Gesunde Ernährung in der Kindertagespflege

Dieses Projekt hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich habe mein Zertifikat zur Genussbotschafterin der Sarah Wiener Stiftung „Ich kann kochen!“ absolviert und mit den Kindern gemeinsam frische leckere Gerichte zubereitet. Am besten daran hat mir gefallen, dass ich sehen konnte, wie auch schon die Kleinsten mithelfen können.

Dazu passend haben wir unser Hochbeet wieder flott gemacht und warten nun täglich auf frische Paprikas, Gurken sowie Tomaten. Natürlich darf auch Obst nicht fehlen, daher haben wir uns zusätzlich eine kleine Erdbeerampel zugelegt. Die Kinder dürfen jeden Tag gießen und schauen ob die Früchte reif sind. Passend dazu konnten die Kinder auch ihre selbstgezüchtete Kresse aus den Osternestern ernten.

Um den Kindern zu zeigen wo die Lebensmittel herkommen, besuchen wir regelmäßig den nahegelegenen Bauernhof mit Einkaufsmöglichkeiten. Auf dem Weg fahren wir an den Feldern vorbei und können den Bauern bei seiner Arbeit zuschauen. Die Kinder können so erfahren wo die verarbeiteten Lebensmittel her kommen. Die Eltern konnten ebenfalls sehen, was man Kindern in dem Alter bereits an Fähigkeiten zutrauen kann.

Kindertagespflege von Verena Steinbrecher, Köln


Vom Samen bis auf den Teller

Wir haben damit angefangen, Kresse in einer Eierschale auszusäen. Die nächsten Tage konnten wir die Sämlinge beim Aufgehen und Wachsen beobachten. Die Kresse in den Eierschalen durften die Kinder zum Verzehr mit nach Hause nehmen.

Die ersten warmen Frühlingstemperaturen haben wir dazu genutzt, ein kleines Kindergewächshaus zu bepflanzen und unsere Hochbeete vorzubereiten. Letztere haben wir mit Erde befüllt und im Kindergewächshaus und den Hochbeeten haben wir verschiedene Gemüsesamen ausgesät. Seitdem kümmern wir uns regelmäßig um unsere Pflanzprojekte und konnten die Entwicklung vom Keimling bis zur kleinen Gemüsepflanze beobachten. Wir sind schon gespannt auf unsere erste Ernte.

Es ist wunderschön, wie schon die ganz Kleinen die Entwicklung vom kahlen Ast bis zum gefüllten Johannisbeerstrauch mit Faszination beobachten. Wir freuen uns jetzt darauf, dass die gegenwärtig noch grünen Johannisbeeren rot werden.

Kindertagespflege Pusteblumenkids von Tina Momberger, Bonn


Gemüseernte

Vielfältiges Essen aus dem eigenen Garten

Ganzjährig pflanze und ernte ich mit den Kindern Gemüse (Mangold, Kohl, Radies, Möhren, Zuckererbsen, Kidneybohnen, Pastinaken, Kartoffeln, Salat, Aubergine, Zucchini, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Topinambur, Süßkartoffeln, Kürbis, ...), Obst (Erdbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Äpfel, Physalis, Melone, Pfirsich, Feige, ...), Kräuter sowie essbare Blüten an. Die Kinder erleben hautnah, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie roh und gekocht (in unserem Mittagessen) schmecken. Sie sind stolz über die eigene Ernte und essen so mit Offenheit und Freude jegliches Gemüse. Mir ist besonders wichtig, ihnen auf diese Weise ein frühes Bewusstsein für einen ressourcensparenden Anbau sowie den wertschätzenden Umgang von Lebensmitteln zu vermitteln. Außerdem lernen sie viele natürliche Geschmacksrichtungen kennen, was eine Basis für die langfristige Ernährungsweise legt. Die große Diversität unserer eigenen Lebensmittel wirkt sich zudem positiv auf das Mikrobiom der Kinder, also auf ihre Gesundheit, aus.

Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn


Gemüse anpflanzen

Ich habe zusammen mit den Kindern Gemüsepflanzen in Anzuchtkästen eingepflanzt. Wir haben sie täglich gegossen und begutachtet und dann schließlich draußen in unser Gemüsebeet umgepflanzt. Wir warten gespannt auf die Entwicklung und freuen uns schon auf die Ernte und darauf, das Gemüse zu essen.

Kindertagespflege „Entdeckerstrolche“ von Melanie Nachtigall, Euskirchen


Experiment zur Quellung

Nachmittags betreue ich zwei ältere Mädchen, die immer Spaß an kleinen Experimenten haben. Diesmal haben wir uns mit dem Thema Ernährung beschäftigt: Dank guter Lagerfähigkeit sind Weizen, Linsen und Bohnen für Menschen eine wichtige Nahrungsquelle. Die Frage war, wie kann aus einem harten, trockenen Samenkorn neues Leben entstehen. Dazu sind die Schritte Quellung, Keimung und Wachstum notwendig. Ich habe den ersten Schritt, die Quellung, die auf Äckern nicht sichtbar ist, für die Kinder erlebbar gemacht.

Kindertagespflege Waldnest von Adina Drotleff, Bonn


Kooperation mit einem Bauern

Im Zuge der Auszeichnung zur nachhaltigen Kindertagespflege sind wir eine Kooperation mit einem Landwirt aus unserem Dorf eingegangen. Wir verbringen jetzt mindestens einen Vormittag in der Woche dort und dürfen an allen Arbeiten, die dort anfallen, teilnehmen. Sowohl beim Einpflanzen, Pflegen wie auch beim Ernten. Die Kinder sind immer ganz stolz, wenn sie dann Gemüse wie z.B. Salat, Radieschen, Kohlrabi mit nach Hause nehmen dürfen. Sie helfen dann auch gerne bei der Zubereitung und probieren alles.

Jetzt haben alle Kinder sowohl in der Kindertagespflegestelle wie auch zu Hause zusammen mit ihren Eltern Gemüsepflanzen vorgezogen und kümmern sich täglich um ihre eigenen Pflanzen durch Gießen und Umtopfen und warten schon gespannt auf den Ertrag der Pflanzen. Wenn wir einen Spaziergang bei uns durch die Felder machen, erkennen sie jetzt ganz viele Pflanzen, wie z.B. Spargel, Kartoffeln und Rhabarber.

Kindertagespflege Krümelkiste von Astrid Schottel, Wesseling


Ein Kind gießt Gemüse-Setzlinge in einem Eierkarton.

Gemüsebeet

Die Kinder lernen, wo ihre Lebensmittel herkommen, wie man diese ressourcensparend anbauen kann, dass diese auch gepflegt werden müssen und wie sie uns beim Mittagessen, Snack oder einfach zwischendurch schmecken. Besonders beeindruckend fand ich, dass die Kinder so intensiv auf die Aufzucht der Pflanzen reagiert haben. Diese wurden jeden Tag gegossen, begutachtet und letztendlich probiert. Eine wunderbare Erfahrung für die Kinder und mich!

Kindertagespflege „Jules Schäfchen“ von Julia Hanses, Troisdorf


Wie aus einer alten Kartoffel viele neue Kartoffeln wurden.

Unsere alten Kartoffeln sind ganz runzlig geworden und hatten Keime gebildet. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie dadurch in die Tonne müssen. Die Kinder beobachteten wie die Keime größer wurden und im Frühjahr durften unsere alten, runzligen, keimenden Kartoffeln in die Pflanzsäcke umziehen. Die Kinder bedeckten sie mit etwas Erde und gossen diese fleißig. Nach einiger Zeit wuchsen kleine Kartoffelpflänzchen aus der Erde hinaus und nun sind wir gespannt, ob wir bald nicht nur eine runzlige Kartoffel, sondern viele frische neue Kartoffeln haben werden. Aus diesen Kartoffeln wollen wir dann viele leckere Gerichte wie zum Beispiel Kartoffelpüree und selbstgemachte Pommes machen, um auf Tiefkühl- und Fertigprodukte zu verzichten. Die Kinder lernen so, wie aus alten Pflanzen neue Pflanzen entstehen und wie vielfältig eine Kartoffel sein kann. Des Weiteren merken sie, dass Selbstgemachtes sehr gut schmeckt.

Kindertagespflege „Wundernest“ von Jeannine Mennert, Bonn


Unser Hochbeet-Projekt in der Kindertagespflege

Gesunde Ernährung beginnt mit dem Verständnis dafür, wo unser Essen herkommt. Genau das erleben die Kinder in meiner Kindertagespflege durch unser gemeinsames Hochbeet-Projekt. Zusammen mit den Eltern haben wir kindgerechte Hochbeete für den U3-Bereich gebaut, sodass auch die Kleinsten aktiv mitmachen können.

Nachdem die Beete fertig waren, habe ich gemeinsam mit den Kindern Erdbeerpflanzen, Kartoffeln, Zwiebeln eingepflanzt. Dabei lernen sie spielerisch, wie aus einem kleinen Samen oder einer Knolle eine Pflanze wächst und schließlich Obst oder Gemüse entsteht. Jeden Tag kümmern wir uns gemeinsam um unsere Beete – wir gießen, beobachten das Wachstum und freuen uns über jede neue Entdeckung. So erleben die Kinder hautnah den Kreislauf der Natur und entwickeln gleichzeitig eine wertvolle Wertschätzung für gesunde Lebensmittel.

Kindertagespflege „Villa Krümelkiste“ von Christina Brandt, Bonn


Ein Kind macht die Blätter von einem Rotkohl ab.

Gemüse mit allen Sinnen erfahren

Wir beschäftigen uns immer wieder einmal mit Fragen rund ums Gemüse: Wie sieht unser frisches Gemüse aus? Wie ist das Gemüse/ Obst aufgebaut? Was kann man davon essen? Wie wird es verarbeitet? Kann man damit malen, etwas färben?

Hier ist das Beispiel Rotkohl: Die Kinder lösten die einzelnen Kohlblätter vom Kohlkopf. Die Blattstücke wurden ohne Salz in Wasser gekocht – das Kohlwasser wurde violett. Nun verteilte ich etwas davon in drei Schüsseln und wir experimentierten mit der Farbe: In die erste Schüssel kam etwas Zitrone – Resultat pink –, in die zweite Natron – blau – und in die dritte nichts – so blieb es violett. Dann haben wir mit diesen Farben auf Papier gemalt. In zwei weitere Schüsseln gab ich wieder auf wenig Rotkohlwasser ganz wenig Zitrone oder Natron. Dann gaben wir in Salz gekochten Reis dazu. Zur Freude der Kinder hatten wir nun bunten Reis. Ein weiteres Experiment in der Küche: Dunkle Rotkohlsuppe wird durch Zugabe von Frischkäse fliederfarben. An anderen Tagen gab es den Rotkohl als Gemüse, in einem Teig verarbeitet als Bratling sowie als Salat.

Kindertagespflege „Kleine Vorwitznasen“ von Christiane Neuß, Bonn