Die UN-Konferenz gegen Plastikmüll in Südkorea ist gerade gescheitert, es wurde noch kein rechtsverbindliches, internationales Abkommen beschlossen. Die Mehrheit der Staaten, die die Plastikproduktion begrenzen will – darunter auch die EU –, konnte sich nicht gegen die Handvoll Verweigerer vor allem aus ölproduzierenden Staaten durchsetzen. Diese Länder, wie Russland oder Saudi-Arabien, weigern sich, das sehr lukrative Geschäft mit Plastik, dessen Bestandteil Erdöl ist, zu drosseln. Das Problem dabei: Derzeit werden bereits weltweit jährlich 400 Millionen Tonnen Plastik produziert und es wird mit einer Verdopplung oder Verdreifachung in den nächsten Jahrzehnten gerechnet. Doch nur ein Bruchteil davon kann recycelt werden.

Ein Großteil ist wertloses Einmalplastik, das sich beispielweise wegen des Plastikmix gar nicht recyceln lässt – auch nicht in Ländern mit niedrigen Lohnkosten wie Malaysia, in denen unser exportiertes Plastik aus Deutschland noch per Hand sortiert wird. Die Folge: Plastik wird (illegal) verbrannt oder einfach illegal in der Natur entsorgt – und findet sich inzwischen ebenso in der Tiefsee und Arktis wie in unseren Böden, ebenso in den Mägen von verendeten Walen und Seeigeln wie in allen Teilen unseres Körpers und der Muttermilch, hier als winziges Mikroplastik oder noch kleineres Nanoplastik. Eine Tragödie für den ganzen Planeten!

Da eine zwischenstaatliche Lösung (noch) nicht in Sicht ist, müssen wir selbst unser Konsumverhalten ändern – also Plastikprodukte vermeiden/reduzieren und Alternativen finden. Hier gibt es auch bereits viele Ansätze in Kitas und Kindertagespflegestellen, wie unsere Praxisbeispiele zeigen:

  • Wetbags für nasse Kleidung statt Plastiktüten
  • Baumwollbeutel für jedes Kind (z.B. für den Transport von Kunstwerken)
  • Leitungswasser und eingebaute Sprudelanlage statt Flaschenwasser
  • Unverpackt einkaufen (Gemüse/Obst, aber auch Körner für selbstgemachtes Müsli)
  • Eltern bringen eigenes Geschirr mit bei Festen
  • Keine (Plastik-)Geschenke mehr im Adventskalender, stattdessen 24 Geschichten etc.
  • Upcycling: Laternen oder Osterkörbchen
  • Tauschregal (Gegenständen ein zweites Leben ermöglichen)
  • Nachhaltiger Konsum ist DIE Stellschraube, an der wir alle drehen können. Auf geht’s!

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4. Dezember 2024