Nachhaltige Feuchttücher
Jedes Plastik weniger ist ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Viele Schritte sind wir bereits gegangen (z. B. beim Einkaufen von Lebensmitteln, Bastelmaterial oder Spielzeug). Unser nächster Schritt war das Ersetzen von Feuchttüchern beim Wickeln der Kinder durch waschbare Stofftücher.
Die Eltern haben für ihre Kinder alte Handtücher in kleine Waschlappen umgewandelt. Die Kinder haben geholfen kleine Taschen zu gestalten, um benutzte und gewaschene Tücher von hier nach dort transportieren zu können. Weiteres Equipment ist ein bisschen Wasser zum Befeuchten der Tücher, wahlweise mit einem Schuss Pflegeöl und bei Bedarf weitere Papiertücher oder Klopapier.
Kindertagespflege Schnirkelschnecken von Maya Heuer-Lampe, Braunschweig
Projektmonat Wasser für U3
Einen ganzen Monat haben wir uns mit dem Thema Wasser beschäftigt. Das Ziel: Neugierig machen, Spaß haben, Eigenschaften und Wissenswertes kennenlernen, sensibilisieren für den Schatz Wasser. Auch die Eltern verfolgen täglich mit Interesse unsere Projekte und werden so gleich mit sensibilisiert. Hier ein paar Beispiele: Wo finden wir Wasser? Wofür brauchen wir Wasser? Wer lebt im Wasser? Wie transportieren wir Wasser? Wir machen Ausflüge zu vielen Wasserorten in der Umgebung, Wasser-Musik, Wasser-Experimente, ein Wasser-Kreislauf-Musical, eine Wasser-Challenge mit den Eltern, eine Wasser-Party. Weitere Themen: Wasser hat Kraft, zu wenig Wasser – zu viel Wasser, Müll im Wasser, Wasser sauber machen, wie können wir Wasser auffangen, Wasser-Wellness, Wasser macht gesund.
Kindertagespflege Schnirkelschnecken von Maya Heuer-Lampe, Braunschweig
Kochen als Erlebnis
In einer Zeit, in der wir im Alltag stark beansprucht sind und Kochen sowie Ernährung oft zweitrangig werden, während Fast Food sowie Fertigprodukte immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es wichtig, Kindern Ernährung und Kochen als Erlebnis vorzuleben.
Frische Produkte wie Obst und Gemüse gemeinsam einzukaufen, mit den Kindern am gleichen oder am nächsten Tag zu kochen, sie entsprechend ihrem Alter in die Zubereitung einzubeziehen, ihnen die Möglichkeit zu geben, beim Vorbereiten zu probieren, anzufassen und zu riechen - all das sollte so früh wie möglich beginnen. Ich bin überzeugt, dass dadurch schon früh ein Verständnis für gesundes, schmackhaftes und natürliches Essen entsteht und zugleich eine gemeinsame Aktivität geschaffen wird, die viel Spaß macht und das Interesse der Kinder weckt.
Kindertagespflege Ratz und Rübe im „Alten Waschhaus“ von Nil Ruppert-Bagheri, Bonn
Mit den Kindern zum Bauernhof
Mit den Kindern besuchten wir den Bio-Bauernhof „Der Leyenhof“, der ökologische Landwirtschaft betreibt und einen Teil seiner Erzeugnisse im Hofladen verkauft. Die Kinder beobachteten die Tiere, erkundeten die Felder und erlebten, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert.
Besonders wichtig war, den Kindern zu zeigen, dass bewusster Konsum auch bedeutet, auf Dinge zu verzichten: Wir kaufen gemeinsam im Hofladen ein und achteten darauf, Produkte ohne Plastik oder unnötige Verpackungen zu wählen. Es wurde erklärt, warum wir manches nicht brauchen, warum weniger manchmal mehr ist und wie man mit Ressourcen verantwortungsvoll umgeht.
Dieses Erlebnis teilten wir den Eltern mit und empfahlen ihnen, den Hof mit ihren Kindern zu besuchen. Solche Aktionen finden regelmäßig statt, um die Kinder für Nachhaltigkeit, bewussten Konsum und Verzicht zu sensibilisieren.
Kindertagespflege Ratz und Rübe im „Alten Waschhaus“ von Nil Ruppert-Bagheri, Bonn
Säen und Pflanzen
Unter dem Schwerpunkt „Natur und Artenvielfalt“ führten wir mit den Kindern ein spannendes Naturprojekt durch. Dabei legten wir verschiedene Samen - Bohnen, Erbsen und Kichererbsen - in durchsichtigen Aufkeimbehältern auf feuchte Watte aus. Unter Aufsicht wurden die Behälter vorbereitet und täglich beobachtet. Wichtig war, darauf zu achten, dass die Samen genug Feuchtigkeit haben, um sich gut zu entwickeln. Ziel war es, den Keimprozess direkt zu verfolgen um zu sehen, wie aus kleinen Samen Pflanzen entstehen. Nachdem die Samen gekeimt und kräftige Pflänzchen gewachsen waren, setzten wir die Setzlinge gemeinsam ins Hochbeet um. Mit ein wenig Glück und Fürsorge können wir zur gegebenen Zeit sogar eine kleine Ernte sammeln.
So konnten die Kinder den gesamten Entwicklungsprozess miterleben - vom ersten Keimen bis zum Einpflanzen.
Kindertagespflege Ratz und Rübe im „Alten Waschhaus“ von Nil Ruppert-Bagheri, Bonn
Leihen statt kaufen – Teilen macht Freude
Wir haben eine kleine Leihaktion gestartet, um schon den Kleinsten zu zeigen: Man muss nicht alles besitzen, um Freude daran zu haben. Jedes Kind brachte ein gut erhaltenes Spielzeug von zu Hause mit, das für einige Tage ausgeliehen wurde. In einer schön gestalteten Leihecke warteten die Spielsachen darauf, neu entdeckt zu werden. Mit leuchtenden Augen suchten sich die Kinder ein fremdes Spielzeug aus, spielten begeistert damit – und gaben es später achtsam zurück. So entstanden erste Impulse für Verantwortung und Gemeinschaft.
Nachhaltiges Ziel: Teilen statt kaufen – diese Erfahrung stärkt den bewussten Umgang mit Dingen, schont Ressourcen und vermittelt von klein auf: Weniger kann mehr sein.
Kindertagespflege Sonnenschein von Zarife Celik, Hückelhoven
Gesunde Ernährung spielerisch erleben
In meiner Kindertagespflege lernen die Kinder auf natürliche Weise, woher Lebensmittel kommen und wie wertvoll sie sind. Gemeinsam haben wir Kresse gesät, gepflegt und täglich beobachtet, wie sie wächst. Die Kinder waren mit großer Begeisterung dabei, ihre Becher zu gießen und den Fortschritt zu dokumentieren. Als die Kresse schließlich geerntet wurde, probierten wir sie zusammen – ein echtes Erfolgserlebnis!
Besonders begeistert waren die Kinder auch von den Himbeeren aus unserem Garten. Sie durften direkt vom Strauch naschen und erfuhren dabei, wie Obst wächst und reif wird. Durch solche Erlebnisse entwickeln die Kinder nicht nur ein Bewusstsein für gesunde Ernährung, sondern auch eine enge Verbindung zur Natur und ein Gefühl der Verantwortung.
Kindertagespflege Sonnenschein von Zarife Celik, Hückelhoven
Kleine Weltenentdecker – große Vielfalt
In diesem Jahr betreue ich eine multikulturell gemischte Gruppe mit Kindern aus unterschiedlichen Herkunftsfamilien – darunter türkische, arabisch-italienische und deutsche. Kulturelle Vielfalt ist fester Bestandteil unseres Alltags. Gemeinsam feiern wir Feste aus verschiedenen Traditionen, basteln, singen, kochen und entdecken die Welt mit neugierigen Augen. Ob selbstgemachte Pasta beim Italien-Tag, süßes Gebäck zum Zuckerfest oder Laternen zu St. Martin – die Kinder erleben spielerisch, wie bunt und bereichernd kulturelle Unterschiede sind. Dabei stehen Werte wie Respekt, Gemeinschaft und Freude im Mittelpunkt. Jedes Kind darf seine Herkunft mit einbringen und wird in seiner Individualität gesehen. So entsteht ein wertschätzendes Miteinander, das interkulturelle Kompetenz fördert – von klein auf.
Kindertagespflege Sonnenschein von Zarife Celik, Hückelhoven
Die wandernden Buchkisten
Wir haben vier Buchkisten zu den Themen „Gefühle“, „Freunde“, „Familie“ und „Das bin ich“ zusammengestellt, auch einige englischsprachige Bücher. Die Bücher spiegeln die Diversität der Lebenswirklichkeiten wider. Es gibt Bücher, die das Thema „anders sein“ aufgreifen, verschiedene Familienmodelle thematisieren oder Geschichten über Gefühle erzählen. In den Geschichten gibt es Vertrautes und Neues, und Fragen kommen auf.
Jede Kiste bleibt ca. zwei Wochen in der Gruppe. Dann wandert sie weiter und eine neue Kiste kommt in die Gruppe. Die Bücher können einige Tage ausgeliehen werden. Dabei ist es wichtig, dass sie gemeinsam in der Familie und in der Gruppe gelesen und angeschaut werden, gemeinsame Lesezeit. Themen aus den Büchern werden im Betreuungsalltag aufgegriffen, zum Beispiel Backen für das Zuckerfest, Verkleiden, bewusster Umgang mit Gefühlen.
Die Buchkisten können mit „neuen“ Büchern erweitert werden. Die Kinder können eigene Bücher zum Verleihen in die Kisten legen.
Kindertagespflege von Sylvia Martinez, Ratz und Rübe im "Alten Waschhaus", Bonn
Weniger Plastik, Müll vermeiden
Wir bemühen uns, in der Gruppe Plastiktüten zu vermeiden und auch Papiertüten mehrfach zu nutzen. Jedes Kind hat für schmutzige Wäsche ein Wetbag und wir benutzen keine Tüten mehr. Zur Not muss die Wäsche gut gefaltet ohne Tüte transportiert werden.
Über Crowd-Farming bestellen wir größere Mengen Obst und Gemüse aus Europa, für die Gruppe wie auch für die Familien. Die Lieferung kommt im Karton und die Verteilung findet über Mehrwegbehälter (alte Kartons, Papiertüten, Stoffbeutel) statt. Somit werden auch lange Transporte aus Übersee vermieden.
Für das Frühstück wird mehrmals in der Woche frisches geschnittenes Brot gekauft. Oft wird es dann in einer Tüte verpackt. Wir benutzen nun ausschließlich Stoffbeutel, die zum Brotkauf mitgenommen werden. Alle Plastik und Papiertüten werden möglichst mehrfach genutzt.
Kindertagespflege von Sylvia Martinez, Ratz und Rübe im "Alten Waschhaus", Bonn









