, dass man auch die Blüte essen kann, die wir auch probierten. Wir gingen an Feldern vorbei, wo gerade Salat geerntet wurde. Diesen haben wir dann zum Abschluss im Verkaufsladen wieder gesehen. So haben die Kinder einen Eindruck davon bekommen, woher Obst und Gemüse kommen, die sie im Laden mit ihren Eltern einkaufen gehen.

Kindertagespflege von Desiree Güngör, Bonn


Selbst erstellte Collagen mit Plastikmüll im Wasser

Dem Müll auf der Spur

Unsere  Kinder sind dem Müll auf der Spur und entdecken ihn überall! Schnell war klar: Wir müssen handeln. Bei Sammelaktionen im Wald und an Bachläufen wurden unsere Naturschützer aktiv. Doch wie lange bleibt Müll in der Natur? Gemeinsam recherchierten wir, staunten über Bananenschalen und fast unvergängliches Plastik und Glasflaschen, die bis zu 10.000 Jahre in der Natur verbleiben. Wir trennen Müll und bauen weitere Komposte. Geht’s auch ohne Plastiktüten und Einwegverpackungen? Gemeinsam haben wir viele Möglichkeiten entdeckt, wie schon kleine Veränderungen viel im Alltag bewirken können. Wir haben ein Aquarium mit Wasser und Plastikmüll gefüllt. Darin: selbstgebastelte Fische aus Recyclingmaterial, die zeigen, wie Tiere unter Verschmutzung leiden. Zum Abschluss besuchten wir das Sea Life Aquarium und staunten über die bunte, schützenswerte Unterwasserwelt. Unterwasserbilder mit Müll entstehen, wir machen aufmerksam: "Unser Ökosystem ist in Gefahr!"

Kita St. Franziskus, Essen


Kinder bauen ein Insektenhotel.

Insektenhotel

Viele Insektenarten sind bedroht, unter anderem, weil es immer weniger Lebensräume gibt. Wir müssen handeln! Gemeinsam mit den Kindern planen wir den Bau eines Insektenhotels mit begrüntem Dach. Dabei war uns wichtig, recycelte Materialien zu verwenden. Aus alten Paletten entstand das Grundgerüst, für die Dachbegrünung nutzten wir alte Bretter und bauten einen Rahmen. Statt Dachfolie verwendeten wir vorhandenes Vlies, außerdem nutzten wir Flaschenhalter aus Stein, um unser Dach sicher und fest auf die Paletten zu setzen. Die Halter boten gleichzeitig einen tollen Platz, um unsere Nisthilfen für Wildbienen anzulegen. Im nahe gelegenen Baumarkt kauften wir Erde und Pflanzen. Zwischenräume wurden dann mit Holz, Schilf, Zapfen, Lehm und Stroh gefüllt. Dabei ergaben sich viele Gelegenheiten, um den Kindern das Leben von Insekten und Wildbienen zu erklären. Es entstand ein neuer Blick auf die kleinen Tiere, die oft übersehen oder als lästig empfunden werden.

Kita St. Franziskus, Essen


Ein selbst gebautes Wasserrad im Bach

Die Kraft des Wassers

Die Kinder laufen neugierig durch den Bach. Woher kommt das Wasser? Warum fließt es genau hier und warum versickert es nicht? Beim Bauen eines Staudamms aus Steinen, Ästen und Baumstämmen erleben sie, wie Wasser sich aufstauen lässt – und wie kraftvoll es wird, wenn der Damm durchbrochen wird. Fasziniert sprechen wir darüber, wie der Mensch Wasserkraft nutzt. Anschließend bauen wir eigene Wasserräder aus Joghurtbechern, Korken und Nägeln. Mit Y-förmigen Stöckern als Halterungen werden die Räder im Bachlauf platziert. Sobald das Wasser die Schaufeln trifft, beginnt sich das Rad schnell zu drehen! Die Kinder probieren verschiedene Stellen aus und entdecken, wie unterschiedlich stark das Wasser fließt. In der Kita stellen wir spielerisch den Wasserkreislauf dar. Als Abschluss besuchen wir das Baldeneyer Stauwehr – die Kinder staunen über die gewaltige Kraft gestauter Wassermengen. Ein Tag voll mit Staunen, Lernen und vielen Eindrücken.

Kita St. Franziskus, Essen


EIn Anschauungskasten mit Bodenschichten

Geheime Welt unter unseren Füßen

Boden ist Lebensraum, Speicher, Filter und Nährstoffquelle zugleich. Unsere Forscherreise beginnt im Wald, wir untersuchen den Waldboden ganz genau: Mit Lupen entdecken wir winzige Tiere und Pilze. Wir vergleichen, riechen und fühlen trockene und feuchte Erde. Vorsichtig schaufeln wir ein Loch – die unterschiedlichen Erdschichten erstaunen die Kinder. Um den Aufbau des Waldbodens noch anschaulicher zu machen, bauen wir gemeinsam einen Schaukasten aus recycelten Materialien. Die Plexiglasscheibe von einem alten Terrarium wird durch Teile einer alten Palette gehalten, die Rückwand ist eine Sperrholzplatte aus unserem Fundus. Waldboden tragen wir schichtweise vorsichtig ab und füllen diesen naturgetreu in den Schaukasten. Von der Laubschicht über den Humus bis hin zur mineralischen Erde. Spannend: Oben aus dem Kasten wachsen Pflanzen – ein sichtbares Zeichen, dass aus Boden Leben entsteht. Die Kinder beobachten täglich: Wachsen die Wurzeln? Kommen kleine Tiere? Ist der Boden trocken oder feucht?

Kita St. Franziskus, Essen


Verschiedene Kinderrechte sind an der Wand aufgehängt.

Alle Kinder dieser Welt haben Rechte!

Die Kinderrechte sind ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Zehn Wochen lang stand jeweils ein einzelnes Recht – wie das Recht auf Privatsphäre oder das Recht für Kinder mit Behinderung auf das bestmögliche Leben in der Gesellschaft – im Mittelpunkt unseres Montag-Morgen-Kreises, anschaulich und lebendig! Zu jedem Recht gab es ein gruppenübergreifendes Angebot: So entstanden beispielsweise die roten und grünen Wende-Smileys für die Toilettentüren, die zeigen, ob sie besetzt oder frei sind. Auf der Wiese wurden Gemeinschaftsspiele gespielt, im Rollenspielbereich eröffnete eine Arztpraxis mit Puppen und Stofftieren. Die Kinder führten sich gegenseitig mit verbundenen Augen und lernten erste Gebärden. Wir machten Obstsalat, stimmten den Essensplan ab und betrachteten Bilderbücher rund um unsere Kinderrechte. Unser Projekt-Highlight: das Lied „Alle Kinder dieser Welt haben Rechte“ – es hat sich zusammen mit dem Thema tief in unsere Herzen gesungen.

Kita St. Franziskus, Essen


Kinder in Bus und auf dem Schiff

Nachhaltig in Hamburg unterwegs

Mit den Kindern Hamburg zu erkunden ohne Auto ist gar nicht schwer: Wir waren mit Bus und Bahn unterwegs und sind mit der Fähre auf der Elbe gefahren. Außerdem fahren wir regelmäßig mit eigenen Fahrzeugen wie Roller und dem Laufrad. Auf unserem Spielteppich von Hamburg erkennen die Kinder die Orte wieder, an denen wir waren, und sie bekommen immer mehr Bezug zu ihrer Umgebung und wie sie diese mit verschiedenen nachhaltigen Fortbewegungsmitteln erreichen können.

Kindertagespflege „Andreas kleine Flitzer“ von Andrea Flick, Hamburg


Kinder auf einem Spielteppich mit Motiven von Hamburg

Mobilität mit allen Sinnen

Wir laufen viel und bewegen uns täglich an der frischen Luft. Dabei legen wir oft große Strecken zu Fuß zurück, um schöne Plätze in der Natur – wie Waldspielplatz, Elbstrand, Wildpark oder Biohof – zu erreichen. Wöchentlich gibt es Fahrzeugtage mit mitgebrachten Gefährten wie Roller, Laufräder & Co.

Ich habe für meine Kindertagespflege außerdem zwei hochwertige, sehr nachhaltige Spielteppiche mit Motiven von Hamburg gekauft. Hier wird das Thema öffentliche Verkehrsmittel aufgegriffen. Mit den Spielteppichen hat unser Projekt „Ohne Auto durch Hamburg“ begonnen. Die Kinder spielen viel damit und mit den zugehörigen Holzfahrrädern, Bus und Bahn und erkennen immer wieder Ausflugsziele, die wir mit Bus, Bahn und Fähre erreicht haben.

Kindertagespflege „Andreas kleine Flitzer“ von Andrea Flick, Hamburg


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