Klischeefrei fängt früh an
Mit dem Buch „Mein großes Berufe Wimmelbuch“ von Max Walther sind wir ins Thema „Klischeefrei“ eingestiegen. In dem Buch sind uns insbesondere folgende Figuren aufgefallen:
- Hannah, die bei der Müllabfuhr arbeitet
- Tom, der Hausmann und Vater ist
- die IT-Spezialistin Emely und ihre Partnerin sowie
- Sarah, die Baggerführerin.
Diese Figuren haben uns gezeigt, wie vielfältig die Menschen und wie bunt die Welt ist. Es ist wichtig, sich frei von Geschlechterklischees zu machen und tun zu können, was jeden selbst glücklich macht.
Höhepunkt dieses Projekts war unser Besuch bei der örtlichen Berufsfeuerwehr. Hier sind wir der Frage, was genau Feuerwehrleute so machen, auf den Grund gegangen. Wir durften uns die gesamte Wache anschauen und die Auszubildende Julia hat uns erklärt und vorgeführt, was sie bei einem Einsatz anziehen muss. Krönender Abschluss war für die Kinder das Spritzen mit dem Löschschlauch.
Kindertagespflege Pusteblumenkids von Tina Momberger, Bonn
Geschlechtergerechtigkeit
Ein wichtiges Thema in meiner Kindertagespflege ist die Geschlechtergerechtigkeit. Es werden alle Kinder darin bestärkt, dass sie frei in ihrer Wahl sind und es keine festen Vorgaben nach Geschlecht gibt für Vorlieben im Spiel, Kleidung, Aussehen oder auch für spätere Berufe. Dafür haben wir jetzt mehrere neue Bücher und Spiele angeschafft, in denen die Kinder sehen, das jeder Beruf für jedes Kind möglich ist, z.B. das Klischeefrei – Wimmelbuch und Memory Spiel.
Ein großes Ereignis war der Besuch der Feuerwehr und auch da haben wir gesehen, dass sowohl Männer wie auch Frauen den Beruf ausüben können. Ebenso ist es für die Kinder selbstverständlich, dass es ganz verschiedene Formen von Familie gibt. Nicht nur Kinder, die Mama und Papa haben, sondern auch Papa und Papi und Mama und Mami oder auch Soloeltern.
Kindertagespflege Krümelkiste von Astrid Schottel, Wesseling
"Bibliothek der Dinge" und Kleiderbazar
Alle Kinder sollen die gleichen Möglichkeiten haben und gleichzeitig soll unnötiger Konsum vermieden werden. Daher haben wir eine „Bibliothek der Dinge“ angelegt. In einem Ordner können sich die Eltern die vorhandenen Dinge anschauen und dann auswählen, was sie ausleihen möchten. Die Auswahl ist vielseitig und reicht von Spielzeug (In- und Outdoor), über Möbel (Hochstühle, Reisebetten etc.) und Hilfsmittel (Tragetücher, Manduca, Seitensitze, Autositze, Bollerwagen etc.) bis Bücher. Zusätzlich können die Eltern selbst ebenfalls Sachen zur Verfügung stellen, die sie bereit sind, an andere Eltern zu verleihen. Auf diesem Wege können alle Familien davon profitieren. Wir reduzieren gemeinsam unnötig produzierte Gegenstände, die nur unseren Geldbeutel leer und unsere Keller voll machen und unsere Kinder – wenn es hochkommt – nur ein halbes Jahr begeistern.
Zusätzlich stehen auf unserer Veranda “neue” Regale, welche wir als Spenden erhalten haben. Diese dienen als Kleiderbazar und sind mit Kleidergrößen versehen, um den Überblick zu erleichtern. Dort kann man dann kostenfrei Kleidung und Schuhe entnehmen.
Kindertagespflege „Jules Schäfchen“ von Julia Hanses, Troisdorf
Selbstporträts – alle anders, und doch alle gleich!
Als Kita mit vielseitigem Umfeld ist es uns besonders wichtig, die Kinder erfahren zu lassen, dass sie alle gleich zu betrachten sind – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder den sozialen Verhältnissen, aus denen sie stammen. Zuerst besprechen wir die jeweiligen optischen Merkmale eines jeden Einzelnen. Dann dürfen die Kinder sich selbst malen. In einer weiteren Gesprächsrunde werden nun alle Selbstportraits miteinander betrachtet. Als Fazit zieht die Gruppe, dass zwar jedes Kind ein individuelles Aussehen hat, es aber dennoch Eigenheiten gibt, die mehrere Kinder in unterschiedlicher Form aufweisen. Jetzt wird besprochen, ob Kinder mit anderen äußeren Merkmalen auch andere Rechte im Kindergartenalltag oder in den Familien zuhause haben. Schnell erkennen die Kinder die Gleichheit in ihren Rechten – auch mit anderem Aussehen, Geschlecht oder anderer Herkunft. Gemeinsam ziehen wir das Fazit, dass alle Menschen das Recht auf Gleichheit haben. Die Portraits hängen nun im Flur aus.
Städtische Kindertageseinrichtung Alsfeld
Kinderparlament
Seit vielen Jahren spielt die Partizipation eine wichtige Rolle in unserer Einrichtung. Damit die Kinder noch mehr mitentscheiden können und lernen, ihre Meinung zu vertreten, haben wir dieses Thema nochmals in den Fokus genommen. Seit Jahren gibt es bereits ein Kinderparlament in unserer Einrichtung, welches aus zwei Kindern pro Gruppe besteht. Jede Gruppe wählt ihre Vertreter*innen und alle 3 Monate wird neu gewählt.
Damit das Kinderparlament regelmäßig und aktiv mit einbezogen wird, können die Kinder entscheiden, was es mittwochs zum Frühstück gibt. An diesem Tag bieten wir das Frühstück von der Kita an. Immer freitags setzt sich jetzt das Kinderparlament zusammen und bringt Ideen der Kinder aus ihren Gruppen mit. Nach der Ideenfindung wird demokratisch abgestimmt, was es zum Frühstück gibt. Die Kinder lernen dadurch auch, dass nicht nur ihre Meinung wichtig ist, sondern auch, dass sie die Meinungen ihrer ganzen Gruppe vertreten müssen.
Kita St. Elisabeth, Brilon
Gemeinsam bauen wir eine Schule in Gambia
Mit einer Auswahl an Spielen und Methoden haben wir den Kindern ihre 54 Rechte näher bringen können. Unser ausgewähltes Kinderrecht ist das Recht auf Bildung. Die Kinder sammeln gemeinsam mit ihren Eltern sowie dem Team der Erzieher*innen Geld, um eine Schule in Gunjur (Gambia) fertigzustellen. 130 Kinder kommen dann endlich zu ihrem Recht auf Bildung. Die Kinder, Eltern und Erzieher*innen werden im Eingangsbereich und online über die aktuelle Restsumme bis zur Fertigstellung der Schule informiert. Die Kinder sind sehr motiviert und haben teilweise ihr Taschengeld in das Spendenglas geworfen. Aktuelle Bilder und Videos werden täglich online präsentiert und auf Wunsch den Kindern, Eltern und Erzieher*innen gezeigt.
Ev. Kita Mirjamgemeinde an der Lutherkirche, Offenbach
Aus Meins wird Deins
Die Kita Arche Noah hat sich in diesem Jahr an der Aktion „Meins wird Deins – Jeder kann St. Martin sein“ beteiligt und dabei ein schönes Zeichen des Verzichts und des Teilens gesetzt. Im Einklang mit dem Vorbild des heiligen Martin haben die Kinder gut erhaltene Kleidungsstücke, die ihnen zu klein geworden sind oder nicht mehr getragen werden, gespendet. Durch diese Aktion haben sie nicht nur ihren Konsum reflektiert, sondern auch ein wertvolles Stück Chancengleichheit und Solidarität geschaffen.
Der Verzicht auf nicht mehr benötigte Kleidung ist eine wunderbare Gelegenheit, bewusster zu konsumieren und gleichzeitig anderen zu helfen. Die Kinder der Kita Arche Noah haben mit ihrer Spende einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Kleidung in andere Hände gelangt und Kindern in Not zugutekommt. Als Dankeschön für ihre Teilnahme an der Aktion erhielt jedes Kind ein schönes Armband, das als Erinnerung an die Bedeutung des Teilens und des Verzichts dient.
Diakonie Michaelshoven Kita gGmbH ev. Kita Arche Noah, Wesseling
Partizipation: Veränderungen in der Natur
Wir ermutigen die Kinder, ihre Meinung und Wünsche zu äußern, an Entscheidungen teilzunehmen und aktiv mitzugestalten. Philosophieren mit Kindergartenkindern ist eine wunderbare Möglichkeit, ihre Neugier und Kreativität zu fördern. In der Kita können die Kinder durch das Stellen von Fragen und das Diskutieren des Themas „Was ist für dich Natur?“ ihre eigenen Gedanken und Meinungen entwickeln. Durch diesen Prozess hat sich das Thema „Herbstveränderungen der Natur“ für die Drei- und Vierjährigen herauskristallisiert. Die Kinder entwickeln durch diesen Zugang ein tieferes Verständnis für die Veränderungen in der Natur und deren Bedeutung.
Die Kinder erlebten anschließend den Herbst mit allen Sinnen. Sie lauschten dem raschelnden Laub unter ihren Füßen, schnupperten den frischen Duft der kühlen Luft und beobachteten die bunten Farben der Blätter. Mit Begeisterung erforschten sie gefrorene Pfützen, matschige Wege und Äcker. Sie sprangen in die Pfützen, ließen die kalte Erde durch ihre Finger rieseln und sammelten Kastanien.
Kita Margherita, Würzburg
Farben sind für alle da
In unserer Waldkita spielt das Thema „Geschlechtergleichheit“ eine große Rolle. Unsere Kinder bekommen durch äußere Einflüsse (z.B. Werbung) aufgezeigt, dass bestimmte Spielzeuge nur für Jungs oder Mädchen gemacht sind. Auch Eltern klären wir regelmäßig darüber auf, dass beispielsweise Jungs mit Puppen spielen und Mädchen gerne mit Fahrzeugen spielen dürfen. Um der veralteten Ansicht von geschlechterspezifischem Spielzeug und geschlechterspezifischer Kleidung entgegen zu wirken, lesen wir gemeinsam das Buch „Farben sind für alle da“ Das Buch zeigt am Beispiel von Tieren mit ungewöhnlicher Fellfarbe, dass Farben eben für alle da sind. Im Anschluss an das Buch konnte jedes Kind ein farbenfrohes Monster malen und als Erinnerung in den Portfolio-Ordner heften.
Ein kleines Projekt mit großer Wirkung, da das Thema „Geschlechtergleichheit“ insbesondere unter den Vorschulkindern im Alltag präsent war und zu guten Gesprächen zwischen den Fachkräften und unseren älteren Kindern geführt hat.
DRK Waldkindergarten Mülheim, Blankenheim
Starke Stimmen – Gemeinsam für unsere Rechte!
In unserem Besprechungskreis der Kinderkonferenz diskutieren die Kinder aktiv darüber, was ihnen wichtig ist. Hier ermutigen wir sie, ihre Wünsche und Anliegen zu äußern – sei es, was sie spielen möchten oder welche Feste sie feiern wollen. Dieser Austausch fördert nicht nur das Selbstbewusstsein der Kinder, sondern stärkt auch ihre sozialen Kompetenzen.
In unserem Projekt „Wir starken Kinder“, haben wir gemeinsam mit den Kindern ihre Mitbestimmungsrechte thematisiert . Unter dem Motto „Hand drauf, wir Kinder haben Rechte“ haben wir sie dazu angeleitet, ihre Rechte zu erkennen und aktiv zu leben.
Ziel beider Initiativen ist es, den Kindern eine Stimme zu geben und sie zu ermutigen, eine nachhaltige Verantwortung für ihre Umgebung zu übernehmen – denn jedes Kind hat das Recht, gehört zu werden!
Städt. Tageseinrichtung für Kinder und Familienzentrum Braukämperstraße, Gelsenkirchen