Unser Wasserstern - Tauschschrank
Durch die Einführung eines Tauschschranks wollten wir den Kindern ein Bewusstsein für Konsum und Verzicht vermitteln. Dieser Tauschschrank bietet den Kindern und Familien die Möglichkeit gebrauchte Spielsachen, Bücher und Kleidung zu tauschen, anstatt neue Produkte zu kaufen. So fördern wir nicht nur die Wiederverwendung von Gegenständen, sondern auch den kreativen Umgang mit Ressourcen.
Die Kinder lernen, dass es oft nicht notwendig ist, immer neue Dinge zu erwerben. Stattdessen können sie durch den Tausch ihre Schätze teilen und neue Lieblingsstücke entdecken. Dies stärkt nicht nur den Gemeinschaftssinn, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Materialien. So wird der Tauschschrank zu einem Ort des Lernens und der Begegnung, der die Werte Nachhaltigkeit und Achtsamkeit in den Alltag integriert.
DRK Kindertagesstätte Wasserstern, Düsseldorf
Ernährungspyramide - Einstieg in die nachhaltige Ernährung
In der heutigen Zeit spielt die Ernährung in Kitas eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder. Eine nachhaltige Ernährung fördert nicht nur die körperliche Entwicklung, sondern auch das Bewusstsein für Umwelt- und Ressourcenschutz.
Zum Einstieg in das Thema haben wir eine eigene Ernährungspyramide erstellt und über die einzelnen Stufen gesprochen. Die Ernährungspyramide bietet dabei eine wertvolle Orientierung. Um das Wissen über gesunde Ernährung zu vertiefen, möchten wir in unserer Kita eine Koch-AG gründen. Hier können die Kinder spielerisch lernen, wie man gesunde und nachhaltige Gerichte zubereitet.
Durch die Integration regionaler und saisonaler Produkte können wir nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch den Kindern die Vielfalt der Natur näherbringen. So wird eine gesunde, nachhaltige Ernährung gefördert, die die Kinder für ein bewusstes Essverhalten sensibilisiert.
DRK Kindertagesstätte Wasserstern, Düsseldorf
Eltern als Partner an Bord holen
Eine Kita oder eine Kindertagespflege im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele umzugestalten, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie gelingt nur, wenn zum einen die Kinder ernst genommen werden und mitbestimmen dürfen. Zum anderen sollten auch die Eltern beteiligt werden. Wenn die Kita/Kindertagespflege auf Augenhöhe mit den Eltern zusammenarbeitet und sie als Bildungspartner begreift, können Fachkräfte verschiedene Möglichkeiten nutzen, um Eltern aktiv in die Entscheidungsprozesse einzubinden: Zum Start des Projekts bietet sich eine Befragung an – zu Erwartungen, konkreten Schwerpunkt-Wünschen, Interessen und Ressourcen, die die Eltern einbringen können. Neuigkeiten-Pinnwände (zum Beispiel mit der Auswertung des Fragebogens) sowie gestaltete Plakate (mit Fotos zu gelaufenen Aktionen wie Bienenprojekt, Tag ohne Strom) dienen der Transparenz und helfen Informationen als auch nachhaltiges Wissen zu vermitteln. Die Beteiligung der Eltern im Alltag bei einzelnen Aktionen (Bau eines Insektenhotels, Geschenke für die „Tafel“ packen) ist ebenso wichtig wie die in Projekten: Warum nicht die Eltern gleich in die Planung der Hochbeete einbinden oder in die Umgestaltung der Räumlichkeiten – also sie schon in die Planungsgruppe einladen und nicht erst zum Umgraben oder für den Möbelaufbau? Zudem ist ein Feedback-Baum etwa beim Nachhaltigkeitsfest eine gute Möglichkeit, die eigene Arbeit im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu reflektieren und weiter voranzubringen.
Weitere Impulse für die Zusammenarbeit mit den Eltern:
- DJKS-Broschüre: „Elternbeteiligung ist mehr“
- Leitfaden: „Qualität der Zusammenarbeit mit Eltern“
16. Januar 2025
Düfte, die Geschichten erzählen
Zusammen mit dem Christkind in die Weihnachtsduftwelt reisen – das macht das neu erschienene Bildungsmaterial vom Projekt „Kita. weltbewusst.2030“ möglich. Der besondere Reiseführer des globalen Lernens für Kinder zwischen drei und zehn Jahren bietet als erstes eine Vorlesegeschichte. Der zweite Teil ist ein Duftreisetagebuch zum Mitmachen. Darin finden sich kleine kreative Ideen für alle Sinne, die sich mit den Kindern umsetzen lassen – Orangenmassage, Rezept für Vanillezucker, Bastelanleitung für Weihnachtsduftkarten oder Schoko-Meditation. Der dritte Teil enthält Wissenswertes sowie Denkanstöße für Pädagog*innen, die sich mit kolonialer Geschichte, Fairem Handel, Kinderrechten und BNE auseinandersetzen möchten. Die Broschüre steht zum kostenlosen Download bereit oder kann für 15 Euro bestellt werden.
Als Ergänzung gibt es außerdem einen digitalen Adventskalender mit Ideen aus der Broschüre sowie weiteren Anregungen und Inspirationen.
11. Dezember 2024
Umdenken! Weg vom Plastik
Die UN-Konferenz gegen Plastikmüll in Südkorea ist gerade gescheitert, es wurde noch kein rechtsverbindliches, internationales Abkommen beschlossen. Die Mehrheit der Staaten, die die Plastikproduktion begrenzen will – darunter auch die EU –, konnte sich nicht gegen die Handvoll Verweigerer vor allem aus ölproduzierenden Staaten durchsetzen. Diese Länder, wie Russland oder Saudi-Arabien, weigern sich, das sehr lukrative Geschäft mit Plastik, dessen Bestandteil Erdöl ist, zu drosseln. Das Problem dabei: Derzeit werden bereits weltweit jährlich 400 Millionen Tonnen Plastik produziert und es wird mit einer Verdopplung oder Verdreifachung in den nächsten Jahrzehnten gerechnet. Doch nur ein Bruchteil davon kann recycelt werden.
Ein Großteil ist wertloses Einmalplastik, das sich beispielweise wegen des Plastikmix gar nicht recyceln lässt – auch nicht in Ländern mit niedrigen Lohnkosten wie Malaysia, in denen unser exportiertes Plastik aus Deutschland noch per Hand sortiert wird. Die Folge: Plastik wird (illegal) verbrannt oder einfach illegal in der Natur entsorgt – und findet sich inzwischen ebenso in der Tiefsee und Arktis wie in unseren Böden, ebenso in den Mägen von verendeten Walen und Seeigeln wie in allen Teilen unseres Körpers und der Muttermilch, hier als winziges Mikroplastik oder noch kleineres Nanoplastik. Eine Tragödie für den ganzen Planeten!
Da eine zwischenstaatliche Lösung (noch) nicht in Sicht ist, müssen wir selbst unser Konsumverhalten ändern – also Plastikprodukte vermeiden/reduzieren und Alternativen finden. Hier gibt es auch bereits viele Ansätze in Kitas und Kindertagespflegestellen, wie unsere Praxisbeispiele zeigen:
- Wetbags für nasse Kleidung statt Plastiktüten
- Baumwollbeutel für jedes Kind (z.B. für den Transport von Kunstwerken)
- Leitungswasser und eingebaute Sprudelanlage statt Flaschenwasser
- Unverpackt einkaufen (Gemüse/Obst, aber auch Körner für selbstgemachtes Müsli)
- Eltern bringen eigenes Geschirr mit bei Festen
- Keine (Plastik-)Geschenke mehr im Adventskalender, stattdessen 24 Geschichten etc.
- Upcycling: Laternen oder Osterkörbchen
- Tauschregal (Gegenständen ein zweites Leben ermöglichen)
- Nachhaltiger Konsum ist DIE Stellschraube, an der wir alle drehen können. Auf geht’s!
Weiter informieren:
- UN-Plastikkonferenz 2024
- Plastikatlas
- Podcast "Unser Plastikmüll in Malaysia"
- Ideen für weniger Plastikmüll
- Wie wir Plastik reduzieren können
- Reportagen zu Plastikverschmutzung und Recycling
- Kinderlied „Unsere neue Taktik ist weniger Plastik“
4. Dezember 2024
Selber anbauen statt kaufen
Wie schmecken Monatserdbeeren? Und wie sehen Kornelkirschen aus? Schmecken die Felsenbirnen wirklich nach Birnen? Und was kann man aus Hagebutten herstellen?
Wir haben uns als Ziel gesetzt, die alten Wildobstsorten und Beeren aus dem Garten mit den Kindern wieder neu zu entdecken. Kinder kennen oft nur den Geschmack von Obst aus dem Supermarkt, welches meist unreif und geschmacklos ist. Manche Beeren sind viel zu weich für den Transport und werden gar nicht angeboten. So haben wir verschiedene Heidelbeersorten, Felsenbirnen, Honigbeeren, Johannisbeeren gepflanzt. Diese Sträucher bieten nicht nur den Insekten Nahrung, sondern im Frühjahr auch uns. Ab Mai können wir auf unsere eigens angebauten Beeren zurückgreifen.
Johanniter Familienzentrum, Morsbach
Wildkräuternachmittag
Bereits seit zwei Jahren verfügen wir in unserer Kita über ein Wildkräuterbeet. Die Kinder berichten schon beim Abholen sowie zuhause, was sie mit den Wildkräutern gemacht haben, und möchten dies ebenfalls mit ihren Eltern nachmachen. Schon öfter wurden wir von Erziehungsberechtigten auf die dazugehörigen Rezepte angesprochen. Daher haben wir einen Wildkräuternachmittag für Eltern und Kinder zu organisiert. Bei der Veranstaltung stellte sich heraus, dass die Eltern keinerlei Vorerfahrungen mit Wildkräutern hatten. Zuerst haben wir fünf verschiedene Kräuter kennengelernt: Giersch, Gänseblümchen, Löwenzahn, Spitzwegerich und Brennnessel. Die Teilnehmer durften sie genau unter der Lupe betrachten, daran riechen und natürlich ,,roh“ kosten. Im Laufe der Veranstaltung haben die Teilnehmer in Gruppenarbeit Kräuter gesammelt und verschiedene Gerichte daraus zubereitet.
Johanniter Familienzentrum, Morsbach
Wertschätzung der heimischen Natur fördern
Seit zwei Jahren bieten wir ein Jahresprojekt für unsere vierjährigen Kinder an. Das Projekt heißt DND und steht für Die Naturdetektive. Im Rahmen dieses Projektes kombinieren wir Wissensvermittlung mit aktivem Erleben in der Natur. Die Teilnehmenden sind alle Kinder, welche im darauffolgenden Jahr Vorschulkinder werden. Wir treffen uns 15-mal im Jahr, um mehr über heimische Bäume, Vögel, Kleintiere und Wildkräuter zu erfahren. Zwei Kolleginnen habe eine umfangreiche Fortbildung zur Naturerzieherin absolviert und bereichern mit ihrem Wissen das Projekt. Die Kinder arbeiten interessiert mit und erzählen ebenfalls zu Hause von ihren Erlebnissen. Wir sind bestrebt, dass die Kinder selbst das kleinste Lebewesen mit Respekt behandeln und keine Scheu vor diesen Tieren entsteht.
Johanniter Familienzentrum, Morsbach
Herzlichen Glückwunsch!
Der Wissenschaftsladen (WILA) Bonn hat erstmals die Auszeichnung „Nachhaltige Kindertagespflege“ verliehen: Sechs Kindertagespflegepersonen – darunter vier aus Bonn – haben in den vergangenen Wochen ihre Plaketten und Urkunden erhalten. Zuvor hatten sie erfolgreich zwei Online-BNE-Workshops beim WILA besucht und eigene Ideen zu drei unterschiedlichen nachhaltigen Schwerpunkten in der eigenen Kindertagespflegestelle verwirklicht und dokumentiert.
Die sechs erfolgreichen Teilnehmerinnen zeigen, dass es auch mit den Allerkleinsten möglich ist, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu vermitteln und Nachhaltigkeit zu leben. Gemeinsam mit den Kindern Müll zu trennen und zu vermeiden, Dinge wiederzuverwenden oder zu reparieren, Gemüse anzupflanzen, Vögel zu beobachten oder kleine Experimente zu machen – wie facettenreich nachhaltige Entwicklung ist, wird bei den eingereichten Praxisbeispielen deutlich. Auch die Eltern wurden von den Kindertagespflegepersonen von Anfang an bewusst mit einbezogen und adressiert. Für die Kindertagespflege wird das Projekt vom Wissenschaftsladen (WILA) Bonn in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Bonn durchgeführt. Die Teilnehmenden aus Bonn können sich die Workshops als Fortbildung anrechnen lassen. Im Februar 2025 startet der nächste Durchgang.
Außerdem wurden im aktuellen Projektdurchlauf bereits 40 weitere Kitas als Lernort für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Hier startet im Januar 2025 der nächste Kurs.
28. Oktober 2024
Woher kommt der Regen?
Nach einigen langen Regentagen sammelten wir mit den Kindern das Wasser der Pfützen, denn die Kinder fragten sich, woher kommt der ganze Regen? Wohin verschwindet er? Wir stellten den Prozess in einem Experiment da. Eine Herdplatte, die den warmen Erdboden darstellte; das gesammelte Regenwasser und ein Topf mit gläsernem Deckel zum reingucken wurde benötigt. Aus dem Wasser stieg nach kurzer Zeit Dampf hervor, diese bildete dann Tropfen am Topfdeckel. Wenn die Tropfen zu dick wurden, fielen sie herunter. Diesen Ablauf konnten die Kinder gut, wiederholend und kleinschrittig miterleben. Sowohl der Prozess war spannend mit anzusehen, als auch die Bedeutung dahinter. Es benötigt Zeit, bis das Wasser wieder verfügbar ist und es herunter regnet. Regen ist auch nicht täglich, dabei benötigen wir am Tag für viele verschiedene Dinge Wasser, das macht Wasser so kostbar.
Kinderhaus Villa Kunterbunt