Kinderhände halten die Blütenstände einer Wilden Möhre

Saatgut sammeln, tauschen und vermehren

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um eine neue nachhaltige Bibliothek anzulegen in der Kita oder Kindertagespflege: eine Saatgut-Bibliothek. Hier können Samen für insektenfreundliche Blühpflanzen und verschiedenste Obst- und Gemüsesorten gespendet und geteilt werden. Wilde Möhre, Mohn und Natternkopf bilden beispielsweise bereits Samen aus. Und auch Tomaten, Bohnen oder Erbsen können bald aus Hochbeet, Balkonkasten oder dem Garten geerntet und genossen werden – wobei einige der Samen nach der Ernte auch getrocknet und aufbewahrt werden können für die nächste Aussaat.

Mit den Kindern Saatgut zu sammeln und dann im Herbst oder Frühjahr auch wieder auszusäen macht einfach Spaß – und die Pflanzen dann gemeinsam zu hegen und zu pflegen. So lässt sich der Kreislauf der Natur erleben und zugleich die biologische Vielfalt bewahren (ein Unterziel von SDG 15). Wichtig ist, dass es samenfestes Saatgut ist – das bedeutet, dass die daraus wachsende Pflanze auch wieder fruchtbares Saatgut produziert, das in der folgenden Saison erneut verwendet werden kann (keine F1-Hybride).

Eigentlich braucht man gar nicht viel mehr als kleine Tütchen für die Samen – vielleicht lassen sich hier Papiere, zum Beispiel vom Abreißkalender, dafür recyceln mit den Kindern – und natürlich sammel- und pflanzbegeisterte Familien.

Weitere Infos:

Die Stadtbibliothek Neuss erklärt das Prinzip

Erläuterung Informationsportal Ökolandbau

August 2025


Nachhaltige Energiegewinnung und bewusster Energieverbrauch

Ein kreativer Ansatz, um die Kinder aktiv in den nachhaltigen Umgang mit Energie einzubinden, ist unsere Energiepolizei. Zwei Kinder übernehmen wöchentlich diese Rolle und sorgen dafür, dass in der gesamten Kita unnötige Lichtquellen ausgeschaltet werden. Im Morgenkreis fragen wir die Kinder, ob sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen möchten. Die Energiepolizei macht die Kinder zu aktiven Mitgestaltern eines bewussteren Energieverbrauchs.

Außerdem gehörten wir im Jahr 2024 zu den glücklichen Gewinnern eines Solarpanels bei einem Preisausschreiben der VR Bank. Diese Auszeichnung hat uns besonders gefreut, da wir nun die Möglichkeit haben, unsere Musikbox bei Ausflügen wie zum Beispiel beim Eltern-Kind-Zelten mit Solarenergie zu betreiben. So können wir die Natur genießen und gleichzeitig nachhaltige Energiequellen nutzen.

Kita Apfelbäumchen, Sankt Augustin


Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen

Im Rahmen unseres Projekts legen wir besonderen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Konsumgütern. Kinder lernen, dass Konsum nicht immer mit „Neu“ und „Verschwendung“ verbunden sein muss, sondern auch kreativ und nachhaltig gestaltet werden kann.

Gemeinsam mit den Kindern haben wir selbst Papier hergestellt. Zunächst sammelten wir viele alte Zeitungen, die als Ausgangsmaterial dienten. Schritt für Schritt ging es dann an die Herstellung des eigenen Papiers, wobei die Kinder hautnah erlebten, wie aufwendig der Prozess ist und wie viel Zeit es braucht, um ein einziges Blatt Papier zu produzieren. Diese Erfahrung förderte das Bewusstsein der Kinder für die Ressourcen, die in der Produktion von Papier stecken.

Beim Sankt-Martins-Fest veranstalten wir eine Tauschbörse, die ganz im Zeichen des „Teilens“ steht. Kinder und Eltern können ungespieltes Spielzeug abgeben und im Gegenzug gebrauchtes Spielzeug eintauschen.

Kita Apfelbäumchen, Sankt Augustin


Müll und Plastik – Nachhaltigkeit im Kita-Alltag

Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprojekts spielt der bewusste Umgang mit Müll und Plastik eine zentrale Rolle. Die Kinder lernen schon früh, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen – auf altersgerechte, spielerische und kreative Weise.

Mülltrennung im Alltag: In den Gruppen der 2- bis 6-jährigen sowie der 3- bis 6-jährigen Kinder wurden Mülleimer mit einem einfachen Trennsystem eingeführt. Gemeinsam mit den Kindern besprachen wir vorab die verschiedenen Abfallarten und deren Zuordnung. Getrennt wird in Bioabfall, Plastik, Restmüll und Papier. Zur besseren Orientierung sind die Mülleimer mit bildlichen Symbolen versehen – so erkennen auch die jüngeren Kinder auf einen Blick, welcher Müll in welche Tonne gehört.

Wiederverwendung statt Wegwerfen: Im Alltag stellen wir regelmäßig die Frage: Muss das wirklich in den Müll? Gemeinsam überlegen wir mit den Kindern, ob beispielsweise Müslischachteln oder Eierkartons noch zum Basteln verwendet werden können.

Kita Apfelbäumchen, Sankt Augustin


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