Upcycling im Alltag
In unseren Projektwochen „Jahreszeiten“ haben wir zum Thema Frühling Schmetterlinge gebastelt. Da wir uns zuvor schon mit dem Thema Müll auseinandergesetzt haben, passte Upcycling hier mit rein – also die Idee, dass man Müll nicht unbedingt wegschmeißen braucht, sondern auch etwas Schönes daraus basteln kann. Dazu haben wir aus leeren kleinen Joghurtflaschen kleine Schmetterlingslaternen gebastelt. Die kleinen Schnipsel, die wir immer in einem Glas sammeln, konnten wir hierfür auch sehr gut verwenden. Diese haben wir aufgeklebt, dann die Flügel ausgeschnitten und ebenfalls aufgeklebt. Kleine Fühler fehlten jetzt noch und schon war der Schmetterling fertig.
Upcyling ist bei uns selbstverständlich. Wir haben auch Rennautos aus Klorollen und Quetschie-Deckeln gemacht oder nutzen eine selbstgebastelte Motorik-Box aus einer Waschpulverplastikverpackung, in deren Deckel die Kinder alte kleine Knöpfe unterschiedlicher Größe einwerfen können.
Kindertagespflege von Desiree Güngör, Bonn
Verzicht auf industrielle Feuchttücher
Ich habe mit den Eltern besprochen, testweise auf gekaufte und mitgebrachte Feuchttücher zu verzichten. Zum einen, weil diese Konservierungsstoffe und Allergene enthalten können, zum anderen aber auch, um nicht recycelbaren Abfall und bei der Verbrennung entstehende Umweltbelastungen zukünftig zu vermeiden. Das Angebot wurde von allen Eltern angenommen, es gab während des gesamten Zeitraumes keine negativen Rückmeldungen. Die Kinder mögen alle den Kokosduft und wollen immer mal wieder an einem Stück riechen. Es gibt daher keinen Grund wieder zu den "alten" Feuchttüchern zurückzukehren.
Kindertagespflege „Die Elefantenbande“ von Alexander Becker, Euskirchen
Müll sammeln
Mit unseren Tagespflegekindern besuchen wir regelmäßig einen Bach in unserer Nähe. Es ist eine schöne und entdeckungsreiche Umgebung. Die Kinder können dort spielen, im Wasser planschen und ganz viel entdecken. Leider gibt es dort auch immer wieder Müll zu finden. Das ist natürlich schlecht für die Pflanzenwelt, als auch gefährlich für Tiere und unsere Kinder.
Deshalb haben wir im Rahmen der Projektarbeit mit den Eltern unsere Großtagespflege eine große Müllsammelaktion gestartet. An einem Samstagvormittag haben wir uns gemeinsam getroffen und so viel Müll wie möglich von der Bachstelle und dem umliegenden Bereich entfernt. Die Kinder waren ebenfalls dabei und haben mit großer Begeisterung geholfen. Mit viel Motivation konnten wir so einiges an Müll entfernen und den Bereich reinigen. Auch die Kinder konnten dabei lernen, dass Müll nicht auf den Boden gehört, sondern in den Abfallbehälter.
Kindertagespflege „Ratz und Rübe“ von Silke Gummersbach, Bonn-Castell
Müll sammeln
Es gibt eine Stelle am Bach, an dem wir des öfteren mit den Kindern spielen gehen. Da es dort sehr vermüllt war, haben wir mit den Eltern dort den Müll entfernt, um diese Stelle sauber zu halten. Im Frühjahr brüten auch Vögel an dieser Stelle. Um sie vor dem Unrat zu schützen, haben wir diesen mit den Eltern entfernt.
Kindertagespflege „Ratz- und Rübe“ von Astrid Batta, Bonn-Castell
Nachhaltige Feuchttücher
Jedes Plastik weniger ist ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Viele Schritte sind wir bereits gegangen (z. B. beim Einkaufen von Lebensmitteln, Bastelmaterial oder Spielzeug). Unser nächster Schritt war das Ersetzen von Feuchttüchern beim Wickeln der Kinder durch waschbare Stofftücher.
Die Eltern haben für ihre Kinder alte Handtücher in kleine Waschlappen umgewandelt. Die Kinder haben geholfen kleine Taschen zu gestalten, um benutzte und gewaschene Tücher von hier nach dort transportieren zu können. Weiteres Equipment ist ein bisschen Wasser zum Befeuchten der Tücher, wahlweise mit einem Schuss Pflegeöl und bei Bedarf weitere Papiertücher oder Klopapier.
Kindertagespflege Schnirkelschnecken von Maya Heuer-Lampe, Braunschweig
Weniger Plastik, Müll vermeiden
Wir bemühen uns, in der Gruppe Plastiktüten zu vermeiden und auch Papiertüten mehrfach zu nutzen. Jedes Kind hat für schmutzige Wäsche ein Wetbag und wir benutzen keine Tüten mehr. Zur Not muss die Wäsche gut gefaltet ohne Tüte transportiert werden.
Über Crowd-Farming bestellen wir größere Mengen Obst und Gemüse aus Europa, für die Gruppe wie auch für die Familien. Die Lieferung kommt im Karton und die Verteilung findet über Mehrwegbehälter (alte Kartons, Papiertüten, Stoffbeutel) statt. Somit werden auch lange Transporte aus Übersee vermieden.
Für das Frühstück wird mehrmals in der Woche frisches geschnittenes Brot gekauft. Oft wird es dann in einer Tüte verpackt. Wir benutzen nun ausschließlich Stoffbeutel, die zum Brotkauf mitgenommen werden. Alle Plastik und Papiertüten werden möglichst mehrfach genutzt.
Kindertagespflege von Sylvia Martinez, Ratz und Rübe im "Alten Waschhaus", Bonn
Aus Gemüseresten wird Erde für neues Gemüse
Wir haben aus alten Kisten eine Wurmkiste gebaut. Bevor unsere Kompostwürmer einziehen konnten, mussten wir diese bewohnbar machen. Die Eltern haben dafür Eierkartons gesammelt, die die Kinder zerkleinert haben. Dabei haben sie erfahren, dass aus altem Papier etwas Neues entstehen kann. In unseren neuen Büchern haben wir weitere Beispiele erfahren, was aus altem Papier gemacht wird. Unseren Biomüll haben wir täglich gemeinsam in die Kisten gefüllt. Als die Würmer endlich einziehen durften, war die Begeisterung bei uns allen groß. Sie werden seitdem täglich begrüßt und gefüttert. Mittlerweile ist die Veränderung des Biomülls sehr gut zu erkennen. Die Kinder erleben die Zersetzung und das Entstehen neuer fruchtbarer Erde/Kompost. Diesen Kompost nutzen wir für unsere Beete. Die Kinder verstehen, dass die Bodenlebewesen ein unverzichtbarer Bestandteil des Bodens sind, in dem wir unser Gemüse anbauen. Eine Familie hat mittlerweile unsere Wurmkiste zuhause nachgebaut und in Betrieb genommen.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn
Müll reduzieren und Ressourcen sparen
Um in unserem Kindertagespflegealltag weniger Müll zu produzieren, habe ich für die Mitgabe verschmutzter Kleidung der Kinder mehrere waschbare Wetbags besorgt. Außerdem reinige ich die Kinder beim Wickeln mit Baumwollwaschlappen, wenn sie nur ein kleines Geschäft gemacht haben. Beides hat die Eltern gefreut und eine Familie verwendet nun auch in meiner Kindertagespflege anstatt nur zuhause Stoffwindeln. Die Wegwerfwindeln werden in einem Eimer ohne Mülltüte gesammelt. Nach dem Essen waschen wir uns mit Waschlappen, anstatt lange den Wasserhahn laufen zu lassen. Die Kinder erleben auf diese Weise in vielen kleinen Situationen eine nachhaltige Lebensweise im Alltag. Durch dieses Vorleben und Miterleben werden automatisch von Anfang an nachhaltige Handlungsweisen bei den Kindern etabliert.
Kindertagespflege Otterbau von Anna Otten, Bonn
Waschbare Beutel
Wir haben festgestellt, dass wir leider hier bei uns in den vergangenen Jahren viel zu viele Plastiktüten verwendet haben – für den Transport von frischer oder schmutziger Wäsche oder auch am Spielzeugtag zum Transportieren von Spielzeug etc. Dem wollten wir ein Ende setzen und haben uns für waschbare Beutel entschieden. Wir verzichten nun ganz bewusst auf Plastikbeutel oder Plastiktüten.
Kindertagespflege Zwergenstube Duisdorf von Anna Schmitz, Bonn
Wurmkiste mit Fenster
Die Kinder lernen, dass man "Müll” noch weiterverwerten kann. In diesem Fall dient unser Bio-Müll (aus unserem eigenen Bio-Garten zum Beispiel) noch als Futter für die Würmer, die dann wiederum den Kompost für unser Gemüse liefern.
So wird auch der Kreislauf des Lebens und der Ressourcen erlebbar. Um die Vorgänge im Inneren noch besser wahrzunehmen, habe ich ein Fenster aus Plexiglas eingebaut. So können die Würmer bei der Arbeit beobachtet werden.
Kindertagespflege „Jules Schäfchen“ von Julia Hanses, Troisdorf