Konsum und Verzicht

Wir machen Papier

Aufgrund des viel gebrauchten Malpapiers überlegten wir gemeinsam mit den Kindern Strategien, um mehr Papier zu sparen. Wir gingen auf Regeln ein, aber auch auf einen ganz besonderen Vorschlag. „Neu machen“, Recyceln also und genau das taten wir. Zunächst sammelten wir allerhand Papier, rissen dieses klein, weichten es ein Wochenende lang ein und zerkleinerten es dann im Mixer. Anschließend wurde es gepresst, getrocknet und in Form geschnitten. Die Kinder erlebten auf diese Weise jeden einzelnen Schritt eines Recycling-Prozesses mit und konnten selbst aktiv werden. Sowohl die viele Arbeit, als auch die Zeitspanne die es benötigt, um ein Blatt Papier herzustellen waren der ausschlaggebende Hintergrund und das prägende Erlebnis.

Kinderhaus Villa Kunterbunt, Kranenburg

Stoffbeutel gestalten

Kleine Veränderungen - große Wirkung: Für den Transport der vielen gemalten Bilder und der Wäsche nutzten wir bisher leider unzählige Plastiktüten. Das wollten wir ändern. Aus ungenießbaren, alten Kartoffeln haben wir Stempel hergestellt und nachhaltige Stoffbeutel gestaltet. Diese sind nun regelmäßig im Gebrauch und bringen den Kindern viel Freude.

Ev. Kita Philippus, Köln

Zweite Chance

Eine Mutter, deren erstes Kind ich schon betreut habe, wollte die nun zu klein gewordene und nicht mehr gebrauchte Kleidung nicht einfach wegschmeißen. Da haben wir gemeinsam überlegt, wohin mit den Bodys, Pullis, Hosen etc. Das Ergebnis ist unsere „Fundgrube“: Hier kann nun jeder schauen, ob was für ihn dabei ist. Eines Morgens brachte sogar ein Mädchen eines ihrer Stofftiere mit. Sie legte es in die Fundgrube und sagte, sie hätte jetzt ein neues bekommen und dieses bräuchte nun ein neues Zuhause.

Kindertagespflege von Petra Goebel, Bonn

 

Langlebige Kronen

Bei uns bekommen die Kinder keine Papierkronen mehr. Wir haben eine Schatzkiste, in der verschiedene Filzkronen vorhanden sind. Das Geburtstagskind darf sich für seinen Ehrentag eine aussuchen und diese im Kindergarten tragen. Danach wandert sie wieder in die Schatztruhe.

Städtische Kindertageseinrichtung Markusstraße, Troisdorf-Bergheim

 

Zweite Chance statt Mülltonne

Wir haben mit wertfreien Materialien (Joghurtbecher etc.) gebaut. Dadurch haben die Kinder gelernt, dass auch ohne richtiges Spielzeug tolle Dinge entstehen können. Wir schmücken zur Weihnachtszeit regelmäßig den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus. Den Baumschmuck basteln wir aus nachhaltigen Materialien (z.B. Tannenzapfen, Eisstäbchen). Des Weiteren haben wir ein Tauschregal für die Familien im Flur der Kita eingeführt. In das Tauschregal können die Eltern nicht mehr benötige Sachen (Bücher, Spielzeug, Kleidung) reinlegen und den Sachen somit eine zweite Chance geben, anstatt sie wegzuwerfen.

Städtische Kita Pusteblume, Meckenheim

Laternenwerkstatt

Unsere Laternenwerkstatt im Herbst haben wir mit wiederverwendbaren Materialien und Resten bestückt. Hieraus haben die Kinder wunderschöne individuelle Laternen gebastelt und jedes Kind konnte dennoch aus dem Vollen schöpfen. Wir haben bei den Familien Materialien erfragt, wie Plastikverpackungen, Eierkartons, Pappteller etc. aber auch Reste von Stoff, Papier, Pappe, Glitzer und so weiter. Es kamen so viele Sachen zusammen, dass wir nichts mehr hinzukaufen mussten und jedes Kind für sich eine individuelle wunderschöne Laterne gebastelt hat.

Ev. Kindertageseinrichtung Leuchtturm, Velbert

Ressourcen schonen

Wir haben uns mit dem Thema Müll beschäftigt, Müll gesammelt und eine Müllverbrennungsanlage besucht. Durch das Projekt haben wir unsere Ansprüche stark zurückgenommen. Beispielsweise haben wir es wertschätzen gelernt, mit Naturmaterialien zu spielen und zu konstruieren, haben Papier selbst hergestellt und unseren Papierkonsum eingeschränkt.

Wir haben aber auch die Traditionen des Schenkens hinterfragt. Zu Muttertag und Vatertag wurde nichts mehr gebastelt. Wir haben die Eltern stattdessen zu einem gemeinsamen Nachmittag in die Kita eingeladen. Auch zum neuen Kindergartenjahr gab es kein Begrüßungsgeschenk wie in den vergangenen Jahren. Stattdessen haben die Erzieher*innen eine Karte mit einer Affirmation bekommen, die sie während dem Jahr begleiten und emotional stärken soll.

Kindertagesstätte Gänseblümchen, Wuppertal

Naturmandala

Mit einer Gruppe aus dem Krippenbereich haben wir einen Spaziergang unternommen. Für den Spaziergang haben die Kinder eine Aufgabe bekommen: Sie sollten Materialien vom Boden einsammeln, die sie interessant finden. Bei unserem Spaziergang über Feldwege haben sie einige spannende Dinge entdeckt: So landeten viele Steine, Zapfen, Hühnerfedern, Äpfel, Blätter und Zweige im Jutebeutel. Aus den gesammelten Naturmaterialien haben die Kinder ein Mandala gelegt. Im Anschluss haben wir mit den Kindern ein paar Naturmaterialien auf ein Plakat geklebt und es in die Gruppe als Fühlangebot gehangen. Die gesammelten Äpfel wurden als Teil des Frühstücks den Kindern zur Verfügung gestellt. Mit diesem Angebot wollten wir auch die Jüngsten darauf aufmerksam machen, dass die uns vorgegebene Umgebung zahlreiche natürliche Ressourcen zur Verfügung stellt, die wir nachhaltig im Spielalltag in der Krippe nutzen können.

Städtische Kindertagesstätte Kinderplanet, Heimbach-Weis, Neuwied

Tauschschrank für alle

Unsere Kita hat vor den Sommerferien von den ehemaligen Vorschulkindern einen Tauschschrank geschenkt bekommen, den wir uns gewünscht haben. Momentan steht er noch im Vorflur des Kindergartens, soll aber demnächst vor dem Kindergarten stehen. So ist er nicht nur für unsere Eltern, sondern für alle Bewohner des Dorfes während der Öffnungszeiten zugänglich. Jeder kann geben, was er nicht mehr braucht, und nehmen, was ihm gefällt. So lernen die Kinder, dass Spielzeug oder Kleidung nicht immer neu gekauft werden muss, und lernen es wertzuschätzen. Der Schrank wird sehr gut angenommen und es findet ein reger Tausch statt. Unser Tauschschrank ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Müllvermeidung. Auch bei der Auswahl des Schrankes wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Er ist aus Holz und unbehandelt.

Die kleinen Strolche, Sundern

Wellness-Nachmittag für den Lieblingsmenschen

Wir haben statt Muttertags- und Vatertagsgeschenke zu basteln einen Lieblingsmenschnachmittag veranstaltet. Das Motto des Nachmittages war „Wellness“. Wir haben uns gegenseitig massiert, haben Mandalas ausgemalt und eine Entspannungsgeschichte gehört. Uns war es wichtig, auf Geschenke zu verzichten und diese durch qualitative Zeit mit unseren Liebsten zu ersetzen, um nachhaltig und gegen zu viel Konsum zu arbeiten.

Da wir vielfältige Familien haben, war uns es auch wichtig, den Tag zu einem Lieblingsmenschentag zu machen: Die Kinder konnten sich eine Person aussuchen, die den Nachmittag mit ihr verbringen durfte.

Kita Sprungbrett, Radevormwald

Neue Chance für Regenjacken, Pullis und Co.

In unserer neu eingerichteten Tauschbörse können Eltern Kleidung, die nicht mehr gebraucht wird, hereinlegen und dieser somit eine weitere Chance geben von anderen getragen zu werden. Das spart Ressourcen. Dieser Schrank steht bei uns im Eingangsbereich und ist für alle Eltern frei zugänglich.

Kita Flöz Sonnenschein, Gelsenkirchen

Unser Tausch-mich-Schrank: kostenfrei und nachhaltig

Aufgrund immer gut besuchter Trödelaktionen in unserem Haus und der Umgebung fiel die Entscheidung zur Installation eines Tausch-mich-Schranks sehr schnell. Bewusst entschieden wir uns für einen gebrauchten Schrank, den wir aus unserer trägerinternen Tauschbörse anschafften. Kinder und Eltern haben die Möglichkeit, geliebte, aber leider nicht mehr benötigte Spielsachen hier zum Tausch anzubieten bzw. zu verschenken. Kinder erlernen durch diese Weitergabe eine andere Art des Konsums und vertiefen den Gedanken der Nachhaltigkeit.

Städtische Tageseinrichtung für Kinder und Familienzentrum Kriemhildstraße, Gelsenkirchen

Spielzeugfreie Zeit

Durch die Erweiterung des Bildungsbereiches Wald und Kita-Umgebung möchten wir Räume schaffen, in denen die Kinder selbst kreativ werden können. Regelmäßige Waldtage sind konsumfreie Tage und fördern die kreative Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt. Die Kinder setzen sich gezielter mit anderen Kindern und Erwachsenen, aber auch mit sich selbst auseinander. Deshalb bieten wir zu jeder Jahreszeit wöchentliche Waldtage und regelmäßige Waldwochen an. Dafür werden Lupen und Lupendosen, Naturführer (um Tiere oder Spuren zu identifizieren), Kamera und Taschen mitgenommen. Die Kinder sammeln dabei oft Blätter, Kastanien, Steine und Nüsse.

Aufenthalte am Rhein stehen ebenfalls auf der Tagesordnung, dort werden Tierchen beobachtet, die im und am Wasser leben, es wird philosophiert, z.B. warum Steine sinken aber Holz auf dem Wasser schwimmt und es wird geschaut, wie hoch der Pegel ist. Mindestens zweimal im Jahr besuchen wir den Kräutergarten Rengsdorf, wo die Kinder lernen, welche Kräuter essbar sind, wo sie wachsen und wofür sie gut sind.

Heddesdorfer Kinderburg, Neuwied

Wir machen unser Papier selbst

Wir haben uns mit unserem Papierkonsum beschäftigt und mit den Fragen: wo kommt das Papier her und wie kann man es verwerten? Wir haben uns eine kleine Kinderdokumentation angeschaut „Wie wird Papier hergestellt?“ und uns im Anschluss mit den Kindern darüber ausgetauscht. Die Kinder waren schon sehr erschrocken, dass so viele Bäume dafür benötigt werden.

Daher haben wir entschieden, unser Papier nachhaltig selbst herzustellen. Zunächst sammelten wir unser anfallendes Altpapier. Dieses wurde in kleine Schnipsel zerrissen und in Wasser aufgeweicht. Nun hieß es endlich selber schöpfen. Nachdem die Kinder den Schöpfprozess einmal erlebt hatten und so bemerkt haben, wie lange es dauert, bis ein Blatt Papier fertig hergestellt ist konnten wir eine Veränderung bemerken. Sie überlegen genau, ob das Papier nicht mehr benötigt wird oder ob sie ihr Kunstwerk später weitergestalten möchten. Die Kinder schätzen ihr selbsthergestelltes Papier viel mehr.

FRÖBEL-Kindergarten Abenteuerland, Köln

Sodastreamanlage

Mit Bezug der neu gebauten Kita haben wir eine fest verbaute Sodastreamanlage in der Küche bekommen. Dadurch entfallen Transportwege und Transportkosten für Sprudelwasser. Außerdem brauchen wir die rund 30 Kisten Sprudelwasser nicht mehr lagern.

Das Leitungswasser wird durch die Anlage gefiltert und dann aufgesprudelt. An einem separaten Waschbecken kann sowohl Sprudelwasser als auch stilles Wasser direkt aus dem Hahn gezogen werden. Wir haben 3 Gasflaschen, welche in regelmäßigen Abständen gegen volle Gasflaschen ausgetauscht werden.

Kinderhaus Die Waldfrösche, Nütterden

Naturmaterialien und Alltagsgegenstände

U3 Kinder benötigen durch ihre verschiedenen Altersstrukturen und Entwicklungsphasen Spielzeuge mit vielfältigen Möglichkeiten und hohen Aufforderungscharakter. Beispielsweise nutzen die Kinder Naturmaterialien aus Holz wie Baumscheiben, Äste (nachwachsender Rohstoff) oder Kieferzapfen zum Bauen oder Kochen. Immer wieder entstehen neue Ideen. Sie nehmen sie in die Hand, fühlen, riechen, testen mit dem Mund, stapeln etc. – was auch immer man mit den Materialien auch alles machen kann.

Auch leere Milchtüten können gesammelt werden. Die Türme daraus werden höher und höher, Straßen für Autos zum Durchfahren werden erschaffen. Ein fantasiereiches und kreatives Spiel sowie Entdeckungen entstehen und entwickeln sich.

Kindertagespflege Weltentdecker, Bad Lippspringe

Sammlung für caritative Zwecke

Den nachhaltigen Tausch von Kleinkindkleidung praktizieren wir schon seit Jahren. Aktuell haben die Eltern und wir als Gruppe jetzt im Hinblick auf den Schwerpunkt die Sammlung noch auf Kinderkleidung bis 6 Jahre sowie auf Schuhe und Spielzeug erweitert. Die Sachen, die nicht getauscht werden, verteilen wir an viele Einrichtungen in Bonn.

Kindertagespflege von Annemarie Böhle-Schuck, Bonn

Wiederverwertbare Karnevalskostüme

Wir basteln Karnevalskostüme mit unterschiedlichen Motiven, die wieder einfach zerlegbar sind: Stoffreste, gebrauchtes Pack-Geschenkpapier sowie Krepppapier werden zu Umhängen zurechtgeschnitten. Diese werden nur mit einer Kordel oder Wollfäden am Hals befestigt. Auch motivnotwendige Applikationen wie Federn usw. werden nur mit einem Tropfen Kinderkleber befestigt. Gegebenenfalls kann auch mit Fingerfarben bemalt werden. Aus Pappkartonresten entstehen die Gesichter oder Hüte, die mit doppelseitigem Klebeband einfach auf einer Mütze oder einem Haarreif befestigt werden. Alle Karnevalskostüme können komplett auseinandergenommen werden ohne große Beschädigung. Sie bilden wieder die Grundlage für ganz andere neue Bastelarbeiten. Somit lernen die Kinder, dass alles wieder nachhaltig verwertbar sein kann. Das macht auch mehr Spaß, als stets etwas neu zu kaufen.

Kindertagespflege von Annemarie Böhle-Schuck, Bonn

 

 

Ressourcen nutzen

Unser Ziel ist es, den Kindern Wertschätzung von Ressourcen im Alltag zu vermitteln. Wir führen daher regelmäßig Recycling- und Upcycling-Angebote durch, bei welchen mit gesammelten Materialien aus dem Haushalt oder aus der Natur gearbeitet wird. Daraus entstehen dann zum Teil Dekorationen und Spiele, die saisonal wechseln oder im Kita-Alltag bestehen bleiben. Aus Eierkartons lässt sich so zum Beispiel ein Kranz basteln.

Kita Lennershof, Bochum

Aus Alt mach Neu

Der alte Kindergartenstuhl sollte entsorgt werden. Wir haben ihn dankend angenommen. Die Schrauben haben wir durch neue ersetzt, sodass der Stuhl wieder stabil war. Wir haben ihn dann abgeschliffen und bemalt.

So handhaben wir das mit all unseren Sachen: Bevor wir etwas entsorgen und neu kaufen, schauen wir erstmal, ob wir es noch reparieren oder aufhübschen können mit Farbe.

Melanie Andre, Kindertagespflege in Bonn

Schuhspenden + Fundraising

Mit dem Elternausschuss zusammen haben wir die Teilnahme am Sammelprojekt "Schuuz" gestartet. Bei diesem Projekt sammeln wir gebrauchte Schuhe von den Familien unserer Kita ein. Die gebrauchten Schuhe werden entweder recycelt oder werden bedürftigen Menschen zur Verfügung gestellt. Pro gefüllten Karton mit alten Schuhen, die von uns eingeschickt werden, erhält unser Elternausschuss Geld von Shuuz. Mit diesem Geld unterstützt der Elternausschuss die Kita unter anderem bei nachhaltigen Projekten.

Städt. Kita Biberburg, Neuwied

Recyceltes Tauschregal

Lange habe ich überlegt, was für Projekte ich machen sollte, die ich auch mit allen Kindern machen kann – ich betreue derzeit fünf Tageskinder, davon vier Einjährige. Dann stieß ich auf das alte Regal meiner Tochter: Aus selbstgemachten und nachhaltigen Bastelkleber (aus Naturprodukten hier in der Tagespflege) und alten Comics haben die Tageskinder und ich uns ein Tauschregal selbst gestaltet. Wir und die Eltern lieben daran die Kombination aus den Comicseiten und den Stiften. Jetzt sehen die Tageskinder jeden Tag ihr Werk und sind stolz auf sich selbst, weil sie dieses selbstgestaltet und etwas Besonderes, Nachhaltiges auf die Beine gestellt haben. Inzwischen hat sich das Regal schon mit Tauschsachen der Eltern gefüllt.

Kim Michelle Christophersen, Kindertagespflege Fofo, Bonn

Wir nähen ein Stockpferd – Upcycling!

Aus vielen Dingen kann man etwas Neues machen, um Müll und weiteren Konsum zu vermeiden. Einmal im Jahr nähe ich gemeinsam mit den Eltern und Kindern ein Stockpferd. Wir treffen uns draußen auf dem Spielplatz. Während die Kinder spielen, nähen wir das Stockpferd. Dafür benötigen wir eine alte Stricksocke, Füllwolle, Wollreste und Filz. Eine Woche vorher besorgen wir gemeinsam mit den Kindern einen Stock aus dem Wald. Dieser wird für jedes Kind geschnitzt und abgeschliffen, falls nötig.

Ich bin auf die Idee gekommen, weil wir in unserer Welt viele Dinge haben, die wir nicht mehr brauchen, wie zum Beispiel einzelne Socken. Diese können wir für etwas anderes nutzen und dadurch weniger konsumieren. Zudem können viele neue Produkte Schadstoffe enthalten. Man sollte auch den langen Weg bedenken, den unsere Kleidung und unsere Spielzeuge zurücklegen, bevor sie zu uns kommen, sowie den fairen Handel. Nicht zu vergessen ist die Freude und die Aufmerksamkeit, die die Kinder für dieses selbstgemachte Spielzeug empfinden.

Ana Jiménez Lorente, Naturverbundene Kindertagespflege die Waldmäuse, Köln

Spielzeugfreie Zeit

Von Aschermittwoch an verabschieden wir uns für mehrere Wochen von vorgefertigtem Spielmaterial in der Kita. Lediglich Möbel wie Regale, Tische und Stühle sowie nutzungsoffene Materialien wie Tücher, Decken oder Kissen verbleiben in den Räumen. Zusätzlich werden den Kindern Alltagsmaterialien, wertfreie Materialien und Naturmaterialien zur Verfügung gestellt. Dazu werden die Familien werden gebeten, wertfreies Material mitzubringen. Sie können es im „Recyclinghof“, der in der Eingangshalle der Kita aufgebaut ist, in die verschiedenen Kartons einsortieren – Blechdosen, Joghurtbecher, kleine Schachteln, CDs, Deckel von PET-Flaschen, Kastanien…

Die spielzeugfreie Zeit thematisiert das Konsumverhalten der Kinder, ihre permanente Konfrontation mit Spielzeugprodukten und die vorgeplante Zeit für Beschäftigungen. In Bezug auf Nachhaltigkeit bedeutet die spielzeugfreie Zeit eine Wegbewegung von der Spielzeugfixierung und des „Alles haben wollen“ der Kinder. Die Kinder sollen lernen, wieder mit weniger zurechtzukommen, und sollen Freiraum und Zeit für die Verwirklichung eigener Ideen und Spielimpulse nutzen.

städt. inklusive Kita Steinbüchel, Meckenheim

Reparaturwerkstatt und Tauschregal

Wir haben eine regelmäßige Reparaturwerkstatt etabliert. Wir sammeln kaputte Spielsachen in unserer Kita und reparieren diese mit Schraubenzieher, Nadel, Heißklebepistole und Holzleim. Die Kinder verstehen nun, dass es nicht nötig ist, kaputte Dinge direkt wegzuwerfen. Stattdessen überlegen wir zusammen, wie diese wieder spielbar gemacht werden können. Die Kinder entwickeln viel Kreativität dabei und genießen es, die unterschiedlichen Materialien zu Reparatur auszuprobieren. Wir haben diesen Gedanken noch weitergesponnen und uns überlegt: Was können wir mit nicht mehr benötigten Spielsachen machen? In regelmäßigen Abständen, nämlich einmal im Quartal, haben wir daher eine Tauschbörse in der Kita: Hier können Kinder ihre Spielsachen mit anderen Kindern tauschen. Um auch die Eltern mit hineinzunehmen, haben wir ein Tauschregal in unserer Kita aufgestellt, welches die Eltern nach Herzenslust füllen können. Wir stellen fest: Für fast alles gibt es einen Abnehmer.

Ev. Kita Wichtelland, Velbert

Papierschöpfen

Durch Papierschöpfen können die Kinder aus Zeitungspapier in mühevoller und zeitintensiver Arbeit neues Papier herstellen. So können sie Wertschätzung gegenüber dem Material entwickeln und einen achtsamen Umgang im Atelier und Alltag entwickeln.

Kita Käthe-Kollwitz-Straße, Niederkassel

Upcycling: Osterkörbchen aus Eierkartons, Blechdosen und Milchkartons

Im Atelier upcyceln die Kinder in kreativen Schaffensprozessen täglich alte Verpackungen oder sie geben ihnen z.B. in der Osterkörbchenwerkstatt ein neues Leben. Durch die Verwendung von wiederverwendbaren Taschen und Beuteln oder den Kauf unverpackter Lebensmittel können sie Müll vermeiden. Gesammelte Kronkorken werden an einen metallverarbeitenden Betrieb gespendet. Das Geld für den kostbaren Wertstoff kommt u.a. einem Verein zugunsten krebskranker Kinder zugute. Durch die vielfältigen Angebote sowie den Umgang im Alltag mit Müll können die Kinder Zusammenhänge und Alternativen erfahren, Abfall wertschätzen und einen achtsamen Umgang mit Ressourcen lernen.

Kita Käthe-Kollwitz-Straße, Niederkassel

Tauschschrank

Für alle Familien in unserer Einrichtung wurde ein Tauschschrank aufgestellt. Diesen dürfen die Familien mit allem befüllen, was sie gerne weitergeben möchten (Kleidung, Spielzeug, Gutscheine, etc.) Über den Schrank wurden alle Eltern in unserer Eltern-App informiert. Kurz darauf war der Schrank bereits gut gefüllt und sowohl Eltern als auch Teammitglieder nutzen die Möglichkeit, Dinge herauszunehmen oder hineinzulegen, die sie gut gebrauchen können. Hierdurch entfällt für viele Gegenstände der Wegwerfgedanke und Kleidung, Spielzeug und anderes tritt einen neuen Weg im Nutzungskreislauf an.

St. Johannes Baptist, Plettenberg

Nicht verschwenden, wiederverwenden!

Wir haben einen Tauschschrank installiert, organisieren Kinderkleidermärkte und „Spielzeugfreie Tage“ in der Kita.

Unsere Ziele:

  1. eigenes Konsumverhalten reflektieren
  2. Vorhandenes nicht verschwenden, sondern wiederverwenden
  3. Alt ist nicht gleich schlecht: Nachhaltiges Bewusstsein durch robuste und naturnahe Spielmaterialien sowie den bewussten Umgang mit Wiederverwertung
  4. Mitbeteiligung der Eltern und die Möglichkeit schaffen, Spielsachen und Bücher kostenlos weiterzugeben
  5. Beitrag zu einer Reduzierung des Konsumverhaltens
  6. Spielzeugfreie Zeiten in der Kita unter Einsatz von Alltagsmaterialien
  7. Im gesamten Kindergarten wird im Alltag umweltfreundliches Papier genutzt, Blätter werden klein geschnitten

    Städtische Tageseinrichtung für Kinder und Familienzentrum Hugostraße, Gelsenkirchen

Projekt Konsumdetektive

Die Kinder waren während des Projekts als Konsumdetektive unterwegs und bekamen als Abschluss ihren Detektivausweis ausgehändigt.

Mogelpackung: Die Kinder erfuhren, wie „Werbung“ eingesetzt wird und uns locken soll, mehr Geld auszugeben, obwohl wir weniger dafür bekommen. Sie untersuchten Verpackungen und erkannten, dass die Mogelpackungen sehr groß sind und mit verlockenden Bildern versehen – allerdings haben sie weniger Inhalt und sind daher meist teurer im Vergleich. Auch Zuhause sollten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern die Mogelpackungen aufspüren.

Konsumpyramide: Als Bewegungsspiel wurde bei der Konsumpyramide aufgezeigt, wie Güter genutzt werden sollten und was alles möglich ist, bevor eine Neuanschaffung getätigt wird, wie z.B. Reparaturen, Tausch, Leihen oder gebraucht kaufen. Detektivfragebogen für zu Hause: Impulsfragen an die Eltern bezüglich des Spielzeuges der Kinder (Bezug zur Konsumpyramide) und abschließende Frage, ob etwas nicht mehr genutzt wird und gespendet werden kann. Auch Upcycling-Bastelaktionen unter dem Motto „Nutze was du hast“ gehörten zum Projekt.

AWO Kita Lohausstraße, Haltern am See

Aufbau des Kitaflohmarkts

In unserer Kita gibt es zweimal im Jahr einen Flohmarkt, der gemeinsam mit den Eltern geplant und durchgeführt wird. Das Ziel ist es, einen bewussten und nachhaltigen Konsum gemeinsam mit den Eltern zu leben und zu erfahren. Um dies im Kita-Alltag zu integrieren und für alle sichtbar zu machen, gibt es darüber hinaus ein Tauschregal, in dem Eltern, Kinder und Fachkräfte gut erhaltene, nicht mehr gebrauchte Gegenstände zum Tauschen auslegen können.
Um auch in der Kita den Konsum zu reduzieren, reparieren wir kaputtes Spielzeug oder bestellen bei Verlagen einzelne Spielmaterialien nach, um ein Neukaufen zu verhindern. Wir thematisieren dies auch mit den Kindern, um ihnen einen bewussten Konsum erfahrbar zu machen und mit ihnen zu lernen, dass nicht alles, was kaputt ist, gänzlich ausgetauscht und neu gekauft werden muss, sondern dass man Dinge reparieren kann.

Haus Regenbogen, Bornheim

Spielzeug und Tauschecke

Unsere Tauschecke entstand, nachdem wir uns intensiv mit dem Thema: "Wieviel Spielzeug brauche ich?" auseinander gesetzt haben. Unser Ziel ist es, Dingen wie Spielzeug, Kleidung und Büchern aus denen die Kinder "entwachsen" sind, ein neues zu Hause zu geben. Kinder, wie auch Eltern beteiligen sich rege. Wöchentlich kommen neue Dinge hinzu, während andere mitgenommen werden.

Wir beschäftigten uns ebenfalls mit der Frage: "Brauche ich überhaupt Spielzeug?" So verbannte z.B. eine Gruppe ihr Spielzeug und ersetzte es für eine Woche durch Naturmaterialien, die die Kinder gemeinsam gesammelt haben. Das Fazit der Gruppe am Ende der Woche war gemischt. Als Kompromiss behalten wir einen spielzeugfreien Tag auf dem Außengelände. Es ist eben alles ein Prozess.

DRK Kita Metrosternchen 3, Düsseldorf