Sonne und Schatten entdecken
Zu Beginn unseres Projektes haben wir uns über den Clown Zitzewitz informiert, welcher uns über die Dauer des Projektes begleitet hat. Mit ihm zusammen haben wir das Sonnenlied gesungen und getanzt sowie Fingerspiele zum Thema Sonne in den Tagesablauf eingebracht. Unseren Betreuungsraum haben wir mit einer großen Sonne geschmückt sowie für die Eltern Informationsmaterial gestaltet. Die Kinder haben gemeinsam mit mir auf Ausflügen und unserem Außengelände Schattenplätze gesucht und wir haben mit unseren eigenen Schatten experimentiert. Außerdem haben wir dieses Thema zum Auftakt der weiteren Themen genutzt um zu schauen, was mit Pflanzen geschieht die in der Sonne stehen. Dies haben wir uns zum Anlass genommen, um unsere Osternester dieses Jahr mit selbstgezüchteter Kresse auszustatten. Ziel sollte sein den Kindern spielerisch das Thema Sonne und Schatten zu vermitteln und die Eltern ebenfalls zu sensibilisieren.
Kindertagespflege von Verena Steinbrecher, Köln
Jedes Tier braucht ein Zuhause
Unser Projekt haben wir damit begonnen, uns Bildmaterial mit kindgerechten Informationen über heimische Vögel und Insekten anzuschauen. Wir haben gemeinsam überlegt, welche Tiere wir schon kennen, wo die Tiere wohnen, was die Tiere essen und welche Geräusche die Tiere machen. Wir haben gemeinsam u.a. dem Gezwitscher von Amsel, Blaumeise, Rotkelchen, Taube, Specht und Star sowie den Geräuschen z.B. von Grille, Biene, Mücke und Hummel gelauscht.
Bereits im Winter haben wir die heimischen Vögel gefüttert und im Frühling neue Nistkästen im Garten angebracht. Vor kurzem konnten wir noch beobachten, wie Vogelpaare unsere Nistkästen bezogen haben und heute hören wir das hungrige Gezwitscher der Küken und können den Elterntieren bei der Futterbeschaffung zusehen. Seit dem späten Winter versorgen wir gemeinsam einen Igel aus der Igelnothilfe, der in unserem Garten ein gesichertes Zuhause bekommen hat, um gesund über den Winter zu kommen. Und dann haben wir gemeinsam ein Insektenhaus für Ohrwürmer gebaut. Die Kinder haben es mit ihren Lieblingsfarben gestaltet. Wir haben Stöcke gesucht und im Insektenhaus verbaut und es mit Stroh gefüllt. Die fertigen Ohrwurmhäuser haben wir direkt als Muttertagsgeschenk genutzt.
Kindertagespflege Pusteblumenkids von Tina Momberger, Bonn
Vom Samen bis auf den Teller
Wir haben damit angefangen, Kresse in einer Eierschale auszusäen. Die nächsten Tage konnten wir die Sämlinge beim Aufgehen und Wachsen beobachten. Die Kresse in den Eierschalen durften die Kinder zum Verzehr mit nach Hause nehmen.
Die ersten warmen Frühlingstemperaturen haben wir dazu genutzt, ein kleines Kindergewächshaus zu bepflanzen und unsere Hochbeete vorzubereiten. Letztere haben wir mit Erde befüllt und im Kindergewächshaus und den Hochbeeten haben wir verschiedene Gemüsesamen ausgesät. Seitdem kümmern wir uns regelmäßig um unsere Pflanzprojekte und konnten die Entwicklung vom Keimling bis zur kleinen Gemüsepflanze beobachten. Wir sind schon gespannt auf unsere erste Ernte.
Es ist wunderschön, wie schon die ganz Kleinen die Entwicklung vom kahlen Ast bis zum gefüllten Johannisbeerstrauch mit Faszination beobachten. Wir freuen uns jetzt darauf, dass die gegenwärtig noch grünen Johannisbeeren rot werden.
Kindertagespflege Pusteblumenkids von Tina Momberger, Bonn
Schlemmergarten
Ein Pfeiler unseres pädagogischen Konzeptes ist es, den Kindern Möglichkeiten zu schaffen, den Jahresrhythmus mit allen Sinnen zu erleben. Wir haben in unserem Garten einen Teilbereich geschaffen, in dem das Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten eine große Rolle spielt. In unserem Schlemmergarten sind eine Vielzahl heimischer Pflanzen zu finden, die einladen zu riechen, zu schmecken und zu fühlen. Naschbäume wie Traubenkirsche, Haselnuss oder Holunder finden sich hier neben Apfel-, Birnen- und Walnussbäumen, die mit ihren Früchten unser Jahr bereichern. Das große Naschbeet mit Himbeeren, Erdbeeren und Johannesbeeren braucht natürlich auch Pflege, die fast ganz nebenbei im Alltag passiert. Kinder und Eltern sind auch hier gern gesehene Mitgestalter.
Unsere Früchte werden zu Marmeladen verarbeitet oder in unserem Dörrautomat zu Fruchtleder getrocknet. Dieser Dörrautomat wurde mit Mitteln aus einem weiteren Energieprojekt finanziert.
Kita Heinrich-Brandhoff Straße, Gelsenkirchen
Ein Bienenvolk für die Kita
Im Juni 2008 wurde nach langen Planungsphase unser Wunsch wahr: Ein Bienenvolk zog in unsere Tageseinrichtung für Kinder ein. Seit dieser Zeit können die Kinder in unserem Haus nicht nur Honig ernten. Sie erleben diese kleinen Insekten hautnah und erzählen ihren Eltern eine Menge toller Erkenntnisse. Ängste können abgebaut werden und Faszination macht sich breit. Am Anfang war die Begleitung eines Imkers im Stattteil notwendig. Heute haben sich Fachkräfte aus dem Team spezialisiert und an der Imkerschule eine Qualifizierung abgeschlossen. Diese Schulung wurde vom Förderverein unserer Kita bezahlt. Weit über Gelsenkirchen hinaus dürfen wir unsere Erfahrungen teilen, denn nicht selten erhalten wir Nachfragen aus anderen Kitas.
Kita Heinrich-Brandhoff Straße, Gelsenkirchen
Projekt Insektenhotel
Ich habe mit den Kindern das Buch „Insektenhotel“ angeschaut und wir haben gelernt, welche Tiere welche Naturmaterialien zum Bewohnen brauchen. Während unserer Spaziergänge haben wir die benötigten Naturmaterialien: Tannenzapfen, Stroh, Heu, Äste und Schilf gesammelt. Die von den Eltern mitgebrachten alten Konservendosen haben wir mit Acrylfarbe angemalt und dann im Garten mit den gesammelten Naturmaterialien befüllt. Die Kinder durften die Insektenhotels mit nach Hause nehmen.
Kindertagespflege „Entdeckerstrolche“ von Melanie Nachtigall, Euskirchen
Naturverbundenheit von Anfang an
Für mich ist es wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Natur und unsere Umwelt mit allen Sinnen frei wahrnehmen und erforschen zu können, ebenso wie ihnen einen respektvollen Umgang mit Pflanzen und Lebewesen vorzuleben. Wir machen regelmäßig Ausflüge ins Waldstück am Godesberger Bach und auf den Bauernhof Gut Marienforst. Im Frühjahr haben wir wieder erlebt, wie das viele braune Laub dem frischen Grün der neuen Pflanzen wich, wie die kahlen hohen Bäume wieder ein saftiges grünes Blätterdach bildeten und das Sonnenlicht anders durch die Blattkronen bricht. Wir haben dem Vogelgesang gelauscht und versucht, den Specht zu entdecken, der sehr fleißig klopfte. Sogar die ersten Libellen haben wir beobachten können. Auf dem Bauernhof haben wir die neuen Kälber gefüttert und festgestellt, dass sie viel kleiner sind als die ausgewachsenen Kühe. So werden von Anfang an eine gute Verbindung zur Natur aufgebaut, vielfältige Sinneserfahrungen geboten und ganz nebenbei Zusammenhänge hautnah erfahren.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn
Vom Samen zur Pflanze
Ganzjährig pflanze und ernte ich mit den Kindern verschiedenes Gemüse, Obst und Kräuter. Ich vergrößerte die Beete, besorgte neuen Kompost von der hiesigen Kompostieranlage und bereitete mit den Kindern gemeinsam alte Erde auf. In alten Obstschalen, Töpfen, etc. haben wir neue Pflanzen gesät und später die Jungpflanzen ins Beet gepflanzt. Anhand von Kidneybohnen unserer letzten Ernte haben wir täglich beobachtet, wie eine neue Pflanze entsteht, indem wir die Bohnen auf einem feuchten Tuch in einem Klarsichtbeutel am Fenster keimen lassen haben. In Gesprächen mit den Kindern, durch unsere neuen Bücher und das hautnahe Erleben und Erforschen in der Natur lernen die Kinder von Anfang an Zusammenhänge der Natur, die Symbiotik von Insekten, Tieren und Pflanzen, den respektvollen Umgang mit der Natur und Naturverbundenheit. Es ist wunderbar zu erleben, mit welcher Begeisterung die Kinder dabei sind, wieviel sie sich merken, gegenseitig wiedergeben, sogar in ihr Spiel einbauen und zuhause davon berichten.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn
Vielfältiges Essen aus dem eigenen Garten
Ganzjährig pflanze und ernte ich mit den Kindern Gemüse (Mangold, Kohl, Radies, Möhren, Zuckererbsen, Kidneybohnen, Pastinaken, Kartoffeln, Salat, Aubergine, Zucchini, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Topinambur, Süßkartoffeln, Kürbis, ...), Obst (Erdbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Äpfel, Physalis, Melone, Pfirsich, Feige, ...), Kräuter sowie essbare Blüten an. Die Kinder erleben hautnah, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie roh und gekocht (in unserem Mittagessen) schmecken. Sie sind stolz über die eigene Ernte und essen so mit Offenheit und Freude jegliches Gemüse. Mir ist besonders wichtig, ihnen auf diese Weise ein frühes Bewusstsein für einen ressourcensparenden Anbau sowie den wertschätzenden Umgang von Lebensmitteln zu vermitteln. Außerdem lernen sie viele natürliche Geschmacksrichtungen kennen, was eine Basis für die langfristige Ernährungsweise legt. Die große Diversität unserer eigenen Lebensmittel wirkt sich zudem positiv auf das Mikrobiom der Kinder, also auf ihre Gesundheit, aus.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn
Aus Gemüseresten wird Erde für neues Gemüse
Wir haben aus alten Kisten eine Wurmkiste gebaut. Bevor unsere Kompostwürmer einziehen konnten, mussten wir diese bewohnbar machen. Die Eltern haben dafür Eierkartons gesammelt, die die Kinder zerkleinert haben. Dabei haben sie erfahren, dass aus altem Papier etwas Neues entstehen kann. In unseren neuen Büchern haben wir weitere Beispiele erfahren, was aus altem Papier gemacht wird. Unseren Biomüll haben wir täglich gemeinsam in die Kisten gefüllt. Als die Würmer endlich einziehen durften, war die Begeisterung bei uns allen groß. Sie werden seitdem täglich begrüßt und gefüttert. Mittlerweile ist die Veränderung des Biomülls sehr gut zu erkennen. Die Kinder erleben die Zersetzung und das Entstehen neuer fruchtbarer Erde/Kompost. Diesen Kompost nutzen wir für unsere Beete. Die Kinder verstehen, dass die Bodenlebewesen ein unverzichtbarer Bestandteil des Bodens sind, in dem wir unser Gemüse anbauen. Eine Familie hat mittlerweile unsere Wurmkiste zuhause nachgebaut und in Betrieb genommen.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn